Das Radio des bürgerlichen Mittelstands
Erstausstrahlung: Montag, 30. Januar 2023, 20:05 Uhr
Wiederholungen: 23:05

Philosophieren #4: „Frieren“

Ist das Frieren mehr als ein unangenehmer Körperzustand? Matthias Burchardt spricht mit dem Berliner Philosophen Jochen Kirchhoff über die Verwinterung von Welt und Seele. Inspiriert durch Wilhelm Müllers Winterreise, gelesen von Hans Kremer, erörtern sie die Heimatlosigkeit des modernen Menschen, die politische Kälte des Hygieneregimes und die Rückbesinnung auf Wärmequellen in Gemeinschaft, Kultur und Kosmos.

Kommentare
Prager
Was für eine anmutige und tiefsinnige Sendung! Und durch die vorzüglich rezitierten Gedichte auch voller Poesie und Sinnlichkeit. "Die Verwinterung von Welt und Seele" – sehr treffend formuliert. Ich bin begeistert!
luxpatria
Ganz vorzügliche Sendung. Da wurde einem warm ums Herz. Sich dem Thema über die Winterreise zu nähern ist genial.Nietzsche mit hineinzunehmen erweist sich als kongenial. Wieder einmal ein Schmankerl für geistig Bewegte ! Chapeau !
Lutz 22
Großartige Sendung mit zwei wunderbar eloquenten Menschen, die für unsere humanistischen Grundwerte stehen. Gerne in dieser Konstellation wieder. Grüße aus Hamburg
Magnolie48
Danke für diesen wunderschönen anregenden und bewegenden Gedankenaustaus ch!!!
IngeZH
Mir ist an diesem "geistigen Lagerfeuer" leider ziemlich kalt geworden. Dabei könnte doch genau so ein Lagerfeuer viel zur Beendigung der "Winterreise" beitragen, die dann enden wird, wenn wir sie beenden. Ein Lagerfeuer bringt Menschen zusammen, es ermöglicht Gespräche über unsere Ideen zum Fortgang der Reise, es erlaubt uns, uns auch in widriger Umgebung aneinander zu wärmen, unterstützen und erfreuen. Das Lagerfeuer ist auch ein Ort der Ruhe jenseits der Pflichten des Tages. Im zur Ruhe kommen, können wir auch zu uns selbst kommen. Von dort ausgehend ließen sich m.E. eine Menge möglicher Auswege aus der Krise finden.Für mich geht das am besten im Austausch mit Menschen, die auch bereit sind, sich auf den Weg zu machen. Andere mögen folgen, wenn es für sie passt oder wenn sie feststellen, dass wir die besseren Kekse haben.
Warten und noch mehr Analysen der Misere sind in meinem Alter jedenfalls keine Option.

katharsis
Eine wunderbare Sendung, die mitten ins Herz traf und die Sehnsucht nach dem Ästhetische n wiedererweckte. Ein herzliches DANKE an die beiden Herren für die genüssliche Stunde🙏🙏🙏

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  • Philosophieren #11: „Kämpfen“
    Erstausstrahlung: 20.03.2023 20:05 Uhr

    In der Folge 11 von „Philosophieren“ im Kontrafunk, der verbindenden Stimme der Menschheitsfamilie, sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ aus aktuellem Anlass mit dem Schweizer Friedensforscher und Historiker Daniele Ganser über den Kampf zwischen Nationen und über seinen persönlichen Kampf um die Redefreiheit. Das elementare Menschheitsthema, das uns alle derzeit hautnah betrifft, lautet „Krieg oder Frieden“. „Ich mahne unablässig zum Frieden; dieser, auch ein ungerechter, ist besser als der gerechteste Krieg.“ Dieser bekannte Ausspruch des Cicero in den Epistulae ad Atticum steht mahnend über unserer Zeit – und so auch über unserer heutigen Sendung. Mit Daniele Ganser wollen wir insbesondere aufzeigen, ob und wie eine kämpferische Auseinandersetzung auch friedlich geführt werden kann.

