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    Montag, 3. April 2023, 20:05 Uhr
    Montag, 3. April 2023, 20:05 Uhr
    (Wdh.23:05)

    Philosophieren #13: „Leiden“

    • Mit dem Osterfest endet die Passionszeit. Ein guter Grund, über Leid und Leidenschaft nachzudenken. Was bedeutet es für uns, dass wir nicht nur aktive Subjekte, sondern auch verletzliche Wesen sind, denen Leid zustoßen kann? Wie ist der Gott zu rechtfertigen angesichts des Leids in der Welt? Oder ist unsere Existenz das Werk eines Teufels? Was geschieht, wenn das Leid zum Politikum wird? Verwandelt sich die Welt in ein Hospital und die Menschen in Jammerlappen, die sich gegenseitig ihre Empfindlichkeiten vorhalten?

    Kommentare
    jamielee
    sehr schönes geschwurbel zum karfreitag (für mich, ich hinke mit dem hören immer hinterher)

    für mich wurde aus dem "lerne leiden ohne zu klagen" meiner kindheit ein "lerne klagen ohne zu leiden", welches ich in heutiger zeit inflationär beobachte. sekundärer krankheitsgewin n allüberall, durch corona jetzt auch im beruflichen umfeld zum kollaps führend. junge leute verabschieden sich nach einer woche in der probezeit erst mal ein halbes jahr in therapie, -normal.

    sehr bedauerlich finde ich auch, dass menschen dieses prinzip in die tierwelt exportieren. ich beobachte, dass tiere durch die klassische double-bind-methode ins leid gestossen werden, z.b. -ich will, dass du tust, was ich will, aber ich weiss gar nicht, was ich will. und vor allem will ich ja nur dein bestes, aber dabei sollen mich alle toll finden.

    persönlich finde ich, dass ein zurücktreten und abstand gewinnen hilft, aus dem leid zu kommen. dazu fand ich auch den exkurs "humor" von andreas thiel in yoyogaga sehr bereichernd. da bin ich auch bei dem kommentar von oben, der die buddistische betrachtungswei se mit ins bild nimmt.

    vielen dank, dass es euch gibt

    Endoro
    Anleitung zum Unglücklichsein
    a) Ich _muss_ perfekt sein
    b) Andere _müssen_ mich zuvorkommend behandeln
    c) Meine Lebensumstände _müssen_ immer genau so sein, wie ich mir das vorstelle

    venabili
    Danke für die fliegenden Gedanken, ein schönes hin und her zu dem es natürlich viel zu sagen gäbe.
    Nun ist mit der Burchardt'schen Wortmächtigkeit die christliche Deutungsgebung sehr prominent gewesen aber es fehlte natürlich der Aspekt der östlichen Philosophie, insbesondere buddhistische Philosophie, vielleicht noch mehr Advaita Vedanta.
    Immerhin bieten hier die vier edlen Weisheiten einen dezidierten Weg mit dem Leid der menschlichen Existenz umzugehen und zwar durch Selbstermächtigung. Im Vergleich zu unserer westlichen Theo- oder allgemeiner Soziodizee (schöner Begriff!) ist dies ein genuin individueller Ansatz, der von mir als handelndem Subjekt ausgeht und mir alle Macht darüber gibt, was Leid für mich sein kann und wie ich es vermeide.
    Oder im Advaita Vedanta das erforschen meiner jetzigen menschlichen Existenz als Aspekte von Wachen, Schlaf und Tiefschlaf vor dem Hintergrund, dass alles dies nur eine "Erscheinung" vor dem allumfassenden Bewusstsein, Brahman, ist.
    Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass es sehr spannend ist, diese Welten zu erforschen, Schopenhauer hin oder her!

    miafri
    Äusserst gut philosophiert, liebe Herren! Ich freue mich immer auf Ihre formschöne, kluge Sendung! Mich prägten familiär gewisse (für meinen älteren Mann abstossende) Wendungen wie „Keiner soll hungern, ohne zu frieren!“ oder „Ungeschic ktes Fleisch muss weg!“, wenn man sich gerade geschnitten hatte… All solches löste im Familienkreis und dem Betroffenen grosses, liebevolles, verständiges Gelächter aus. Niemand fühlte sich als Opfer, nie… Danke für Ihre schöne Sendung.
    miafri
    „Die Schädelstätte des Abendlandes“ finde ich einfach unschlagbar :-)))
    Besten Dank schon dafür!


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