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    Erstausstrahlung: Freitag, 22. September 2023, 20:05 Uhr
    Freitag, 22. September 2023, 20:05 Uhr
    (Wdh.23:05)

    Matussek!: Mozart

    • Hingerissen von dem Riff der fünften Sinfonie Ludwig van Beethovens widmet sich Matussek diesmal eine Stunde lang dem ersten Popstar unserer klassischen Musik – Wolfgang Amadeus Mozart. Er verfolgt staunend und bewundernd dessen Weg vom himmlischen Kindskopf zum Fürstenliebling, zum freien Unternehmer, vom himmelhochjauchzenden Genie zum todesbetrübten Melancholiker, ein Spieler des Lebens und der Musik, die, wenn sie auf Bahnhöfen erschallt, die Verbrechensrate dort sinken lässt… Seine zahlreichen Hits, von frühen Sonaten bis zur „Zauberflöte“, werden immerhin angespielt.

    Kommentare
    germainer
    "Im Notenbuch der Schwester fixiert Leopold die Leistungen, die Stunden, die erworbenen
    Fertigkeiten. Das Kind erhält Aufgaben, die es spielend bewältigt. Spielend - das meint:
    willig, scheinbar ohne Anstrengung, nicht Opfer einer Erziehung, sondern einer Affektion."
    Das schreibt Hanns-Josef Ortheil so ziemlich am Anfang seines unaufgeregten und ganz
    ohne Sensationshasch erei auskommenden Buches "Mozart im Innern seiner Sprachen".
    Ganz zu Beginn heißt es dort: "Mozart, das Kind: Musik schafft die einzige Kulisse, in die
    sein Bild gehört. Nichts darüber hinaus, an Takten wird seine Kindheit gemessen, an
    eingeübten Stücken und Proben, an Stunden am Klavier und mit der Violine." Seltsam, wenn
    immer wieder vom Kind, aber auch vom "Kind" die Rede ist. Als wenn Mozart, so muß man
    sich doch fragen, überhaupt jemals Kind war - Kind sein durfte. Wer weiß, vielleicht war das
    alles nur Theater, eine der ganz großen Inszenierungen in seinem Leben ... außerhalb der
    "eigentlichen" Kompositionen. Ein Mensch, eine wandelnde Note, hat mit nicht einmal
    vollendetem sechsunddreißigsten Lebensjahr einen kaum zu begreifenden Musikkosmos
    hinterlassen. An den allein sollten wir uns halten.

    germainer
    Hallo, werter Herr Matussek, da in Ihrer Sendung bei ca. Min. 20 ein kurzer Ausschnitt aus
    dem neunten Klavierkonzert erklingt, möchte ich gerne darauf hinweisen, daß die Mediathek
    von Arte TV das ganze Stück bereithält: keine Geringere als Maria João Pires spielt. Es ist -
    auch wenn ich das nur als "blindes Huhn" sagen und beurteilen kann - eine Kostbarkeit, ein
    Wunder. Es ist ein Geschenk.
    Apropos. Es war - so meine ich - Wolfgang Hildesheimer, der gesagt hat, daß einer wie der
    Wolfgang Amadé ein Geschenk Gottes an die Menschheit gewesen sei, das diese aber nicht
    verdient hätte.
    Vielleicht abschließend noch eine interessante Anmerkung. Mozart soll von seiner Musik
    ("eigentlich komponiert nur für den nächsten Samstag") eine gar nicht so lange Haltbarkeit
    erwartet haben (obwohl er sich wohl mit aller gebotenen Bescheidenheit bestimmt nicht für
    den Schlechtesten gehalten hat) - Bach ebenfalls nicht. Genaue Quellen, so es sie gibt, kann
    ich nicht benennen. Welche grandiosen Fehlurteile zweier gigantischer Notenmaler - aber
    solche, die weltweit von nicht Wenigen ausnahmsweise als ein riesen Segen empfunden
    werden. Me too!