  • Philosophieren #10: „Schweigen“
    Erstausstrahlung: 13.03.2023 20:05 Uhr

    „Wenn du geschwiegen hättest, so wärest du ein Philosoph geblieben“, so lautet ein dem Boethius zugeschriebener berühmter Ausspruch. Bedeutet dies auch für Matthias Burchardt und Alexander Christ, sie hätten besser geschwiegen? Vielleicht aus Ehrfurcht vor all den klügeren Stimmen der Tradition oder aus Respekt vor dem Anspruch der jeweiligen Sache? Warum sagen wir überhaupt etwas und nicht etwa nichts? Schweigen kann vielerlei Beweggründe haben, zum richtigen Moment eingesetzt, wird es jedenfalls beredt und enthält selbst eine Aussage. Wir denken über die Ästhetik des Schweigens nach und differenzieren zwischen den Begriffen Schweigen, Stille und Ruhe. Schließlich wenden wir uns der Un-Kultur unserer heutigen Zeit zu, im Gerede mit vielen Worten nichts zu sagen, und stellen dem eine Kultiviertheit des Zuhörens und des Schweigens entgegen.

  • Philosophieren #9: „Verzeihen“
    Erstausstrahlung: 06.03.2023 20:05 Uhr

    „Wir werden einander viel verzeihen müssen.“ Der Spruch des ehemaligen Gesundheitsministers Jens Spahn hallt bitter nach. Vor das Verzeihen haben die Götter die Einsicht, die Reue oder die Sühne gesetzt. Gibt es einen Anspruch auf Verzeihung? Worin besteht der tiefere Sinn dieser Handlung? Sinnieren Sie mit Matthias Burchardt und Alexander Christ über das Verzeihen und dessen Kehrseite – die Unversöhnlichkeit.

  • Philosophieren #8: „Lieben“
    Erstausstrahlung: 27.02.2023 20:05 Uhr

    In der Folge acht von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem intellektuellen Liebesnest, geht es Matthias Burchardt und Alexander Christ um ein vielgestaltiges Phänomen, das sich auf sehr verschiedene Gegenstände beziehen kann: um die Liebe. Ausgehend vom Mythos des Aristophanes erscheint der einzelne Mensch nur als ein Fragment, ewig auf der Suche nach seinem fehlenden Gegenstück. Wohl dem, der seine zweite Hälfte schließlich findet. Im Lieben aber kann man sich ebenso vollständig verlieren wie auch selbstverliebt verirren. So ist die Liebe stets Gefahr und Schlüssel für ein geglücktes Dasein zugleich. Als geglückt mag einem das Lieben erscheinen, wenn sich die gesuchte Vervollständigung ereignet, dieser Moment der idealen Ergänzung.

  • Philosophieren #7: „Schunkeln“
    Erstausstrahlung: 20.02.2023 20:05 Uhr

    Das Schunkeln gilt dem Intellektuellen als plebejisch, allzu trivial ist diese Bewegungsform im Vergleich zum subtilen Tanz. Wer schunkelt, so die Unterstellung, sei ein grobmotorischer Mitläufer, der Individualität und Reflexion preisgebe, um sich im Feiern mit der dumpfen Masse gemein zu machen. Matthias Burchardt und Alexander Christ riskieren eine Apologie des Schunkelns und staunen über das Phänomen des Karnevals – auch und gerade in Anbetracht seiner akuten Bedrohtheit durch den woken Puritanismus.

  • Philosophieren #6: „Verlieren“
    Erstausstrahlung: 13.02.2023 20:05 Uhr

    In der Folge sechs von „Philosophieren“ im Kontrafunk, dem kulturellen Fundbüro unserer Zeit, widmen sich Matthias Burchardt und Alexander Christ dem Verlieren, und zwar im Sinne des Abhandenkommens. Was geschieht mit uns, wenn uns etwas oder jemand abhandenkommt? Wir sprechen über Verlustängste und den Wunsch nach Vollständigkeit. Und über die Gefahr, sich selbst zu verlieren. Mit welchen Strategien wirken Menschen dem Verlieren und dem Verlust entgegen? Helfen allein das Suchen und das Ersetzen, oder müssen wir mitunter unter Trauer aufgeben und loslassen, was unwiederbringlich verloren gegangen ist? Verluste spielen sich häufig im Kleinen ab, sie widerfahren uns aber auch in einem weiteren Kontext: in den vergangenen drei Jahren haben wir Elementares verloren, wichtige und unveräußerliche Grund- und Menschenrechte, und damit auch die Leichtigkeit der scheinbar nicht zu beeinträchtigenden individuellen Freiheit.

    Wie ist damit umzugehen, besteht gerade hier eine Aussicht, Verlorenes wiederzuerlangen? Am Ende scheint eine Hoffnung auf: ein Verlust eröffnet immer auch neue, bisher besetzt scheinende oder unbekannte Räume. Darin liegt letztlich ein Trost für alles Verlorene.

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