Kontrafunk aktuell vom 1. März 2023
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Moderator Gernot Danowski hat am 1. März den britischen Journalisten Alex Thomson zu Gast. Dieser berichtet vom Canceln des englischen Mathematikprofessors Norman Fenton, nachdem jener aufgedeckt hat, dass die Infektionszahlen von Geimpften und Ungeimpften falsch interpretiert worden sind. Der ehemalige EU-Diplomat und Ostasienspezialist Albrecht Rothacher erzählt im Interview von der geostrategischen Rolle Chinas. Über die Rückkehr der Wölfe in Europa und speziell in Niederösterreich spricht der Gründer der Initiative „Wolf-Politik – so nicht!“, Gerhard Fallent. Frank Wahlig zieht im Kommentar eine Parallele zwischen der Außenpolitik Kaiser Wilhelms II. und Annalena Baerbock. Die Medienschau von Tom Wellbrock schließt die Sendung ab.
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Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig
Feministische Außenpolitik
In seiner Zeit war Wilhelm zwo nicht maßlos oder ein bloßer Maulheld. Pickelhaube und Weltgeltung. Der Mann machte diese Nummern auf dem Trampolin der Macht nicht für sich, sondern für etwas Größeres. Die Zeitgenossen bemerkten bei Wilhelm zwo aber auch das pathetisch Clowneske.
Wilhelm der Zweite hatte nur seine Kolonien, Annalena Baerbock hat dagegen die ganze Welt, na ja, sagen wir die Hälfte der Welt. Sie will eine feministische Außenpolitik, eine feministische Entwicklungspolitik. Die neue Deutsche Außenpolitik soll der Welt ein Beispiel sein, damit all die anderen Länder erkennen mögen, was richtig und gut ist.
Dem einen die Pickelhaube, der anderen die Sonnenblume.
Die beiden Trampolinisten wollen Weltgeltung und Beispiel sein, auf dass die Welt die Schönheit ihres politischen Wollens erkennen möge.
Der eine versuchte es mit Kanonenbootpolitik, die andere mit feministischer Außenpolitik. Wilhelm zwo dachte noch in deutschen Interessen, Annalena kennt so etwas nicht mehr. Deutsche Interessen, das kommt in der feministischen Ideologie nicht mehr vor.
Unterstützung kommt von Außenpolitikern der FDP (hier ist also keine Kritik zu erwarten): Deutschland könne internationaler Vorreiter einer modernen Außenpolitik werden. Wir müssen „den Anspruch vertreten, die Lebensumstände von Millionen Frauen weltweit zu verbessern“.
Unter „weltweit“ machen wir nichts mehr.
Das ist die Pickelhaube, aus der die Sonnenblume wächst. Weltgeltung, Vorreiter. Politische Akrobatik. Annalena als Oberlehrer. Feministische Phrasen oder imperialistische Phrasen: nichts anderes als die Krönung der jeweiligen Ideologie in ihrer Zeit. Der Kaiser und die Analena haben noch eine Gemeinsamkeit. Der eine entließ Bismarck als Kanzler, die andere macht das Außenministerium endgültig „bismarckrein“ und verbannt sein Porträt in den Fundus.
Eine Außenpolitik sollte Interessen des Landes verfolgen, das einen bezahlt.
Bismarck übrigens handelte danach.
Baerbock folgt mit der Verve einer Frauenbeauftragten der achtziger Jahre ihre persönliche Agenda. Für Realpolitik, wie ihre abenteuerlichen Versprecher zeigen, ist sie nicht smart genug. Wie Wilhelm zwo: mehr scheinen als sein.
Im Außenministerium werden Genderkurse verpflichtend. Neue Mitarbeiter sollen eine Anti-Bias Schulung durchlaufen. Wer was werden will, muss einwandfrei Gendern können und die feministische Perspektive haben. Eine Sonderbotschafterin wird für feministische Außenpolitik Sorge tragen, heißt es in den baerbockschen Leitlinien. Man kann sich durchaus eine Polit- Kommissarin vorstellen, vor der sich Diplomaten fürchten und etwas Rouge auflegen.
Nein, es ist nicht lustig, weil die Grünen-Frau es ernst meint und sie niemand einbremst.
Ein feministischer Reflex solle bei allen Diplomaten ausgebildet werden, heißt es. Ein frischer Ansatz, Konkurrenten zu verpetzen und politische Gegner abzuhängen. Das ist das Ziel.
