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    Erstausstrahlung: Freitag, 26. August 2022, 20:05 Uhr
    Wdh.23:05

    Irrlichter und Fixsterne

    Wie steht es um die Individualität in den Zeiten von Individualismus und Identitätspolitik? Kann sie mehr sein als ein Fetisch? Wird sie nicht durch gesellschaftliche Konstellationen ausgehöhlt? Werden wir als Individuen unterworfen? Gibt es nicht auch die perfide Strategie, dass wir zum Individuum unterworfen werden, um politisch neutralisiert zu werden (divide et impera)? Warum lohnt es sich, weiterhin für die Individualität einzustehen?

    Matthias Burchardt diskutiert diese Fragen mit dem Philosophen und Soziologen Franz Kasper Krönig. 

    Kommentare
    Marschall
    Ein kleiner Gedankenfurz bezüglich "Realität":
    Wir können die Realität nicht direkt betrachten, wir sehen einen kleinen Ausschnitt von ihr wie durch einen Glasspiegel hindurch, der das Bild zwar weitestgehend korrekt widerspiegelt, aber nicht gänzlich. Die ursprüngliche Aufgabe der Wissenschaften war es, die Unebenheiten zu glätten und den betrachteten Ausschnitt zu vergrößern.

    Gesamtgesellsch aftlich haben wir durch Medien und Politik in den letzten 10 Jahren den Spiegel immer weiter verbogen und versucht, der tatsächlichen Realität unsere Wunschwahrnehmu ng aufgedrückt. Doch ein Glasspiegel ist nur begrenzt biegsam und bricht an einem Punkt. Der Moment, in dem unsere Wahrnehmung und die Realität nicht mehr in Einklang zu bringen sind, da das Bild zersplittert und inkohärent ist. Es gibt dann nur kleine Inseln von kohärenter Realität die nicht mehr zusammenhängen, Willkür ist die Folge.

    Die Politik der letzten zwei Jahre hat unsere gesellschaftlic he Wahrnehmung der Realität gebrochen.

    fa ma
    Vielen Dank für dasinspirierend e Interview, das wieder bestätigt, dass wir viele sind! Ich lernte einen neuen Menschen kennen, der unsere Vernunfts-Community erweitert. Danke Matthias Borchardt für die Wahl von Prof. König. Wie schön, daß die Musikauswahl so groß ist, daß jeder findet, was ihm zu einem Zeitpunkt guttut. Daß andere nicht die gleiche Begeisterung empfinden beweist unsere gottgegebene Individualität.

    Individualität ist das Andersein eines Jeden von uns. Bei jedem Hauch von Konformitätsdruck sollten die Alarmglocken laut läuten.

    In unseren Schulen und Unis bildet sich ein merkwürdiger Widerspruch zwischen dem Auftrag, besondere Talente eines jeden Kindes zu entdecken und zu kultivieren und den tatsächlich übergestülpten Zwangsjacken.

    Abzulehnen sind Methoden und Verfahren von Human Resource Management großer Firmen im Umfeld von Schulen, Unis und den Verwaltungen unserer Gesellschaft. Corporations haben nämlich Individualität NICHT als höchstes Ziel.

    IngeZH
    Danke für dieses interessante tiefschürfende Gespräch. Schade, dass es so kurz war. Ich kann mich dem Kommentar meines Vorredners über Schule und Individualität zum Teil anschließen (wahrscheinlich wegen des ähnlichen Erfahrungszeitr aums - obwohl sich nach meinem Erleben in den letzten fünfzig Jahren in dieser Hinsicht in der Schule sehr wenig geändert hat). Ich hätte gerne mitdiskutiert und an einigen Stellen heftig widersprochen, weil ich neben den beiden aufgemachten Perspektiven eine dritte Möglichkeit einbringen würde, die vielleicht Schule und Individualität versöhnen könnte.

    Prager
    Wer ist Prof. Dr. Franz Kasper Krönig? Auf jeden Fall mir bis dato völlig unbekannt. Ein Akademiker also. Philosophie und Soziologie. Der Händel hört. Oder, wie er sagt, vorgibt, selbigen zu hören, um eine möglichst große Distanz zur eigenen Person herzustellen? Die eigentliche Überraschun g stellt sich für mich ein, als ich lese, dass Herr Krönig als Franz Kasper Musik macht und bereits mehrere CDs herausgebracht hat.
    Zum Thema Schule und Individualität: Ein größeres Gegensatzpaar kann es für mich, der in den 1960er und 1970er Jahre dem deutschen Schulsystem ausgesetzt war, nicht geben. Schade um die vielen verpassten Möglichkeite n der persönlichen Entwicklung.
    Danke für das interessante Gespräch!
    Hätte es nicht am Schluss noch einen weiteren Wunschtitel des Gastes geben können? Damit es nicht beim Händel bleibt…