    germainer
    Vor Mozart stehen wir nackt.
    "Mozart - für Kinder so leicht, aber unheimlich schwer für Erwachsene". So etwa drückte das
    Joachim Kaiser einmal aus. Und bei Anne-Sophie Mutter hörte sich das ungefähr so an: "Bei
    Mozart liegt ja der Nerv der Tragödie ganz direkt unter der Oberfläche, und oft denkt man, oh,
    es ist ein wunderbares Presto, es ist so lebensfroh, so sonnig, und dann gibt es den Moment,
    in dem er transponiert in Moll ... und es bricht einem das Herz. Und ich glaube, das ist auch
    ein ganz wichtiges Charakteristiku m in allen Werken von Mozart, diese Vielschichtigke it ... es
    ist etwas, was uns als Musiker besonders ans Herz geht, zu sehen, welche Bandbreite an
    Emotionen er in der Lage war, aufs Papier zu bringen."
    Einer der ganz Großen der Musikszene, Nikolaus Harnoncourt, glaubte, was immer wir (noch)
    über ihn herausfinden, es bleibt weit unter seinem Niveau. Einen wie Mozart (und natürlich
    Bach) könne man nur unterschätzen.



    BeFrank
    Fesselnd. Berührend. Eine wunderbare Stunde. Danke!
    miafri
    Wir brauchen viel mehr Mozart! Danke für die schöne Würdigung, lieber Herr Matussek

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    • Matussek!: Tolkien und das Heilige
      Erstausstrahlung: 08.12.2023 20:05 Uhr

      Das Heilige und High Fantasy – geht das zusammen? Aber nur, findet Matussek, nur so, und er beschäftigt sich aus aktuellem Anlass mit J. R. R. Tolkien (50. Todestag) und dessen „Herr der Ringe“, mit David Engels großartigen Konversionsberichten unter dem Schlachtruf Aurë entuluva! Mit C. S. Lewis und den „Chroniken von Narnia“ und Chestertons Begeisterung für die Ethik des Elfenlandes. Zusammengehalten werden die Ausschweifungen über den Kinderglauben und das Heilige in dieser Adventszeit und den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse von den Gesängen der „Troubadours du Roi Baudouin“ aus dem Kongo mit ihrer „Missa Luba“ sowie selbstverständlich den Harfen- und Flötenklängen aus dem Auenland in Mittelerde. Da Advent ist, wird (mit kleiner Ausnahme) nicht geschimpft, das holt Matussek kurz vor Jahresende nach und wird dann auch Briefe beantworten.

    • Matussek!: The Kinks
      Erstausstrahlung: 01.12.2023 20:05 Uhr

      Diesmal sendet Matussek solidarische Kampfgrüße an Thomas Gottschalk und erinnert sich an gemeinsame Liederabende. Und er ist sicher, dass der Pop-Veteran, nur wenige Jahre älter als er selber, diese Sendung genießen wird, denn sie wird begleitet von Songs der Kinks, der wohl unterschätztesten Popgruppe der 60er- und 70er-Jahre. Von „You Really Got Me“ über „Waterloo Sunset“ bis zum „20th Century Man“ der zu Unrecht übersehenen Platte „Muswell Hillbillies“, die voll ausgespielt nur über die Mediathek des Kontrafunk zu hören sind. Dazu eine persönliche Begegnung mit dem Kinks-Bandleader Ray Davis. Darüber hinaus die Besprechung einer Liebeserklärung an Deutschland durch den äthiopischen Prinzen Asfen-Wossen Asserate sowie die Erinnerung an eine ungewöhnliche Begegnung mit ihm während einer Diätkur. Darüber hinaus Reminiszenzen an einen wundervollen Schnorchelurlaub in Ägypten und an einen Friseur, der, wie viele dort, von Adolf Hitler schwärmte. Wie immer Briefe.

