Das Radio des gesunden Menschenverstands
Erstausstrahlung: Dienstag, 20. Dezember 2022, 6:05 Uhr
Wiederholungen: 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 15:05, 18:05, 22:05

Kontrafunk aktuell vom 20. Dezember 2022

Marcel Joppa im Gespräch mit Dirk Schmitz und Hans Hofmann-Reinecke – Kontrafunk-Kommentar: Frank Wahlig.

In der heutigen Ausgabe von Kontrafunk aktuell spricht Marcel Joppa mit dem Physiker und Energieexperten Hans Hofmann-Reinecke über die grünen Pläne zur deutschen Energiewende sowie über die zerbrechliche Energiesicherheit. In einem Interview mit dem Juristen Dirk Schmitz, Chef der Acura-Kliniken Baden-Baden, geht es dann um Kritik an der Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach und um die Sorge vor Schäden durch die Corona-Impfung. Der Kommentar von Frank Wahlig nimmt die Asylpolitik der deutschen Bundesregierung und der Union unter die Lupe.

  • Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig:
    Migrationspolitik

    Auf eigenen Beinen läuft diese Opposition nicht. Sie stützt sich auf den Merkel-Rollator. Immer noch. Damit kommt man ohne Hilfe noch nicht einmal einen kleinen Hügel hoch.

    Bei Abstimmungen im Bundestag zur Einwanderungspolitik kann die Ampel auf treue Anhänger von Merkel zählen. So geht politische Dankbarkeit. Es gibt einen Informationsaustausch zwischen der Unionsfraktion und der kleinen Merkel-NGO, auch Altkanzlerinnenbüro genannt. Neun gutdotierte Mitarbeiter arbeiten für die Kanzlerinnen-NGO. Merkel mit ihrer Politik der offenen Grenzen für jeden hängt wie ein Bleigewicht an der Union. Ohne Abschied von Merkel kein Vertrauensgewinn bei den Menschen.

    Es ist nicht nur die Ampel, die bei der Zuwanderungspolitik, der illegalen Migration versagt, es ist deshalb auch die Union. Die Partei ist nicht fähig und teilweise nicht willens, sich von der Merkelschen Hypermoral zu lösen und ihrer Aufgabe als Opposition gerecht zu werden.

    Ansätze eines eigenen Denkens in der Frage der illegalen Migration freilich gibt es. Manche Politiker bekommen mit, dass in ihren Gegenden ein Kipppunkt erreicht ist. In Baden-Württemberg ist er durch den grausamen Tod eines Schulmädchens überschritten. Die Menschen wollen nicht weiter Gutmenschen sein. Es ist genug mit der Einwanderung in die Sozialsysteme, der Besetzung öffentlichen Raumes mit jungen, oft aggressiven Männern.

    Noch steht jedes Benennen von Fehlverhalten unter Rechtsverdacht. Dem Land gehen die Bahnhofsklatscher aber aus, Teddybären bleiben im Kinderzimmer.

    Beispiel: In einer Gemeinde in Oberbayern wollte die CSU-Landrätin Wohnungen für sogenannte unbegleitete junge Flüchtlinge. Direkt am Bahnhof, 3000 Einwohner hat die Gemeinde, Migranten bereits untergebracht, jetzt noch einmal 120 junge Männer. Der Gemeinderat lehnte ab. Die Debatte hinter verschlossenen Türen war hart und deutlich. „Das tun wir unseren Kindern, die morgens zur Schule fahren, nicht an.“ Die CSU-Landrätin zog die Weltoffenheits- und Buntheitskarte. Es nutzte alles nichts. Der Gemeinderat wollte weder Drogenhandel noch sexuelle Belästigung noch die 120 jungen Männer. Es reicht einfach.

    Da mag die Chefin der Arbeitsagentur, Andrea Nahles, eine neue Willkommenskultur einfordern, aber sie hat keinen Erfolg damit. Die Bürger gehorchen nicht.

    Eine Abschiebekultur täte not. Aus der Union heraus wird das gefordert. „Wir dürfen unser Land und unsere Gesellschaft nicht überfordern“, so die CDU-Mittelstandsvereinigung. Der soziale Friede sei gefährdet. „Wir müssen sagen, welche Zuwanderung wir brauchen“, so Julia Klöckner, ein Merkel-Ziehkind. „Wir müssen der illegalen Migration einen Riegel vorschieben“, heißt es aus der Union. Alles von der AfD, der Partei der Schwefeljünger, längst verlangt. Vor Jahren bereits und damals genau so begründet, wie die Union es jetzt zaghaft versucht. Wer hat‘s gesagt, „kriminelle Asylbewerber müssen abgeschoben werden – auch nach Afghanistan“?  Jetzt kommt es aus der Union. Das ist aber der Sound der AfD. „Die Sicherheit in Deutschland muss uns wichtiger sein als die persönliche Sicherheit von Mördern und Vergewaltigern“, sagt die CDU. Abgeschrieben von der AfD.