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    • Irrlichter und Fixsterne: Matthias Burchardt im Gespräch mit dem Orgelbauer Kristian Wegscheider
      Erstausstrahlung: 02.01.2023 20:05 Uhr

      In dieser Folge spricht Matthias Burchardt mit dem Orgelbauer Kristian Wegscheider über das Leben in Zeiten der Unfreiheit. Wegscheider hat seine Kindheit in Ahrenshoop verbracht und dadurch einen Blick auf die DDR aus der Perspektive der künstlerischen Freiheit gewonnen. Dabei kommt zum Vorschein, dass die machtbewussten Kader in Sachen Schönheit ziemlich unbeholfen sind. Dadurch entstehen Spielräume der ästhetischen Subversion, die Wegscheider genußvoll ausgereizt hat. Ein inspirierendes Gespräch mit einem Tausendsassa der Menschenliebe.

    • Irrlichter und Fixsterne: Matthias Burchardt im Gespräch mit dem Psychologen Michael Ley
      Erstausstrahlung: 19.12.2022 20:05 Uhr

      Was wäre, wenn die Corona-Krise auf zynische Weise eine Lösung für eine gesellschaftspsychologische Problemlage darstellen würde? Im Gespräch mit dem Dipl. Psychologen Michael Ley diskutiert Matthias Burchardt heute die Anamnese der Pandemie in Hinblick auf eine Bevölkerung, die von einer Lebensform der unbegrenzten Möglichkeiten überfordert war und sich gewissermaßen nach der Kontrollgesellschaft gesehnt hat. Vielleicht hat dieses Motiv noch stärker als die medial induzierte Angst vor Ansteckung den Boden für das autoritäre Regieren geschaffen. Und was wäre, wenn die Krise der letzten drei Jahre nur zur Ausbildung einer Menschheit des Krieges gedient hätte?

    • Irrlichter und Fixsterne
      Erstausstrahlung: 04.11.2022 20:05 Uhr

      Matthias Burchardt spricht mit der ehemaligen Dozentin an der Universität Zürich, Dr. Elena Louisa Lange, über ihre Erfahrungen mit Studenten und höheren Universitätsbürokraten im Umgang mit Kritikern des Corona-Regimes. Es geht um gelebte Cancel Culture, biopolitisch korrekte und woke Meinungssoldaten, die Universität als Ausbildungsstätte für künftige Staatsfunktionäre, den Ersatz von Herrschaftskritik durch «Gesinnungskritik», und das Elend einer Kultur der Überproduktion von Eliten.

    • Irrlichter und Fixsterne
      Erstausstrahlung: 28.10.2022 20:05 Uhr

      Matthias Burchardt spricht mit Dr. Titus Gebel über das Konzept der freien Privatstadt als Beschränkung einer Staatsmacht und deren Zugriff auf die Freiheit des Einzelnen. Was leisten Markt und Liberalismus zur Abwehr von Ideologien, und wo sind die Grenzen des Modells einer Gemeinschaft, die sich nicht in einer politischen Weise, sondern als Kunden eines Staatsdienstleisters zusammenfinden? Titus Gebel stellt unsere Idee des Gemeinwesens auf den Prüfstand und sich selbst einer spannenden Diskussion. Woran mag es liegen, dass bei Planung der Städte bisher niemand an den Friedhof gedacht hat?

    • Irrlichter und Fixsterne
      Erstausstrahlung: 14.10.2022 20:05 Uhr

      Er ist ein liberales Urgestein und wird als Präsident der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft mit der aktuellen Höchststrafe gelabelt: „Orban-nahe“: Dr. Gerhard Papke gehört zu den wenigen wahrnehmbaren Stimmen der Vernunft im Meer der politischen Irrlichter. Im Gespräch mit Birgit Kelle diskutiert er über das Drama der FDP, warum er 2010 eine Ampel-Koalition in NRW verhinderte, warum wir eine veränderte Migrationspolitik brauchen und wieso die Liberalen auch angesichts bedrohter Bürgerrechte durch die Maßnahmen der Pandemiebekämpfung den Anschluss zu dieser Steilvorlage verschlafen.

    • Irrlichter und Fixsterne
      Erstausstrahlung: 07.10.2022 20:05 Uhr

      Warum ist eine Landschaft mehr als ein bloßes Ensemble von Betriebsflächen? Was ist Heimat? In dieser Sendung spricht Dr. Matthias Burchardt mit dem Kulturwissenschaftler Dr. Kenneth Anders aus dem Oderbruch über das Leben auf dem Land und den Eigensinn der Selbstversorger. Kann das kulturelle Leben einer Landschaft wieder wachgeküsst werden oder droht uns allen Entwurzelung und digitales Koma? Und: Warum sollten wir uns vor Flipcharts hüten und stattdessen lieber unseren Nachbarn zuhören?

      Wer bis zum Schluss dranbleibt, hört noch einen melancholischen Abgesang auf eine Lichtquelle.