    • Matussek!: im Gespräch mit Rüdiger Safranski
      Erstausstrahlung: 24.11.2023 20:05 Uhr

      Über die Familie als aussterbende Lebensform hatte Matussek bereits philosophiert, und niemand könnte seine Sendung besser eröffnen als Kenny Rogers mit seiner „Lucille“, die von der Plackerei auf der Farm die Nase voll hat und ihren Mann mit den vier Kindern sitzen lässt. Es folgt ein Gespräch mit Rüdiger Safranski über seine Badenweiler Literaturtage, in denen sich die Schriftsteller, von Bernhard Schlink bis Martin Mosebach, unter dem zweideutigen  Leitmotiv „Familienbande“ zusammenfanden. Ein Austausch über die „Letzte Generation“ , die 68er, die Missverständnisse der freien Liebe und unser Hinübergleiten von der Realität in die Virtualität, von der ersten in die zweite Wirklichkeit – und den Zauber der Literatur.

    • Matussek!: Bach
      Erstausstrahlung: 17.11.2023 20:05 Uhr

      Nach Matusseks Sendung über Mozart wurde – bei aller Bewunderung für unser Rokokogenie – der Ruf nach seinem großen, ja wahrscheinlich größten Vorgänger überhaupt laut: Johann Sebastian Bach, den die evangelische Kirche nicht umsonst den fünften Evangelisten nennt. Beethoven meinte, man müsste ihn Meer nennen, so gewaltig und umfassend hat er die Musikgeschichte mit seinen über hundert Kantaten, den Konzerten, Orgelfugen, Suiten und Oratorien geprägt. Tieffromm, bescheiden, fruchtbar mit seinen zwanzig Kindern. Doch Matussek wäre nicht er selbst, wenn er nicht gleichzeitig die Triumph- und Leidensgeschichte des größten lateinamerikanischen Bach-Interpreten erzählte: die Passion des großen João Carlos Martins, der die Virtuosität seines Freundes Glenn Gould mit dem sprühenden Temperament eines Brasilianers verband.

    • Matussek!: Frankreich
      Erstausstrahlung: 10.11.2023 20:05 Uhr

      Auf der Suche nach einem Lichtstreif in diesen düsteren Zeiten hat sich Matussek an die Hörer gewandt. Er hat sie (und sich selber) gefragt, was uns Hoffnung geben könnte, und ganz erstaunliche Antworten bekommen. Und ist vor den Horden der Hamas, die in unseren Städten nach dem Kalifat brüllen und den Mord der Juden verlangen, abgetaucht in glücklichere Zeiten und gesteht seine Liebe zu France Gall und Françoise Hardy. Überhaupt wird jetzt mal ausnahmsweise unser Nachbarland gerühmt, das immerhin Claude Lelouch, Jacques Brel, Michel Onfray, Alain Finkielkraut und Michel Houellebecq vorzuweisen hat, und die zum Glück eingeführt werden, bevor die ganze Sache in eine Butterfahrt mit Erinnerungen an 1960er-Jahre-Schlager und Rheumadecken-Verkauf entgleitet. Und Matussek verabschiedet sich nach Ägypten zum Tauchen und hofft, dort nicht auf schwarze Gestalten am Strand zu stoßen, die „Allahu akbar“ brüllen.

    • Matussek!: Erinnerungen
      Erstausstrahlung: 03.11.2023 20:05 Uhr

      Diesmal lärmt Matussek los mit den Mods von The Who und rempelt Selenski und Faeser, Baerbock und Merz um. Und steigt ein in die mysteriöse Geschichte des Flipperkönigs „Tommy“. Erinnert sich an minderjährige Freundinnen als Minderjähriger in einem endlosen Jugendsommer und an Pete Townsend als Nachbar in London. Natürlich ebenfalls an das Amphetamingestotter auf „Mmmy generation“ und an „Happy Jack“ und an die Nacht von Woodstock, als Townsend den Yippie-Aktivisten Abbie Hoffman von der Bühne prügelte. Matussek führt den „Magic Bus“ von Keith Moon vor, die schmutzigen Bildchen der „Pictures of Lily“ und schließlich die großartige Liebes-Hymne „Love Reign o’er Me“. Da die Musik in der Mediathek womöglich nur als Zitat eingespielt wird, empfiehlt Matussek seinen Hörern, sich Freitag Abend um 20 Uhr VOLLZÄHLIG vor dem Kontrafunk-Volksempfänger zu versammeln.