    Auf Gemeinde- und Kreisebene gibt es gemeinsame Ziele der Konservativen aus beiden Parteien. Aus Sachsen und Thüringen kommen Signale, dass man nicht länger ignorieren kann, was so offensichtlich ist. Eine konservative Mehrheit jenseits von Rot-Grün und woke. Da können Brücken entstehen aus Not vor dem Problem der Armutszuwanderung.

    Das darf nicht sein. Schon die verwegene Idee einer Mehrheit ohne SPD und Grün ist verboten. Innenministerin Nancy Faeser reagiert umgehend – wie ein Politkommissar alter Schule. In der Politik gibt es keine Zufälle. Bevor die Migrationsdebatte aus dem Ruder läuft, muss eine andere, größere Bedrohung her. Ein Adliger, dem schon länger ein Zacken aus der Krone gebrochen ist und seine Prinzengarde werden zur Gefahr für die Republik hochgejazzt. Außer Rio Reiser darf es keinen König von Deutschland geben. Unter Journalistenbegleitung wird die Truppe um den Adligen hopsgenommen. Republik gerettet – und die Rechte ist schuld, und rechts ist alles und jeder, der nicht so will wie die Ampel es möchte.

    Gäbe es noch einen neugierigen, engagierten, vielleicht mittlerweile sogar verwegenen Journalismus, wäre die Regierung mit dieser Vaudeville-Nummer nicht durchgekommen. Es wäre auch nicht gelungen, die verheerende Migrationspolitik von Merkel und jetzt der Ampel aus den Schlagzeilen herauszuhalten. Ein Journalismus, der offen für Debatten wäre, würde einen Unterschied machen zwischen ukrainischen Kriegsflüchtlingen und Einwanderung junger Männer aus wirklich fernen Ländern in das Sozialsystem.

    Handstreichartig hat die Ampel ein Stopp-Signal gesetzt. Sie hat die Deutungshoheit, was gefährlich ist in diesem Lande.  Der Adlige Putschist und sein Diätkoch, nicht aber die illegale Migration, die ist nämlich nur gefährlich für die Bürger.

    Die gesellschaftliche Mitte gerät durch die linke Ampel in Deutschland unter Generalverdacht. Die Mitte könne ja mittun, in Tat, in Gedanken, im Wahlverhalten. Nicht zufällig steigen die Zustimmungswerte für die AfD, nicht zufällig regt sich in Teilen der Union Widerspruch gegen die Massenzuwanderung und ihre widerlichen Begleiterscheinungen.

    Die Regierung hat keinen Plan wie sie mit der gescheiterten Migrationspolitik umgehen soll. Sie weiß nur: der, der Vorschläge macht, jeder der DIESE Migration in Frage stellt, ist rechts. Das sind Union, AfD und viele Menschen, die sich ohne Leibwächter im öffentlichen Raum bewegen, oder Kinder, die morgens unbegleitet in öffentliche Schulen gehen – ein Mädchen hat es buchstäblich nicht mehr in die Schule geschafft. Für Politik und auch für Medien nicht mehr der Rede wert. Der Adlige und seine Prinzengarde haben putschartig die Schlagzeilen der Republik übernommen.

    Die Migrationsoffensive der Moralampel macht das Land nicht besser, aber den Menschen Angst. Wenn die Union zu feige ist, dem zu widersprechen, der Ampel und auch Merkel, dann suchen die Wähler eine andere politische Heimat. Dann hilft auch kein Prinz Putsch mehr zur Abschreckung. Die eigene Sicherheit ist mehr wert als die Hochmoral der Ampel-Funktionäre.

Kommentare
Huejos
Sehr gut, dass Kontrafunk keine Angst vor dem Schwefelgeruch AfD zeigt. Was diese Partei vertritt, wird erwähnt. Was noch fehlt: zustimmende Attribute. Zugegeben- das erfordert Mut. Aber ohne Mut kein Entrinnen vor dem Absturz in den Irrsinn. Und das muss den Hörern auch explizit gesagt werden, auch dann, wenn die AfD das deutlich formuliert. Oder vielleicht gerade dann?
germainer
Trans, wie ich sie/es liebe, ganz besonders dann,
wenn es/sie, wie hier, skribiert, den Sprechakt (an dem mich allerdings nicht selten die Ästhetik der Stimme einnimmt) also zur Lektüremöglichkeit werden läßt. Ein besonders dickes Lob also für Herrn Wahlig und den Kontrafunk für diese Mühe. Ich muß gestehen, daß das Lesen von mir präferiert wird - das geschriebene Wort ist schlicht und einfach nur mein Lieblingsmedium .

germainer
Wieder ein vorzüglicher, ein hörenswerter Kommentar
von Frank Wahlig. Eine Umkehr oder ein Richtungs- wechsel sollte aber keiner von unserem Politbanausen-
tum erwarten - herauskommen könnte allenfalls ein kleinmütiger Appell an die Völker der Welt, in
Zukunft doch bitte mehr Obacht auf die Frauenquote zu geben. Ansonsten aber gilt wohl weiter: die Türen
hoch, die Tore weit.

