Philosophieren #12: „Abstimmen“
Die Abstimmung ist der offensichtliche Vollzug einer demokratischen Praxis. Doch was bedeutet es überhaupt, wenn eine politische Gemeinschaft etwas auf dem Wege der Abstimmung beschließt? Verschleiert man hinter der Demokratiefolklore nicht nur Machtkonstellationen? Was wäre das Ideal einer guten Abstimmung? Matthias Burchardt und Alexander Christ erörtern die vermeintlich selbstverständliche Praxis und geraten sich in die ergrauten Haare, wenn es um das „Systemische Konsensieren“ geht. Sie sind herzlich eingeladen, die Argumente der beiden zu prüfen und sich Ihre eigenen Gedanken zu machen.
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Philosophieren #22: „Essen"
Erstausstrahlung: 05.06.2023 20:05 Uhr
Nicht nur die Liebe, sondern auch die Macht führt durch den Magen. In dieser Sendung beleuchtet Matthias Burchardt gemeinsam mit dem Lebensmittelchemiker Udo Pollmer die Frage, was es mit dem Essen auf sich hat. Schon aus der biologischen Perspektive wird ein Unterschied von Mensch und Tier deutlich: Wir bereiten unsere Speisen zu und legen damit den Grundstein für Kultur. Was aber passiert, wenn wir das Speisen zum Zankapfel der Ideologien machen oder zur Quasireligion überhöhen? Wer profitiert von der Angst der Menschen, die sich von ungesunder Ernährung, Giften in Lebensmitteln oder Klimafolgen bedroht sehen? Warum werden wir vor Lebensmitteln gewarnt, die uns eigentlich guttäten, und warum werden Sachen empfohlen, die uns nachweislich schaden?
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Philosophieren #21: „Hoffen“
Erstausstrahlung: 29.05.2023 20:05 Uhr
So viel Trennendes und so viel Chaos auf der Welt – gibt es da noch Hoffnung? Oh ja, gerade jetzt ist das Hoffen, die Zuversicht die Lösung. In dieser Ausgabe von „Philosophieren“ spricht Alexander Christ gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Hanns–Martin Hager über die Pfingstgeschichte und ihre aktuell ungeschmälerte Bedeutung. Wir besprechen, warum Gläubige sich so sicher sind, dass es am Ende gut wird, so schlimm es im Hier und Jetzt manchmal auch sein mag, warum auf Trennung die Aussöhnung folgt und ganz am Ende sogar das ewige Leben wartet. Eine vielleicht überraschende Deutung der Pfingstgeschichte bieten wir in der Hoffnung an, dass sich die gegenwärtige Spaltung durch eine wieder zurückkehrende Kommunikation auflösen wird. Warum also hoffen wir? Warum nur geben wir nicht auf? Weil Zuversicht eine starke, tragende Brücke ist.
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Philosophieren #20: „Verstehen“
Erstausstrahlung: 22.05.2023 20:05 Uhr
In der Sendung vom 22. Mai erörtern Alexander Christ und Matthias Burchardt die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der Verstehens. Was macht das Verstehen aus? Geht es nur um Kenntnisse oder auch um existenzielle Resonanz? Was ist ein hermeneutischer Zirkel, und warum zerbricht die gemeinsame Welt, wenn das Verstehen verloren geht? Sie sind herzlich zum Zuhören und Mitdenken eingeladen.
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Philosophieren #19 – Berühren
Erstausstrahlung: 15.05.2023 20:05 Uhr
Die Philosophie vermag über das Alltägliche zu staunen. Welches Wunder geschieht uns in der Berührung? Alexander Christ und Matthias Burchardt erkunden die Weise, wie wir miteinander und mit der Welt in Kontakt kommen, und stoßen dabei auf bemerkenswerte Einsichten über den Körper und den Leib, unsere Sehnsucht nach der Berührung und die Tristesse des „Social Distancing“.