Annalena Baerbock wird die Leitlinien ihrer feministischen Außenpolitik mit vielen Beispielen begründen. Geschundene Frauen im Iran, Vergewaltigungen von Frauen im Ukraine-Konflikt, Frauenmorde weltweit, Unterdrückung der Frau in Afghanistan. Das ist alles richtig und schlimm – aber kein Grund, auf Politik verzichten zu wollen und sich in das schützende Gestrüpp einer Gender-Ideologie zu schlagen.
Das deutsche Volk, sagte Wilhelm zwo, ist „an erster Stelle berufen, große Ideen zu haben, zu pflegen und fortzusetzen“. Das könnte er Baerbock ins grün-feministische Stammbuch geschrieben haben.
Baerbock soll auch einen Chef haben in Berlin. Sagt man jedenfalls. Kanzler Olaf Scholz. Der soll dann Baerbocks Leitlinien folgen, wenn er in Indien politische Unterstützung sucht oder in den arabischen Ländern über Öl und Gas verhandelt. Ist jetzt der Kanzler angehalten, die feministische Außenpolitik zu repräsentieren, und wird er kontrolliert und zurechtgewiesen von Baerbocks Politkommissarin?
Gut möglich. Baerbock hat das Selbst- und das Sendungsbewusstsein dazu. Sie macht das, weil man sie machen lässt. Der Kanzler schlafwandelt, zumindest sagt er nichts.
Noch ein Satz für das Stammbuch. Nicht für Baerbocks Büchlein, sondern jenes der rot-grünen Republik. Wenn man einen Clown in einen Palast lässt, wird er nicht zum König, sondern der Palast wird zum Zirkus.
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Wochenrückblick vom 23. September 2023
Erstausstrahlung: 23.09.2023 05:05 Uhr
Das Beste aus unserem aktuellen Magazin, vorgestellt von Robert Meier.
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Kontrafunk aktuell vom 22. September 2023
Erstausstrahlung: 22.09.2023 05:05 Uhr
Europa in der Migrationskrise. Über überfüllte Unterkünfte, soziale Spannungen und eine hilflos wirkende Politik spricht Benjamin Gollme mit dem österreichischen Verleger Hannes Hofbauer. Um den Bergkarabach-Konflikt geht es in einem Interview mit dem Journalisten Thomas Fasbender. Hat Aserbaidschan auf ganzer Linie gewonnen? Und wir begrüßen den General a. D. des österreichischen Bundesheeres Günther Greindl. Greindl war für die Vereinten Nationen in mehreren Friedensmissionen in leitender Position im Einsatz. Welche Chancen gibt er einer Friedenslösung in der Ukraine?
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Kontrafunk aktuell vom 21. September 2023
Erstausstrahlung: 21.09.2023 05:05 Uhr
Am 21. September spricht Benjamin Gollme mit dem WHO-Kritiker und ehemaligen Chef des LKA Thüringen Uwe Kranz über den geplanten WHO-Pandemievertrag. Die Debatte um die Auslieferung ukrainischer Männer in ihr Heimatland und somit in den Krieg steht im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem Friedenspolitiker Reiner Braun. Und die Bauunternehmerin Suzanne Hußmann hat einen geharnischten Brief an den Deutschen Bundestag geschrieben. Sie warnt vor katastrophalen Zuständen in der Bauwirtschaft und ist besonders von der FDP enttäuscht.
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Kontrafunk aktuell vom 20. September 2023
Erstausstrahlung: 20.09.2023 05:05 Uhr
Andreas Peter unterhält sich am 20. September mit der früheren langjährigen künstlerischen Sprecherin des öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunks, Beate Himmelstoß, über die Veränderungen, die sie sowohl in ihrem früheren Heimatsender als auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein wahrgenommen hat. Der Geschäftsführer der deutsch-kanadischen Kerntechnik-Firma Dual-Fluid, Götz Ruprecht, erläutert, worum es sich bei dieser neuen Technologie handelt und warum das afrikanische Land Ruanda fest entschlossen ist, mit dieser neuen Art, Strom zu produzieren, seine Energieprobleme zu lösen, aber warum auch die anderen afrikanischen Staaten, eigentlich sogar die Menschheit davon profitieren könnten. Im Interview mit dem früheren SVP-Mitglied der Regierung des Schweizer Kantons Wallis Oskar Freysinger geht es um den Plan, die Zahl der Wölfe in seinem Kanton radikal zu reduzieren. Und Michael Klein kommentiert den Konformitätsdruck, dem bundesdeutsche Bürger seiner Ansicht nach ausgesetzt sind.
