Ludgers Welt: Die Welt zu Gast in Dresden
In der Frauenkirche Dresden ist noch bis zum 26. März ein besonderes Schauspiel zu bestaunen: Unter der Kuppel hängt eine riesige Nachbildung des Planeten Erde – von innen beleuchtet, bestehend aus offiziellen Bildern aus dem Weltraum. Ein britischer Künstler steckt hinter der Aktion. Die Aussicht, sich mal wie ein echter Astronaut bei der Arbeit fühlen zu können, hätte unserem Weltenbummler Ludger K. völlig genügt als Besuchsanreiz, doch das wahre Anliegen der Macher ist ein anderes: Wir sollen für den Klimawandel sensibilisiert werden! Mit einem Freund aus Dresden hat Ludger für uns die (trotz der belehrenden Nebentöne) beeindruckende Ausstellung in der Frauenkirche besucht, und bei einem Live-Auftritt am Abend zuvor verriet er dem Publikum, was er so von der globalen Klimahysterie hält…
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Ludgers Welt: Politik wird in weiten Teilen nicht von der Politik gemacht!
Erstausstrahlung: 07.06.2023 20:05 Uhr
Die SPD hatte 160. Geburtstag. Drei Tage am Stück feierten die Genossen sich selbst, Kevin Kühnert spricht von der „besten Partei der Welt“. Derart fröhlich ist nicht allen zumute, die es mit der Sozialdemokratie halten oder hielten. Ludger Kusenberg alias Ludger K. spricht mit Frank Mußhoff, der als ehemaliger SPD-Bezirksbürgermeister die Tücken der Lokalpolitik aus dem Effeff kennt und irgendwann merkte: „Die SPD hat sich von mir wegbewegt.“ Der Mann lief während seiner Amtszeit über zur CDU, welcher er dann ebenfalls den Rücken kehrte, denn: Der skandalträchtige Grund seines Übertritts ist inzwischen auch Makulatur geworden. Als erfolgreicher Unternehmer kann Frank Mußhoff nun ganz unbefangen plaudern über lange Leitungen, verratene Ideale und Hans-Georg Maaßen. Ludger leitet das Gespräch ein mit zünftiger Lästerei über SPD-General Kevin Kühnert, der nie richtig gearbeitet hat, aber zum führenden Kopf der größten deutschen Arbeiterpartei werden konnte. In einem Geburtstagsvideo sagt Kühnert etwas, das sogar die „Süddeutsche Zeitung“ ziemlich peinlich fand: „Unsere SPD wird un-fucking fassbare 160 Jahre alt.“ Na dann: Gute Besserung!
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Ludgers Welt: „Meine Heimat ist die UdSSR.“
Erstausstrahlung: 31.05.2023 20:05 Uhr
Sie wurde geboren und wuchs auf in der Westukraine, sie studierte in Kiew – doch sie ist Russin. Ihr Vater ging als Russe in die sowjetische Armee, heiratete eine Ukrainerin, und Töchterchen Larissa erlebte die Zeit des Kalten Krieges als Diplomatenkind. Als Studentin zog sie ostwärts nach Kiew und blieb dort bis Mitte der 90er, bevor sie nach Deutschland ging – der Liebe wegen und aufgrund schwer tragbarer sozialer Zustände. Gab es seinerzeit schon Probleme zwischen Russen und Ukrainern? „Nein!“, sagt Larissa ganz entschieden, sie erzählt Ludger und uns von ihren Erfahrungen damals und von ihrem innigen Friedenswunsch heute. Wie geht es ihrem Bruder und ihren Freunden, die in der Ukraine leben? Ist die Krim russisch? Zeit für einen Gedankenaustausch mit Gespür, ohne Härte. Vorab steigt Ludger Kusenberg alias Ludger K. gewohnt schwungvoll in die Sendung ein mit einem Liveauftritt vor Publikum zum Thema Dunja Hayali und – natürlich – zu den Russen, die, dereinst von Udo Lindeberg besungen, angeblich nur 15 Minuten entfernt gewesen waren vom Kurfürstendamm.
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Ludgers Welt: „Wir stehen vor einem Systemwechsel!“
Erstausstrahlung: 24.05.2023 20:05 Uhr
Eine kleine, unentdeckte Perle liegt seit März 2023 auf dem Buchmarkt: „Massenwahn – Warum Gesellschaften verrückt werden“ von Jürgen Wächter. Der Mann trieb lange Zeit sein Unwesen im deutschen Verwaltungswesen, ist aber auch und vor allem studierter Politikwissenschaftler und promovierter Historiker. Sein Schwerpunkt: Die Geschichte der Wissenschaften und die Geschichte der Psychologie. Angst sei ein entscheidender Faktor, der Menschen zu ungeahnten Dingen bringen könne, sagt er und traut sich den großen Bogen zu spannen von der Zeit der Hexenverbrennung bis ins Jahr 2022, dem Höhepunkt der Kontaktverfolgung. Laut Jürgen Wächter gab es in der Weltgeschichte (nach mitunter vielen Jahren der Ereignislosigkeit) immer wieder entscheidende Zäsuren, und an einer davon scheinen wir jetzt gerade zu stehen. Ludger Kusenberg alias Ludger K. hat den Autor in seiner Heimat Ostwestfalen getroffen, ein Ausschnitt aus Ludgers Liveauftritt am Abend zuvor leitet die heutige Ausgabe ein – diesmal mit besonders aktuellem Blick aufs Weltgeschehen zwischen Stichwahl in der Türkei und Karlspreis in Aachen.
