Philosophieren #13: „Leiden“
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Mit dem Osterfest endet die Passionszeit. Ein guter Grund, über Leid und Leidenschaft nachzudenken. Was bedeutet es für uns, dass wir nicht nur aktive Subjekte, sondern auch verletzliche Wesen sind, denen Leid zustoßen kann? Wie ist der Gott zu rechtfertigen angesichts des Leids in der Welt? Oder ist unsere Existenz das Werk eines Teufels? Was geschieht, wenn das Leid zum Politikum wird? Verwandelt sich die Welt in ein Hospital und die Menschen in Jammerlappen, die sich gegenseitig ihre Empfindlichkeiten vorhalten?
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Philosophieren #35: „Beleidigt sein“
Erstausstrahlung: 02.10.2023 20:05 Uhr
„Ich bin beleidigt“, sagt Alexander Christ und fühlt sich dabei in einem tiefen Gerechtigkeitsgefühl verletzt. Matthias Burchardt dagegen behauptet von sich, eigentlich nie beleidigt zu sein. Was genau steckt hinter diesem Beleidigtsein? In „Philosophieren“ im Kontrafunk gehen wir in dieser Folge der Frage nach, wie man beleidigt ist und wird – und wie man aus dieser misslichen Lage herauskommen kann.
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Philosophieren #34: „Sehen“
Erstausstrahlung: 25.09.2023 20:05 Uhr
Einäugige Kanzler, Blinde, die Blinde führen und prompt in die Grube stürzen, Schattenspiele, die Unwissende für die wahren Dinge halten, eine Operation am offenen Auge, das göttliche Licht der Sonne – wie hängt all das zusammen? In dieser Folge von „Philosophieren“, der Camera obscura im Kontrafunk, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ über das Sehen und eine persönliche Erfahrung, die zu weitreichenden philosophischen Betrachtungen führt.
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Philosophieren #33: „Blicken"
Erstausstrahlung: 18.09.2023 20:05 Uhr
Gaffen, stieren, beobachten – oder einfach nur blicken. Das Blicken ist oftmals in Gefahr, über- oder falsch interpretiert zu werden. Gibt es etwa einen „typisch männlichen Blick“? Darüber sprechen die beiden Männer Matthias Burchardt und Alexander Christ, natürlich mit einem ganz subjektiven Blick auf dieses Thema. Dabei wagen sie eine vielleicht überraschende These: Es geht darum, nicht die Frau auf ihre Sexualität zu reduzieren, sondern die reduktionistische Dinglichkeit und Funktionalität der Welt im Licht des Weiblichen zu überwinden. Es geht also jeweils darum, die Welt im Licht der Geschlechter zu sehen.
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Philosophieren #32: „Modellieren“
Erstausstrahlung: 11.09.2023 20:05 Uhr
In Folge 32 von „Philosophieren“ ist der Mathematiker Prof. Dr. Bernd Simeon zu Gast bei Matthias Burchardt. Die beiden diskutieren über die Macht und Erkenntniskraft von mathematischen Modellen. In der wissenschaftlichen Diskussion werden Möglichkeiten und Grenzen der Computersimulation sorgfältig abgewogen. In der Politik dagegen mutiert diese zu einem Herrschaftsmittel zur Absicherung von Ideologien und der sachzwanghaften Durchsetzung radikaler Eingriffe in das Leben der Bürger. Was wird aus der Mündigkeit der Menschen, wenn sie blind den Orakelsprüchen der Maschine vertrauen? Was bleibt vom Politischen, wenn wir alle zu Modellinsassen degenerieren? Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.
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Philosophieren #31: „Heimkehren“
Erstausstrahlung: 04.09.2023 20:05 Uhr
Nach dem Sommerfestival kehren Matthias Burchardt und Alexander Christ zurück ans Mikrofon und philosophieren über ebendieses „Heimkehren“. Nicht immer glückt nämlich die Heimkunft, wie schon Odysseus und Franz Kafka wussten, denn nicht die Überwindung des Raumes allein trägt dazu bei, sondern auch das Wiedereinflechten der eigenen Geschichte in das Gewebe des Zuhauses muss vollbracht werden. Was aber, wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehöre? Und keinen Kreis von Menschen, denen ich zugehöre?
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Sommerfestival – Philosophieren: Berühren
Erstausstrahlung: 28.08.2023 20:05 Uhr
Best of „Philosophieren“: Berühren
Die Philosophie vermag über das Alltägliche zu staunen. Welches Wunder geschieht uns in der Berührung? Alexander Christ und Matthias Burchardt erkunden die Weise, wie wir miteinander und mit der Welt in Kontakt kommen, und stoßen dabei auf bemerkenswerte Einsichten über den Körper und den Leib, unsere Sehnsucht nach der Berührung und die Tristesse des „Social Distancing“.
für mich wurde aus dem "lerne leiden ohne zu klagen" meiner kindheit ein "lerne klagen ohne zu leiden", welches ich in heutiger zeit inflationär beobachte. sekundärer krankheitsgewin n allüberall, durch corona jetzt auch im beruflichen umfeld zum kollaps führend. junge leute verabschieden sich nach einer woche in der probezeit erst mal ein halbes jahr in therapie, -normal.
sehr bedauerlich finde ich auch, dass menschen dieses prinzip in die tierwelt exportieren. ich beobachte, dass tiere durch die klassische double-bind-methode ins leid gestossen werden, z.b. -ich will, dass du tust, was ich will, aber ich weiss gar nicht, was ich will. und vor allem will ich ja nur dein bestes, aber dabei sollen mich alle toll finden.
persönlich finde ich, dass ein zurücktreten und abstand gewinnen hilft, aus dem leid zu kommen. dazu fand ich auch den exkurs "humor" von andreas thiel in yoyogaga sehr bereichernd. da bin ich auch bei dem kommentar von oben, der die buddistische betrachtungswei se mit ins bild nimmt.
vielen dank, dass es euch gibt
a) Ich _muss_ perfekt sein
b) Andere _müssen_ mich zuvorkommend behandeln
c) Meine Lebensumstände _müssen_ immer genau so sein, wie ich mir das vorstelle
Nun ist mit der Burchardt'schen Wortmächtigkeit die christliche Deutungsgebung sehr prominent gewesen aber es fehlte natürlich der Aspekt der östlichen Philosophie, insbesondere buddhistische Philosophie, vielleicht noch mehr Advaita Vedanta.
Immerhin bieten hier die vier edlen Weisheiten einen dezidierten Weg mit dem Leid der menschlichen Existenz umzugehen und zwar durch Selbstermächtigung. Im Vergleich zu unserer westlichen Theo- oder allgemeiner Soziodizee (schöner Begriff!) ist dies ein genuin individueller Ansatz, der von mir als handelndem Subjekt ausgeht und mir alle Macht darüber gibt, was Leid für mich sein kann und wie ich es vermeide.
Oder im Advaita Vedanta das erforschen meiner jetzigen menschlichen Existenz als Aspekte von Wachen, Schlaf und Tiefschlaf vor dem Hintergrund, dass alles dies nur eine "Erscheinung" vor dem allumfassenden Bewusstsein, Brahman, ist.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es sehr spannend ist, diese Welten zu erforschen, Schopenhauer hin oder her!
Besten Dank schon dafür!
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