Steff82
Mein fazit zur heutigen Sendung:
Die Menschen werden leider erst aus Schaden klug.

Captain hindsight hat wieder viel zu tun...


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  • Kontrafunk aktuell vom 21. März 2023
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    In der Ausgabe vom 21. März spricht Marcel Joppa mit dem Künstler und Produzenten Tobias Morgenstern über eine schweigende Kulturszene während der Coronazeit und über ein kommendes Festival zur Meinungsfreiheit in Brandenburg. In einem Interview mit dem Autor Sören Sieg geht es um Zensur in der Literatur: Sein Reisebericht aus Afrika wäre nachträglich fast von seinem Verlag komplett umgeschrieben worden. Unsere US-Korrespondentin Susanne Heger berichtet über Meinungsfreiheit in den USA und über Donald Trumps aktuelle Ankündigung seiner eigenen Verhaftung. In einem Kommentar von Frank Wahlig geht es schließlich um die ausgediente deutsche Flüchtlingspolitik und deren Folgen.

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    Erstausstrahlung: 20.03.2023 06:05 Uhr

    Am 20. März spricht Andreas Peter mit dem Künstler und Autor Raymond Unger über die Heldenreise des Bürgers vom Untertan zum Souverän. Er befragt den Rechtsanwalt Nathan Gelbart, der in Berlin und Tel Aviv tätig ist, zur aktuellen innenpolitischen Krise in Israel, die sich an den Plänen für eine Justizreform entzündet hat. Der Wirtschaftswissenschaftler Karl Brenke erläutert, ob Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Art Luftschloss lebt, wenn er von Wachstumsraten wie in den Wirtschaftswunderjahren spricht. Oliver Gorus kommentiert Eingeständnisse deutscher Politiker über bislang geleugnete Auffälligkeiten bei der Anti-Corona-Impfkampagne. Und Tom Wellbrock befasst sich in seiner Medienschau unter anderem mit Donald Trumps Furcht vor einer unmittelbar bevorstehenden Verhaftung.

  • Wochenrückblick vom 18. März 2023
    Erstausstrahlung: 18.03.2023 06:05 Uhr
  • Kontrafunk aktuell vom 17. März 2023
    Erstausstrahlung: 17.03.2023 06:05 Uhr

    Der Schwerpunkt der Ausgabe vom 17. März liegt auf dem Bankenbeben und den Problemen der Credit Suisse. Dazu begrüßt Benjamin Gollme Professor Thomas Mayer von Flossbach von Storch und den Finanzjournalisten Dr. René Zeyer. Der ehemalige Triathlet Marco Henrichs spricht sich für eine Olympiateilnahme russischer Sportler aus, auch unter russischer Flagge. Der Pädagoge Dr. Carl Bossard kritisiert das Schweizer Bildungssystem, und die Medienschau dreht sich um die geplante Wahlrechtsreform und das mögliche Ausscheiden der CSU aus dem Bundestag.

  • Kontrafunk aktuell vom 16. März 2023
    Erstausstrahlung: 16.03.2023 06:05 Uhr

    In der Sendung vom 16. März 2023 spricht Benjamin Gollme mit dem Genetiker Prof. Günter Theißen über die Entstehung von Sars-CoV-2 und die damit verbundene Labortheorie. Der Sozialpsychologe Dr. Nikolai Zinke erklärt, wie während der Pandemie Gruppendruck entstanden ist, wie Gruppen agieren und wie daraus Ausgrenzung wurde. Stefan Millius informiert über die „Pfizer Files“, die neue Details zur Zulassung des mRNA-Präparats in den USA beinhalten, und die Medienschau dreht sich um den Zusammenstoß einer US-Drohne mit einem russischen Kampfflugzeug.

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    Erstausstrahlung: 15.03.2023 06:05 Uhr

    In der Sendung vom 15. März spricht Moderator Gernot Danowski mit dem Youtuber Willy über Deepfakes und Manipulation. Die Niederländerin Sieta van Keimpema von der Vereinigung Farmers Defence Force hat den Bauernprotest in den Niederlanden mitorganisiert. Sie erklärt, warum die Bauern aufbegehren und warum die Bauern von den Forderungen der Regierung existenziell bedroht sind. Über den Zustand und die Zukunft der Pflegeheime in Deutschland sprechen wir mit Isabell Flaig, sie ist Geschäftsführerin und Heimleiterin zweier Pflegeheime in Baden-Württemberg. Thierry Simonelli kommentiert die militärische Hilfe des Kleinstaates Luxemburg für die Ukraine. Und Tim Krause spricht in seiner Medienschau unter anderem über den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank.

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