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Philosophieren #18: „Kapitulieren“
Erstausstrahlung: 08.05.2023 20:05 Uhr
In Folge 18 von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem Denkraum von Ende und Anfang, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ am Tag der deutschen Kapitulation 1945 über historische und philosophische Aspekte rund um das „Kapitulieren“. Heißt kapitulieren stets, alles und womöglich sich selbst vollständig aufzugeben? Oder kann in der Aufgabe einer nicht mehr zu haltenden Position auch ein Neuanfang begründet liegen? Wir sprechen über die Ästhetik des Kapitulierens und ergründen die Voraussetzungen für ein würdevolles Scheitern.
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Philosophieren #17: „Arbeiten“
Erstausstrahlung: 01.05.2023 20:05 Uhr
Am Tag der Arbeit philosophieren die beiden Müßiggänger Alexander Christ und Matthias Burchardt über die Lust und die Last dieses Grundphänomens. Arbeit kann lästige Pflicht oder Ort der Selbstverwirklichung sein. Im engeren Sinne ist Arbeit lebensnotwendig, denn nur durch sie erlangen wir die Mittel zum Leben: Der Landmann und der Handwerker schaffen im Umgang mit der Natur die Voraussetzung für unsere Existenz und geben unserem Dasein eine Heimat. Doch die Freiheitsspielräume, die wir durch Arbeit gewinnen, bezahlen wir durch neue Zwänge, wenn die arbeitsteilige Welt uns einspinnt. Und was ist, wenn uns die Arbeit ausgeht? Bleibt dann nur noch die Alternative von Bullshit-Job oder besinnungslosem Grundeinkommen?
Das Hinzuziehen von "Experten" nützt da gar nichts, wenn die Politik per Order di Mufti schon festgelegt hat, was bei der Expertise erwartet wird. Bei der "menschengemacht en Klimakrise" ist das einfach, bei der "Energiewende" unmöglich, weil die Physik nicht über sich abstimmen läßt.
Einen Aspekt, der nicht zur Sprache kam, möchte ich noch anführen: Der systematische Trend des politischen Betriebs Willensbildung jeglicher Art kontrollierbare r zu machen und gleichzeitig zu verschleiern.
Zwei Beispiele: Dass ein Fraktionszwang im Bundestag überhaupt nur im entferntesten eine Rolle spielt, ist die offene Kapitulation vor einer Meinungsbildung sfähigkeit der Abgeordneten und nur einem gnadenlosen Pragmatismus der Macht geschuldet. Zweitens: Diese Entmündigung des entscheidungsko mpetenten Individuums wird mit der jetzt beschlossenen Wahlrechtsrefor m zementiert und es gibt erstaunlich wenig kritische Bemerkung. Die Blockparteien grinsen sich eins und wir erwarten die nächsten selbstproklamie rten "Sternstunden des Parlaments", würg!
Nebenbei: Mathias Burchard: "Kommunikationsf reie Gewalt- ach nee, gewaltfreie Kommunikation heisst das..." Triggerwarnung Achtung Caps: MADE MY DAY!
Ich würde mir im politischen Raum wünschen, dass wir uns tatsächlich gut überlegen, welche Dinge, Verhaltens- und Lebensweisen abgestimmt und bestimmt werden müssen. Dazu kann Wissenschaft manchmal beitragen, vorausgesetzt, es gibt eindeutig und transparent ermittelte Fakten, die so kommuniziert werden, dass alle von den Entscheidungen betroffenen Menschen sie verstehen und sich vor der Abstimmung eine Meinung bilden können. Nach meiner Erfahrung beruht aber auch Wissenschaft meist nur auf einem Konsens auf eine für 'gültig' erklärte Auffassung. Leider wird das oft nicht deutlich gemacht und - wie man in der Corona-Krise beobachten konnte weder von den Wissenschaftler n noch von den Medien kommuniziert. So gesehen gab es da, wie in vielen anderen Bereichen der Politik keine Diskussion oder Abstimmung unterschiedlich er Auffassungen. Auch der Einsatz von Rhetorik ist für mich eine unzulässige Technik im Bereich von Abstimmungen, weil sie dazu geeignet ist, Menschen, die nicht über diese Technik verfügen vom Diskurs auszugrenzen und diejenigen, die sie anwenden können, in die Lage versetzt, andere zu überreden. Da bietet für mich das systemische Konsensieren bessere Möglichkeite n, alle zu Wort kommen zu lassen und wo möglich in Einklang zu bringen.
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