Heinz Schott: Evidenzbasierte Medizin versus Placeboeffekt
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Zum Problem der wissenschaftlichen Autorität im Gesundheitssystem. Die evidenzbasierte Medizin möchte nur solche Medikamente beziehungsweise Behandlungsmethoden anerkennen, deren „wahre“ Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen werden kann – das heißt ohne Placeboeffekt, der experimentell (Doppelblindversuch) oder biostatistisch zu bestimmen ist. Ihre Hauptkritik an alternativmedizinischen Heilweisen läuft darauf hinaus, dass deren Erfolge nur auf dem Placeboeffekt beruhen würden. Diese Kontroverse flammte bereits mit der Entfaltung der (natur-)wissenschaftlichen Medizin im 19. Jahrhundert auf, wie das Beispiel der Homöopathie zeigt. Auch wenn die (positive) Bedeutung des Placeboeffekts für jede ärztliche Maßnahme inzwischen sogar von der Bundesärztekammer anerkannt wird, scheint sie doch viel zu wenig in Forschung, Lehre und Krankenversorgung berücksichtigt zu werden.
Der Begriffstanz Magie- Placebo- Geistheilung beschreibt doch eigentlich nur die noch immer eher unverstandene Komplexität des Universums "Mensch". Die letzte Perversion der universitären Medizin war das zum Verschwinden bringen einer "natürlichen" Immunität nach einer Infektions(?)krankheit durch den Glaubenssatz, nur eine impfinduzierte Immunität sei evidenzbasiert wirksam. Am besten im Abstand von 3-monatigen Injektionen zu verwirklichen. Perverser und technokratische r geht's nicht!
Großartige Übersicht.
Werde ich mit Quelle bei meiner nächsten Vorlesung verwenden.
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