Philosophieren #17: „Arbeiten“
Am Tag der Arbeit philosophieren die beiden Müßiggänger Alexander Christ und Matthias Burchardt über die Lust und die Last dieses Grundphänomens. Arbeit kann lästige Pflicht oder Ort der Selbstverwirklichung sein. Im engeren Sinne ist Arbeit lebensnotwendig, denn nur durch sie erlangen wir die Mittel zum Leben: Der Landmann und der Handwerker schaffen im Umgang mit der Natur die Voraussetzung für unsere Existenz und geben unserem Dasein eine Heimat. Doch die Freiheitsspielräume, die wir durch Arbeit gewinnen, bezahlen wir durch neue Zwänge, wenn die arbeitsteilige Welt uns einspinnt. Und was ist, wenn uns die Arbeit ausgeht? Bleibt dann nur noch die Alternative von Bullshit-Job oder besinnungslosem Grundeinkommen?
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Philosophieren #22: „Essen"
Erstausstrahlung: 05.06.2023 20:05 Uhr
Nicht nur die Liebe, sondern auch die Macht führt durch den Magen. In dieser Sendung beleuchtet Matthias Burchardt gemeinsam mit dem Lebensmittelchemiker Udo Pollmer die Frage, was es mit dem Essen auf sich hat. Schon aus der biologischen Perspektive wird ein Unterschied von Mensch und Tier deutlich: Wir bereiten unsere Speisen zu und legen damit den Grundstein für Kultur. Was aber passiert, wenn wir das Speisen zum Zankapfel der Ideologien machen oder zur Quasireligion überhöhen? Wer profitiert von der Angst der Menschen, die sich von ungesunder Ernährung, Giften in Lebensmitteln oder Klimafolgen bedroht sehen? Warum werden wir vor Lebensmitteln gewarnt, die uns eigentlich guttäten, und warum werden Sachen empfohlen, die uns nachweislich schaden?
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Philosophieren #21: „Hoffen“
Erstausstrahlung: 29.05.2023 20:05 Uhr
So viel Trennendes und so viel Chaos auf der Welt – gibt es da noch Hoffnung? Oh ja, gerade jetzt ist das Hoffen, die Zuversicht die Lösung. In dieser Ausgabe von „Philosophieren“ spricht Alexander Christ gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Hanns–Martin Hager über die Pfingstgeschichte und ihre aktuell ungeschmälerte Bedeutung. Wir besprechen, warum Gläubige sich so sicher sind, dass es am Ende gut wird, so schlimm es im Hier und Jetzt manchmal auch sein mag, warum auf Trennung die Aussöhnung folgt und ganz am Ende sogar das ewige Leben wartet. Eine vielleicht überraschende Deutung der Pfingstgeschichte bieten wir in der Hoffnung an, dass sich die gegenwärtige Spaltung durch eine wieder zurückkehrende Kommunikation auflösen wird. Warum also hoffen wir? Warum nur geben wir nicht auf? Weil Zuversicht eine starke, tragende Brücke ist.
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Philosophieren #20: „Verstehen“
Erstausstrahlung: 22.05.2023 20:05 Uhr
In der Sendung vom 22. Mai erörtern Alexander Christ und Matthias Burchardt die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der Verstehens. Was macht das Verstehen aus? Geht es nur um Kenntnisse oder auch um existenzielle Resonanz? Was ist ein hermeneutischer Zirkel, und warum zerbricht die gemeinsame Welt, wenn das Verstehen verloren geht? Sie sind herzlich zum Zuhören und Mitdenken eingeladen.
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Philosophieren #19 – Berühren
Erstausstrahlung: 15.05.2023 20:05 Uhr
Die Philosophie vermag über das Alltägliche zu staunen. Welches Wunder geschieht uns in der Berührung? Alexander Christ und Matthias Burchardt erkunden die Weise, wie wir miteinander und mit der Welt in Kontakt kommen, und stoßen dabei auf bemerkenswerte Einsichten über den Körper und den Leib, unsere Sehnsucht nach der Berührung und die Tristesse des „Social Distancing“.
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Philosophieren #18: „Kapitulieren“
Erstausstrahlung: 08.05.2023 20:05 Uhr
In Folge 18 von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem Denkraum von Ende und Anfang, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ am Tag der deutschen Kapitulation 1945 über historische und philosophische Aspekte rund um das „Kapitulieren“. Heißt kapitulieren stets, alles und womöglich sich selbst vollständig aufzugeben? Oder kann in der Aufgabe einer nicht mehr zu haltenden Position auch ein Neuanfang begründet liegen? Wir sprechen über die Ästhetik des Kapitulierens und ergründen die Voraussetzungen für ein würdevolles Scheitern.
