Philosophieren #9: „Verzeihen“
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„Wir werden einander viel verzeihen müssen.“ Der Spruch des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn hallt bitter nach. Vor das Verzeihen haben die Götter die Einsicht, die Reue oder die Sühne gesetzt. Gibt es einen Anspruch auf Verzeihung? Worin besteht der tiefere Sinn dieser Handlung? Sinnieren Sie mit Matthias Burchardt und Alexander Christ über das Verzeihen und dessen Kehrseite – die Unversöhnlichkeit.
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Philosophieren #33: „Blicken"
Erstausstrahlung: 18.09.2023 20:05 Uhr
Gaffen, stieren, beobachten – oder einfach nur blicken. Das Blicken ist oftmals in Gefahr, über- oder falsch interpretiert zu werden. Gibt es etwa einen „typisch männlichen Blick“? Darüber sprechen die beiden Männer Matthias Burchardt und Alexander Christ, natürlich mit einem ganz subjektiven Blick auf dieses Thema. Dabei wagen sie eine vielleicht überraschende These: Es geht darum, nicht die Frau auf ihre Sexualität zu reduzieren, sondern die reduktionistische Dinglichkeit und Funktionalität der Welt im Licht des Weiblichen zu überwinden. Es geht also jeweils darum, die Welt im Licht der Geschlechter zu sehen.
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Philosophieren #32: „Modellieren“
Erstausstrahlung: 11.09.2023 20:05 Uhr
In Folge 32 von „Philosophieren“ ist der Mathematiker Prof. Dr. Bernd Simeon zu Gast bei Matthias Burchardt. Die beiden diskutieren über die Macht und Erkenntniskraft von mathematischen Modellen. In der wissenschaftlichen Diskussion werden Möglichkeiten und Grenzen der Computersimulation sorgfältig abgewogen. In der Politik dagegen mutiert diese zu einem Herrschaftsmittel zur Absicherung von Ideologien und der sachzwanghaften Durchsetzung radikaler Eingriffe in das Leben der Bürger. Was wird aus der Mündigkeit der Menschen, wenn sie blind den Orakelsprüchen der Maschine vertrauen? Was bleibt vom Politischen, wenn wir alle zu Modellinsassen degenerieren? Bilden Sie sich Ihr eigenes Urteil.
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Philosophieren #31: „Heimkehren“
Erstausstrahlung: 04.09.2023 20:05 Uhr
Nach dem Sommerfestival kehren Matthias Burchardt und Alexander Christ zurück ans Mikrofon und philosophieren über ebendieses „Heimkehren“. Nicht immer glückt nämlich die Heimkunft, wie schon Odysseus und Franz Kafka wussten, denn nicht die Überwindung des Raumes allein trägt dazu bei, sondern auch das Wiedereinflechten der eigenen Geschichte in das Gewebe des Zuhauses muss vollbracht werden. Was aber, wenn es keinen Ort gibt, an den ich gehöre? Und keinen Kreis von Menschen, denen ich zugehöre?
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Sommerfestival – Philosophieren: Berühren
Erstausstrahlung: 28.08.2023 20:05 Uhr
Best of „Philosophieren“: Berühren
Die Philosophie vermag über das Alltägliche zu staunen. Welches Wunder geschieht uns in der Berührung? Alexander Christ und Matthias Burchardt erkunden die Weise, wie wir miteinander und mit der Welt in Kontakt kommen, und stoßen dabei auf bemerkenswerte Einsichten über den Körper und den Leib, unsere Sehnsucht nach der Berührung und die Tristesse des „Social Distancing“.
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Sommerfestival – Philosophieren: Schweigen
Erstausstrahlung: 21.08.2023 20:05 Uhr
Best of „Philosophieren“: Schweigen
„Wenn du geschwiegen hättest, so wärest du ein Philosoph geblieben“, so lautet ein dem Boethius zugeschriebener berühmter Ausspruch. Bedeutet dies auch für Matthias Burchardt und Alexander Christ, sie hätten besser geschwiegen? Vielleicht aus Ehrfurcht vor all den klügeren Stimmen der Tradition oder aus Respekt vor dem Anspruch der jeweiligen Sache? Warum sagen wir überhaupt etwas und nicht etwa nichts? Schweigen kann vielerlei Beweggründe haben, zum richtigen Moment eingesetzt, wird es jedenfalls beredt und enthält selbst eine Aussage. Wir denken über die Ästhetik des Schweigens nach und differenzieren zwischen den Begriffen Schweigen, Stille und Ruhe. Schließlich wenden wir uns der Un-Kultur unserer heutigen Zeit zu, im Gerede mit vielen Worten nichts zu sagen, und stellen dem eine Kultiviertheit des Zuhörens und des Schweigens entgegen.
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Sommerfestival – Philosophieren: Lieben
Erstausstrahlung: 14.08.2023 20:05 Uhr
Best of „Philosophieren“: Lieben
In der Folge acht von „Philosophieren“ im kontrafunk, dem intellektuellen Liebesnest, geht es Matthias Burchardt und Alexander Christ um ein vielgestaltiges Phänomen, das sich auf sehr verschiedene Gegenstände beziehen kann: um die Liebe. Ausgehend vom Mythos des Aristophanes, erscheint der einzelne Mensch nur als ein Fragment, ewig auf der Suche nach seinem fehlenden Gegenstück. Wohl dem, der seine zweite Hälfte schließlich findet. Im Lieben aber kann man sich ebenso vollständig verlieren wie auch selbstverliebt verirren. So ist die Liebe stets Gefahr und Schlüssel für ein geglücktes Dasein zugleich. Als geglückt mag einem das Lieben erscheinen, wenn sich die gesuchte Vervollständigung ereignet, dieser Moment der idealen Ergänzung.
Ich bin wieder einmal entzückt, entrückt...
Was mir zu den letzten Diskussionspunk ten, dem Verzeihen gegenüber den momentanen 'Machthabern' in Politik, Justiz, Medien, Wissenschaft eingefallen ist:Für mich kann es da noch kein Verzeihen geben, denn die Untaten gehen ja weiter. Immer noch werden Ärzte verurteilt, verlieren Menschen ihre Existenz, werden die Opfer der Genspritzen verhöhnt und allein gelassen, weigern sich Ärzte sie zu behandeln... Solange sich daran nichts ändert bin ich nicht bereit, dem System gegenüber an Verzeihen zu denken, zumal das ja, wie besprochen, die Wiederaufnahme der Schuldigen in die Gemeinschaft symbolisiert.
Dagegen habe ich für 'unbedacht' schuldig gewordene Menschen wie den französischen Piloten, der vor sich selbst die Verantwortung für seine Mitschuld am Abwurf der Hiroshima-Bombe übernommen hat, großes Mitgefühl. Für ihn muss das Bewusstwerden dieser Schuld, dieser nicht wieder gut zu machenden Handlung die schrecklichste Strafe gewesen sein.
Danke für die wunderbare Sendung und die mal wieder sehr passende musikalische Untermalung des Gesprächs.
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