Montag, 18. März 2024, 20:05 Uhr
Montag, 18. März 2024, 20:05 Uhr
(Wdh.23:05)
Philosophieren #59: „Schlafen“
mit Alexander Christ und Matthias Burchardt
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Der Schlaf ist eine alltägliche Tätigkeit, der wir kaum Bedeutung beimessen, solange diese sich unkompliziert einstellt und erholsam ist. Doch es gibt auch widrige Begegnungen mit dem Schlaf, wo er sich als permanente Müdigkeit aufdrängt oder sich in wachen Nächten partout nicht einstellen will. Seine Unverfügbarkeit ist allerdings nur eines der Rätsel, denn schließlich wird der Schlaf ja allein für den Wachen zum Thema. Aus dem Schlaf können wir nicht über den Schlaf sprechen, weil wir dann auf geheimnisvolle Weise abwesend sind. Doch wo sind wir, wenn wir schlafen? Ist der Schlaf etwa der kleine Bruder des Todes?
Das Phänomen ist sicher auch deshalb schwer ergründbar, weil die angesprochene Reflexion im Zustand des Phänomens eher nicht möglich ist. Allerdings hätte ich zur Frage nach dem Warum etwa die Erwähnung von Dr. med. Michael Nehls geschilderten Erwägungen erwartet. Er hat in seinem 2023 im Mental Enterprise Verlag veröffentlicht en Buch "Das indoktrinierte Gehirn" (S. 74 ff.) unter "Was passiert mit unseren Gedanken, wenn wir nicht (mehr) an sie denken?" Grundsätzliches auch zu den diesbezüglichen "Funktionen" unseres "Zentralorgans" angeführt. Dabei gelangt er zu den von ihm als Gedächtnisspei cher für autobiografisch e Erinnerungen angeführten zentralen beiden Bestandteilen des Gehirns, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit Seepferdchen als Hippocampi bezeichnet werden, ohne die wir unfähig seien, uns an einen Gedanken oder eine Episode länger als nur ein paar Sekunden zu erinnern. Die (paarigen) Hippocampi, im Singular Hippocampus genannt, seien sozusagen unser Tor zum Raum-Zeit-Kontinuum. Ab Seite 79 führt er einen dazu erforderlichen nächtlichen Speichervorgang an, weil der Hippocampus nur für eine "Tagesladung" erinnerungswürdiger Ereignisse ausgelegt sei. Außerdem würden dabei im Hippocampus die Zugangsinformat ionen zu allen neocortikalen Gedächtnisfrag menten durch lebenslang neu gebildete sog. "Index-Neuronen" angelegt. Diese Neurogenese erfolge vorwiegend im sog. REM-Schlaf.
Bis heute gehört Schlafen eher zu den Dingen, die ich nicht gern und freiwillig tue. Meist ist es so, dass mein Leib irgendwann am Punkt der Erschöpfung die Kontrolle übernimmt und in einer Art 'Selbstbedienung smodus' sozusagen das Licht ausknipst. Das Gute ist, dass ich, wenn ich müde genug bin, überall schlafen kann: Im Bett, auf dem Boden und sogar auf den sehr unbequemen Sitzbänken im ICE der Bahn. Nur beim Autofahren muss ich dann aufpassen, dass ich den richtigen Moment zum Pausieren nicht übersehe (um meinen Schutzengel nicht zu überstrapaz ieren).
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