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Kontrafunk aktuell vom 19. September 2023
Erstausstrahlung: 19.09.2023 05:05 Uhr
In der Sendung vom 19. September steht ein religiös motivierter Konflikt im Fokus: Aserbaidschan formiert aktuell Truppen gegen Armenien. Marcel Joppa spricht mit dem Völkerrechtler Prof. Dr. Michael Geistlinger über einen drohenden Krieg im Kaukasus. In einem Interview mit dem niedersächsischen Landwirt Anthony Lee geht es um den drohenden Untergang der deutschen Bauern, bedingt durch die Politik der Bundesregierung. Ukrainisches Getreide verstärkt die Probleme nun noch einmal akut. Im Gespräch mit dem Schweizer Gastronomen Bruno Sutter blicken wir auf die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen: Der Restaurantbesitzer wehrte sich gegen die Auflagen, und nun hat er vor Gericht einen Sieg eingefahren. Für ihn ist der Fall aber noch lange nicht vorbei. In einem Kommentar von Frank Wahlig geht es schließlich um die jüngsten Verfehlungen der deutschen Innenministerin Nancy Faeser.
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Kontrafunk aktuell vom 18. September 2023
Erstausstrahlung: 18.09.2023 05:05 Uhr
In der Ausgabe vom 18. September 2023 spricht Gernot Danowski mit USA-Korrespondentin Susanne Heger über die aktuellen Themen in den USA: den Besuch der deutschen Außenministerin Baerbock, drohende Verfahren gegen den US-Präsident Joe Biden und dessen Sohn Hunter Biden. Der amerikanische Software-Riese Microsoft hat wohl ein Sicherheitsproblem – Hacker haben die Zugangsmöglichkeiten für die sogenannte Azure-Cloud erbeutet – betroffen sind Regierungen, aber auch wir Nutzer. Wie das passieren konnte und was Microsoft dazu sagt, dazu äußert sich IT-Fachmann Günter Born. Der Infektiologe Prof. Matthias Schrappe verrät, wie die Wechselbeziehung zwischen Politik und Wissenschaft funktioniert bzw. nicht funktioniert. Und der Bildungsexperte Josef Kraus spricht den Kommentar des Tages zum Thema Inklusion.
Ich habe aber noch nie gehört, dass Wölfe den Menschen gefährlich wurden, wie es der Mann im Beitrag auch zu verstehen geben will. (Im Gegensatz zu Bären übrigens, wo immer wieder mal von teilweise tödlichen Zusammenstößen berichtet wird. Von den Schäferhunden gibt es leider auch solche Berichte.
(Rohstoffe) zu erwerben…
…knallhar t… brutale Interessenpolit ik.« Das sagt nicht mein 12jähriger Neffe, sondern ein Mann, der in seiner Jugend ein Studium durchzog, als Fulbright-Stipendiat an der Yale war und im Laufe seines Lebens für OSZE und EU im Dienst war. Das war sicher auch nicht immer ein Zuckerlecken. Gutmenschlichke it mag ich ihm nicht absprechen. Auf die Rechnungen wird er schon geschaut haben. Wenn Handel (inklusive Industriespiona ge) und an Konzessionen gebundene Kreditvergabe »brutale Interessenpolit ik« ist, wie nenne ich dann die Destabilisierun g von geopolitischen Rivalen mit Atomwaffen durch Nachrichtendien ste und Militär? Das hat dann nichts mehr mit Super Bowl zu tun, sondern ist
Unsportsmanlike Conduct.
echte Alternative. Bitte bleiben Sie auch an den Themen der hohen Inflation sowie Habecks
Schnapsideen zur Beheizung von Immobilien dran. Hier will man alles auf die Wärmepumpe
konzentrieren, die aber für viele Gebäude ungeeignet ist. Meine Heizungsfirma, mit der ich
einen Wartungstermin vereinbarte, sagte mir, die Leute seien völlig durcheinander durch das,
was auf sie zukommen könnte, zumal stets etwas Neues präsentiert wird und das, was eben noch
propagiert wurde (z.B. Pelletheizung) dann schon wieder als untauglich gilt.
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