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Philosophieren #17: „Arbeiten“
Erstausstrahlung: 01.05.2023 20:05 Uhr
Am Tag der Arbeit philosophieren die beiden Müßiggänger Alexander Christ und Matthias Burchardt über die Lust und die Last dieses Grundphänomens. Arbeit kann lästige Pflicht oder Ort der Selbstverwirklichung sein. Im engeren Sinne ist Arbeit lebensnotwendig, denn nur durch sie erlangen wir die Mittel zum Leben: Der Landmann und der Handwerker schaffen im Umgang mit der Natur die Voraussetzung für unsere Existenz und geben unserem Dasein eine Heimat. Doch die Freiheitsspielräume, die wir durch Arbeit gewinnen, bezahlen wir durch neue Zwänge, wenn die arbeitsteilige Welt uns einspinnt. Und was ist, wenn uns die Arbeit ausgeht? Bleibt dann nur noch die Alternative von Bullshit-Job oder besinnungslosem Grundeinkommen?
(Ich bemühe mich, diese und andere Perlen des Kontrafunks zu entgelten, mit einem kleinen Dauerauftrag sowie die eine oder andere Werbung z.B. anonym auf Twitter.)
Zum Thema:
Ich mag den Begriff Arbeit nicht. Er ist zu sehr besetzt mit allerlei Konnotationen, die mehrheitlich einen negativen Beigeschmack besitzen.
Ich finde den Begriff der Aktivität sehr viel ergiebiger: Aktiv sein müssen wir alle, sonst werden wir unglücklich und krank.
Jetzt kommt es „nur“ noch darauf an, das Tun so zu gestalten, dass es den verbundenen Zwecken und einem
selbst gut entspricht.
Zusätzlich wird der Begriff der Aktivität interessant, wenn wir seine Antipode mitdenken: die Ruhe bzw. die Stille. Zwischen beidem braucht es ein gesundes Gleichgewicht, und offensichtlich genügt Schlaf alleine nicht.😉
Und Hände weg vom bedingungslosen Grundeinkommen. Denn wer bezahlt’s? Der Produktive – oder der Bestohlene oder Ausgebeutete. Geld kommt nun mal nicht aus dem Geldautomaten.
Es ist die Auseinandersetz ung mit einem Menschenbild, welches vorgibt die "Führung" übernehmen zu müssen zum Wohle aller und dabei alles zu Tode reguliert und der Vorstellung, ein Mensch kann einfach nur "da" sein ohne "etwas" zu sein.
Dazu passt auch der Aspekt, den Herr Christ nannte: Ist heilen und pflegen eigentlich als Arbeit zu bezeichnen? Es sind Tätigkeiten, die aus sich heraus sinnstiftend sind aber unsere moderne Gesellschaft hat auch diesen Aspekt durch rigide Planung und Kontrolle sinnlich entleert. Ein ungesunder Zustand, der einer Klimax entgegentaumelt , die Opfer fordern wird!
Bei "Sozialschmarotz er" denke ich eher an Menschen, die reich geboren sind und lediglich ihr Geld für sich 'arbeiten' lassen.
An einigen Stellen habe ich mich allerdings gefragt, ob die Perspektive von Frauen (besonders Familienfrauen) auf die Arbeit nicht eine andere ist. Ich jedenfalls kann mich nicht an viele Momente der Langeweile in dieser Zeit erinnern, obwohl ich einige Jahre keiner bezahlten Erwerbsarbeit nachgegangen bin.
Zum Thema "Bullshit-Jobs" ist mir auch noch eine Kategorie eingefallen: der "Sklaventreiber", der denen, die arbeiten vorrechnet, wie schnell sie ihre Arbeit tun sollen.
Zum Abschluss könnte ich noch einen musikalischen Beitrag beisteuern, der es aus meiner Sicht ganz wunderbar schafft, den Lust- und Freude-Aspekt der Arbeit mit dem Nutzen für die Gesellschaft zu versöhnen: Es handelt sich um das Lied "Was, wenn doch" von Bodo Wartke. https://www.youtube.com/watch?v=T1IDSzs1Ai8
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