Philosophieren #2: „Lügen“
Die Folge zwei der neuen Sendung von Matthias Burchardt und Alexander Christ widmet sich wieder einem zentralen Thema der menschlichen Existenz: dem Lügen. Heute geht es also um kurze Beine, lange Nasen, die Differenz von Schein und Sein, Halbwahrheiten, Alltagslügen und mehr. Was motiviert Menschen dazu, zu lügen? Was genau verstehen wir eigentlich unter dem Begriff „lügen“? Setzt die Lüge stets eine böse Absicht voraus oder sind auch Lebenssituationen denkbar, in denen die Lüge schadlos existieren kann? Besondere Bedeutung hat die Lüge in der Kunst und Literatur, denn hier erkennen wir letztlich vielleicht gerade in der Lüge die Wahrheit. Zu einer sehr fragwürdigen „Meisterschaft“ in neuerer Zeit scheint das Lügen in der heutigen Politik aufgestiegen zu sein. Hier gilt offenbar die Parole „Lügen – aber richtig!“
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Philosophieren #22: „Essen"
Erstausstrahlung: 05.06.2023 20:05 Uhr
Nicht nur die Liebe, sondern auch die Macht führt durch den Magen. In dieser Sendung beleuchtet Matthias Burchardt gemeinsam mit dem Lebensmittelchemiker Udo Pollmer die Frage, was es mit dem Essen auf sich hat. Schon aus der biologischen Perspektive wird ein Unterschied von Mensch und Tier deutlich: Wir bereiten unsere Speisen zu und legen damit den Grundstein für Kultur. Was aber passiert, wenn wir das Speisen zum Zankapfel der Ideologien machen oder zur Quasireligion überhöhen? Wer profitiert von der Angst der Menschen, die sich von ungesunder Ernährung, Giften in Lebensmitteln oder Klimafolgen bedroht sehen? Warum werden wir vor Lebensmitteln gewarnt, die uns eigentlich guttäten, und warum werden Sachen empfohlen, die uns nachweislich schaden?
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Philosophieren #21: „Hoffen“
Erstausstrahlung: 29.05.2023 20:05 Uhr
So viel Trennendes und so viel Chaos auf der Welt – gibt es da noch Hoffnung? Oh ja, gerade jetzt ist das Hoffen, die Zuversicht die Lösung. In dieser Ausgabe von „Philosophieren“ spricht Alexander Christ gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Hanns–Martin Hager über die Pfingstgeschichte und ihre aktuell ungeschmälerte Bedeutung. Wir besprechen, warum Gläubige sich so sicher sind, dass es am Ende gut wird, so schlimm es im Hier und Jetzt manchmal auch sein mag, warum auf Trennung die Aussöhnung folgt und ganz am Ende sogar das ewige Leben wartet. Eine vielleicht überraschende Deutung der Pfingstgeschichte bieten wir in der Hoffnung an, dass sich die gegenwärtige Spaltung durch eine wieder zurückkehrende Kommunikation auflösen wird. Warum also hoffen wir? Warum nur geben wir nicht auf? Weil Zuversicht eine starke, tragende Brücke ist.
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Philosophieren #20: „Verstehen“
Erstausstrahlung: 22.05.2023 20:05 Uhr
In der Sendung vom 22. Mai erörtern Alexander Christ und Matthias Burchardt die Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der Verstehens. Was macht das Verstehen aus? Geht es nur um Kenntnisse oder auch um existenzielle Resonanz? Was ist ein hermeneutischer Zirkel, und warum zerbricht die gemeinsame Welt, wenn das Verstehen verloren geht? Sie sind herzlich zum Zuhören und Mitdenken eingeladen.
