Matussek! No 9
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Diesmal kommt die unberechenbare Schimpfkanone Matussek als Bildungsbürger, aber nicht unkämpferisch. Er unterhält sich, durchaus leise und besinnlich, wie es zur Adventszeit sein sollte, mit Rüdiger Safranski über Goethe und seine Goethebiografie „Kunstwerk des Lebens“. Getreu dessen Motto aus dem „Faust“: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“
Dass der „Faust“, das deutsche Nationalepos, aus den Curricula der deutschen Schulen verschwindet, hält er für ein Alarmsignal. Stattdessen soll dort, wie es der Germanist Brenner formuliert, „ein Wimmelbild der Mikroideologien, der Paratheorien und der Neomythen auf der Suche nach dem verlorenen Sinn“ gelehrt werden. Statt Bildung also: Klimarettung, Antirassismus, Postkolonialismus, Black Lives Matter, Cancel Culture, Extinction Rebellion, Fridays for Future, Letzte Generation, Kampf gegen rechts, No borders, Refugees. Hier ist Widerstand nötig. Dieser muss, und auch das ist zu hören, heftig, entschieden und lautstark geführt werden.
Das Philosophische Quartett, dann auch der Literaturclub im
srf waren für mich immer Sendungen, die nicht verpaßt werden
durften - "aus Pflicht" sozusagen. Und dann natürlich
seine Bücher, zuletzt "Hölderlin" und "Einzeln sein".
Hoffentlich gibt es bald weitere KF-Beiträge mit diesem
"Goldstandard der Biographie" (übrigens eine
Zuschreibung, die ich einmal von Denis Scheck gehört habe).
Vielleicht eine ganz kleine Bitte an Herrn Matussek,
nämlich die, daß er öfter auf sein "Dazwischenlache n"
verzichten möge und sich allein auf seine schöne klare
Normalstimme verlassen sollte. Danke.
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