In der Folge acht von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem intellektuellen Liebesnest, geht es Matthias Burchardt und Alexander Christ um ein vielgestaltiges Phänomen, das sich auf sehr verschiedene Gegenstände beziehen kann: um die Liebe. Ausgehend vom Mythos des Aristophanes erscheint der einzelne Mensch nur als ein Fragment, ewig auf der Suche nach seinem fehlenden Gegenstück. Wohl dem, der seine zweite Hälfte schließlich findet. Im Lieben aber kann man sich ebenso vollständig verlieren wie auch selbstverliebt verirren. So ist die Liebe stets Gefahr und Schlüssel für ein geglücktes Dasein zugleich. Als geglückt mag einem das Lieben erscheinen, wenn sich die gesuchte Vervollständigung ereignet, dieser Moment der idealen Ergänzung.
In der Folge 11 von „Philosophieren“ im Kontrafunk, der verbindenden Stimme der Menschheitsfamilie, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ aus aktuellem Anlass mit dem Schweizer Friedensforscher und Historiker Daniele Ganser über den Kampf zwischen Nationen und über seinen persönlichen Kampf um die Redefreiheit. Das elementare Menschheitsthema, das uns alle derzeit hautnah betrifft, lautet „Krieg oder Frieden“. „Ich mahne unablässig zum Frieden; dieser, auch ein ungerechter, ist besser als der gerechteste Krieg.“ Dieser bekannte Ausspruch des Cicero in den Epistulae ad Atticum steht mahnend über unserer Zeit – und so auch über unserer heutigen Sendung. Mit Daniele Ganser wollen wir insbesondere aufzeigen, ob und wie eine kämpferische Auseinandersetzung auch friedlich geführt werden kann.
„Wenn du geschwiegen hättest, so wärest du ein Philosoph geblieben“, so lautet ein dem Boethius zugeschriebener berühmter Ausspruch. Bedeutet dies auch für Matthias Burchardt und Alexander Christ, sie hätten besser geschwiegen? Vielleicht aus Ehrfurcht vor all den klügeren Stimmen der Tradition oder aus Respekt vor dem Anspruch der jeweiligen Sache? Warum sagen wir überhaupt etwas und nicht etwa nichts? Schweigen kann vielerlei Beweggründe haben, zum richtigen Moment eingesetzt, wird es jedenfalls beredt und enthält selbst eine Aussage. Wir denken über die Ästhetik des Schweigens nach und differenzieren zwischen den Begriffen Schweigen, Stille und Ruhe. Schließlich wenden wir uns der Un-Kultur unserer heutigen Zeit zu, im Gerede mit vielen Worten nichts zu sagen, und stellen dem eine Kultiviertheit des Zuhörens und des Schweigens entgegen.
„Wir werden einander viel verzeihen müssen.“ Der Spruch des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn hallt bitter nach. Vor das Verzeihen haben die Götter die Einsicht, die Reue oder die Sühne gesetzt. Gibt es einen Anspruch auf Verzeihung? Worin besteht der tiefere Sinn dieser Handlung? Sinnieren Sie mit Matthias Burchardt und Alexander Christ über das Verzeihen und dessen Kehrseite – die Unversöhnlichkeit.
In der Folge acht von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem intellektuellen Liebesnest, geht es Matthias Burchardt und Alexander Christ um ein vielgestaltiges Phänomen, das sich auf sehr verschiedene Gegenstände beziehen kann: um die Liebe. Ausgehend vom Mythos des Aristophanes erscheint der einzelne Mensch nur als ein Fragment, ewig auf der Suche nach seinem fehlenden Gegenstück. Wohl dem, der seine zweite Hälfte schließlich findet. Im Lieben aber kann man sich ebenso vollständig verlieren wie auch selbstverliebt verirren. So ist die Liebe stets Gefahr und Schlüssel für ein geglücktes Dasein zugleich. Als geglückt mag einem das Lieben erscheinen, wenn sich die gesuchte Vervollständigung ereignet, dieser Moment der idealen Ergänzung.
Das Schunkeln gilt dem Intellektuellen als plebejisch, allzu trivial ist diese Bewegungsform im Vergleich zum subtilen Tanz. Wer schunkelt, so die Unterstellung, sei ein grobmotorischer Mitläufer, der Individualität und Reflexion preisgebe, um sich im Feiern mit der dumpfen Masse gemein zu machen. Matthias Burchardt und Alexander Christ riskieren eine Apologie des Schunkelns und staunen über das Phänomen des Karnevals – auch und gerade in Anbetracht seiner akuten Bedrohtheit durch den woken Puritanismus.
In der Folge sechs von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem kulturellen Fundbüro unserer Zeit, widmen sich Matthias Burchardt und Alexander Christ dem Verlieren, und zwar im Sinne des Abhandenkommens. Was geschieht mit uns, wenn uns etwas oder jemand abhandenkommt? Wir sprechen über Verlustängste und den Wunsch nach Vollständigkeit. Und über die Gefahr, sich selbst zu verlieren. Mit welchen Strategien wirken Menschen dem Verlieren und dem Verlust entgegen? Helfen allein das Suchen und das Ersetzen, oder müssen wir mitunter unter Trauer aufgeben und loslassen, was unwiederbringlich verloren gegangen ist? Verluste spielen sich häufig im Kleinen ab, sie widerfahren uns aber auch in einem weiteren Kontext: in den vergangenen drei Jahren haben wir Elementares verloren, wichtige und unveräußerliche Grund- und Menschenrechte, und damit auch die Leichtigkeit der scheinbar nicht zu beeinträchtigenden individuellen Freiheit.
Wie ist damit umzugehen, besteht gerade hier eine Aussicht, Verlorenes wiederzuerlangen? Am Ende scheint eine Hoffnung auf: ein Verlust eröffnet immer auch neue, bisher besetzt scheinende oder unbekannte Räume. Darin liegt letztlich ein Trost für alles Verlorene.
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Danke für dieses schöne Thema und die vielen Denkanstöße. Ich freue mich darüber, dass diese Folge nicht das '(Happy) End' zum Thema 'lieben' war und ich auf weitere Momente der Glückseligkei t hoffen kann. Eure Sendung ist für mich alles andere als eine 'sachliche Romanze'. ;-)
Zum Symposion ist mir noch ein musikalischer Beitrag eingefallen, der meine gelegentlich etwas distanzierte Haltung zur Philosophie vielleicht etwas erhellen kann: https://www.youtube.com/watch?v=kGK3qUYPTJE
Viel Vergnügen beim Anhören.
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