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Philosophieren #19 – Berühren
Erstausstrahlung: 15.05.2023 20:05 Uhr
Die Philosophie vermag über das Alltägliche zu staunen. Welches Wunder geschieht uns in der Berührung? Alexander Christ und Matthias Burchardt erkunden die Weise, wie wir miteinander und mit der Welt in Kontakt kommen, und stoßen dabei auf bemerkenswerte Einsichten über den Körper und den Leib, unsere Sehnsucht nach der Berührung und die Tristesse des „Social Distancing“.
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Philosophieren #18: „Kapitulieren“
Erstausstrahlung: 08.05.2023 20:05 Uhr
In Folge 18 von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem Denkraum von Ende und Anfang, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ am Tag der deutschen Kapitulation 1945 über historische und philosophische Aspekte rund um das „Kapitulieren“. Heißt kapitulieren stets, alles und womöglich sich selbst vollständig aufzugeben? Oder kann in der Aufgabe einer nicht mehr zu haltenden Position auch ein Neuanfang begründet liegen? Wir sprechen über die Ästhetik des Kapitulierens und ergründen die Voraussetzungen für ein würdevolles Scheitern.
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Philosophieren #17: „Arbeiten“
Erstausstrahlung: 01.05.2023 20:05 Uhr
Am Tag der Arbeit philosophieren die beiden Müßiggänger Alexander Christ und Matthias Burchardt über die Lust und die Last dieses Grundphänomens. Arbeit kann lästige Pflicht oder Ort der Selbstverwirklichung sein. Im engeren Sinne ist Arbeit lebensnotwendig, denn nur durch sie erlangen wir die Mittel zum Leben: Der Landmann und der Handwerker schaffen im Umgang mit der Natur die Voraussetzung für unsere Existenz und geben unserem Dasein eine Heimat. Doch die Freiheitsspielräume, die wir durch Arbeit gewinnen, bezahlen wir durch neue Zwänge, wenn die arbeitsteilige Welt uns einspinnt. Und was ist, wenn uns die Arbeit ausgeht? Bleibt dann nur noch die Alternative von Bullshit-Job oder besinnungslosem Grundeinkommen?
Dabei wurden in jenem Zusammenhang in einem quantitativen wie qualitativen Maße realitätsferne Behauptungen aufgestellt aber auch geglaubt, die bis dato kaum möglich schienen.
Insofern verbindet sich mit der Sendung – excusez moi – vor allem Enttäuschung.
Das ist wirklich ein sehr spannendes Feld.
Ich fange einfach mal an.
Das Lügen scheint eine Ausdrucksform der Natur zu sein, wenn man Täuschung, Finten und z.B. Haken schlagen, als Varianten vom Lügen, zulässt.
Was wäre ein Fußballspiel ohne diese Täuschungen und Finten?
Wie ist es mit dem Placeboeffekt? Ein Feld, wo sich Schein und Sein wunderbare Pässe zuspielen, oder?
Ist es nicht mein gesunder Menschenverstan d, der aufgrund von Intuition, Logik, Vernunft, Moral ... von Mal zu Mal entscheidet, was jetzt wohl das Beste ist?
Im Fall des politisch Verfolgten, der von den Schergen eines verlogenen Unrechtssystems gesucht wird, halte ich Lüge oder Täuschung oder für Verwirrung stiftende Hakenschläge für moralisch vertetbar.
Ich weiß gar nicht, was ich von Aufrichtigkeits versprechen halten soll?
Ich glaube, die Aufrichtigkeit entwickelt sich mit der Reife der Persönlichkeit.
Buchstaben alle!
Ich bin platt ob all der schillerndern Aspekte, die dieses Thema offenbart. Großartiger Dialog, wieder eine Sternstunde mehr ! Und Michael Holm neu entdeckt, was für eine Hymne ! Ich bin bereichert worden !
Dass der Beitrag mit einer Lüge aus der Mottenkiste des Kitsches endet (Matthias Holm, Tränen lügen nicht), sehe ich als Versuch, ein abschreckendes Beispiel zu präsentieren. Ist gelungen. 🤗
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