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Ludgers Welt: „Du bist als Geigenbauer nie aus der Experimentierphase heraus.“
Erstausstrahlung: 17.05.2023 20:05 Uhr
Wenn in Liedern von Sarah Connor oder Mark Forster Streicher erklingen, dann hat dieser Mann garantiert seine Finger im Spiel: Frank Rittwagen aus Aub in Unterfranken ist einer von wenigen in Deutschland verbliebenen Geigenbauern, Ludger Kusenberg alias Ludger K. hat ihn in seiner Werkstatt besucht und war fasziniert. Ein Handwerker mit Säge und Feile, der gleichsam selbst ein großer Künstler ist und anderen großen Künstlern ihre Wunschinstrumente fertigt. Auch das berühmte Vogler-Quartett spielt Geigen, die hier in feinfühliger Handarbeit erschaffen worden sind und ihr Dasein in gewisser Weise auch Edmund Stoiber zu verdanken haben. Aber: Die fränkische Idylle täuscht ein wenig, Frank Rittwagen gibt im Gespräch mit Ludger freimütig zu, dass er wirtschaftlich ganz schwere Zeiten durchlebt. Die letzten Jahre waren „unterirdisch“, die Bürokratie ist eine immer stärkere Bedrohung, daher spielt auch er wie so viele Gewerbetreibende hierzulande mit dem Gedanken, seiner Heimat bald den Rücken zu kehren und im Ausland neu anzufangen. Erleben Sie einen Mann, der mehrere Sprachen fließend spricht, aber Deutschland immer weniger versteht und vielleicht bald „Au revoir“ singen könnte.
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Ludgers Welt: „Wenn ich was verbergen will, dann muss ich es unterdrücken.“
Erstausstrahlung: 10.05.2023 20:05 Uhr
Dr. Sandra Kostner ist Migrationsforscherin, Historikerin und Lehrbeauftragte an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Ihr kritisches Sachbuch „Pandemiepolitik – Freiheit unterm Radar?“ erschien 2022 als Essaysammlung und bleibt gerade jetzt im „Post-Covid-Zeitalter“ eine äußerst spannende Lektüre. „Es ist wichtig, im öffentlichen Debattenraum unterschiedliche Interpretationen gleichwertig zur Diskussion stellen zu können“, meint Sandra Kostner, und auch ihre neuste Veröffentlichung „Ukrainekrieg: Warum Europa eine neue Entspannungspolitik braucht“ möchte dazu einen Beitrag leisten. Ludger Kusenberg alias Ludger K. war bei ihr daheim in Stuttgart und zeigte sich dort nicht nur von seiner Gesprächspartnerin beeindruckt, sondern auch von einem wunderschönen Erker im Wohnzimmer und Stuckarbeiten an hohen Altbauwänden. Als Einleitung für diesen tiefen Gedankenaustausch dient der kurze Mitschnitt eines Kabarett-Liveauftritts von Ludger in Hamburg, bei dem auch Frau Kostner anwesend gewesen war.
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Ludgers Welt: „Wenige Künstler waren standhaft, die meisten sind dem Mainstream gefolgt.“
Erstausstrahlung: 03.05.2023 20:05 Uhr
Im Schwarzwald gibt es ein Theater, das stellvertretend steht für die gesamte Kleinkunstszene im deutschsprachigen Raum. Mit viel Engagement wurde die Kulturfabrik Furtwangen vor knapp dreißig Jahren aufgebaut, konnte sich schnell zur gefragten Adresse mausern und hat in den fetten Jahren Rücklagen gebildet, die aktuell bitter nötig sind. Jacques Barthilla ist erster Vorsitzender der Kulturfabrik, hat Ludger zu einem Live-Gastspiel geladen und berichtet freimütig aus dem inneren Zirkel des Theaterlebens. Die große Kulturbörse Freiburg gilt als Mekka der Szene, hat sich aber laut Jacques nicht unbedingt nur zum Guten entwickelt. Und die Künstler? „Satire darf alles, aber sie will offenbar nicht mehr alles“, stellt Jacques fest mit Blick auf die letzten drei Jahre, als nahezu alle gehorsam den Vorgaben der Regierung gefolgt sind. In der heutigen Folge wird analysiert, aber auch geschwelgt, Patricia Kaas trifft auf Mario Barth, und Ludger leitet ein mit gewagtem Blick aus dem Schwarzwald auf den aktuellen Irrsinn in Berlin.
Dass auf jede künstlerisch e Äußerung politische Parolen geklebt werden, dass jeder Künstler oder Autor, Wissenschaftler oder Sportler gezwungen wird, eine korrekte politische Gesinnung zur Schau zu stellen und das bereits in vorauseilendem Gehorsam tut – das alles müsste doch ehemaligen DDR-Bürgern sattsam bekannt vorkommen!
Wir aus dem Westen haben uns bei Besuchen in der DDR lustig gemacht über die allgegenwärtigen Phrasen und Parolen, über die ideologischen Pflichtübungen in Publikationen aller Art, über die allgegenwärtigen Bemühungen des Staates, seine Bürger mit gebetsmühlenartige r Wiederholung politischer Phrasen zu erziehen.
Es ist unfassbar, wie uns die DDR eingeholt hat – mit dem Unterschied, dass sich heute, besonders im Westen, viel weniger Menschen davon bewusst sind. Es fehlt das Westfernsehen als Korrektiv. Der Kontrafunk und andere alternative Medien haben noch eine viel zu geringe Bekanntheit, um diese Rolle übernehmen zu können.
Das Hochaus am Pirnaischen Platz in Dresden, auf dessen Giebel jahrelang die Aufschrift „Der Sozialismus siegt!“ prangte, steht noch. Wie wäre es mit einer neuen Aufschrift? – zum Beispiel: „Alles zum Wohl des Klimas!“
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