Kontrafunk aktuell vom 10. Oktober 2023
-
Die vergangene Landtagswahl in Bayern und Hessen hat nun auch zu einem bundesweiten politischen Beben geführt. Immer mehr wird deutlich: Der Bürger ist mit der deutschen Regierung unzufrieden. Darüber spricht Marcel Joppa bei „Kontrafunk aktuell“ mit Nachrichten-Urgestein und Bestseller-Autor Peter Hahne. Ein Grund für die steigende Unzufriedenheit ist unter anderem die deutsche Energiepolitik, die zu massiven Mehrbelastungen geführt hat. In Schweden hat sich die Regierung dagegen jetzt von alten Klimazielen verabschiedet. Der schwedische Journalist Tege Tornvall bezeichnet sich selbst als Klimarealist, er gibt uns im Interview einen Einblick in das Heimatland der Klimaaktivistin Greta Thunberg. Dem gegenüber steht Prof. Dr. Sonja Peterson, Klimaökonomin am Institut für Weltwirtschaft in Kiel. Sie sagt: Die Klimaziele sind richtig gesteckt, unter der Umsetzung leiden jedoch die Bürger. Das werden wir mit ihr in dieser Ausgabe besprechen.
In einem Kommentar von Markus Vahlefeld geht es schließlich um eine Einschätzung der Lage in Israel und mögliche Konsequenzen für den Westen. -
Kontrafunk im Gespräch mit Peter Hahne
Reaktionen von Politik und Medien auf die Landtagswahlen
-
Kontrafunk im Gespräch mit Tege Tornvall
Klimapolitik in Schweden
-
Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Sonja Peterson
Klimageld
-
Kontrafunk-Kommentar von Markus Vahlefeld
Terror in Israel
Man steigt nicht zweimal in den gleichen Fluss, hat der große griechische Philosoph Heraklit gesagt, und meinte damit jenen Grenzfluss, der das Reich der Lebenden von dem der Toten – dem Hades – trennt. Dass man nicht zweimal in den gleichen Fluss steigt, steht unsichtbar auch über der Gründung des Staates Israel. Während in Deutschland das "Nie wieder" wohlfeil und pädagogisierend daherkommt, ist es in Israel als dem Staat der Juden immens existentiell. "Nie wieder" heißt dort schlicht: Wer nochmals Juden tötet, wird in seinem eignen Feuer umkommen. Das lässt nach dem verheerenden Terrorakt durch Hamas und Hizbollah in Israel die letzten Tage wenig Raum für Hoffnung.
Dass wir in Deutschland uns diesen Terror mit Tausenden Sympathisanten dieser Terroristen ins Land geholt haben, ist schlimm genug. Dass sie auf Berlins Sonnenallee Süßigkeiten verteilen, während im Gaza-Streifen tote Juden auf den Ladeflächen der Pickups durch eine johlende und "Allauh Akbar" kreischende Menge paradiert werden, ist mehr als nur ein Menetekel. Es ist auch das Sinnbild für eine seit Jahrzehnten feige deutsche Außenpolitik, die nicht nur die Judenmörder ins Land holt und sie willkommen heißt, sondern den Mördern selbst jedes Jahr Hunderte von Millionen Euro auf ihre von Korruption zerfressenen Konten überweist, vielleicht in der Hoffnung, dass dieses Krokodil einen dann als letztes frisst.
Moralisch ist an dieser Außenpolitik gar nichts und feministisch noch viel weniger. Ob sie geopolitisch klug ist, darf man durchaus bezweifeln.
Nun haben also diese von deutschem und europäischem Geld gemästeten Verbrecher wieder Israel angegriffen. Diesmal nicht nur mit – wie es immer so schön verharmlosend heißt – "selbstgebastelten Raketen", sondern sie sind bis zu 25km ins Landesinnere eingedrungen und haben ihre Gemetzel angerichtet. Nukleus muss ein Rave-Festival gewesen sein, auf dem Hunderte junger Menschen aus der ganzen Welt ein Friedensfest feiern und dazu tanzen wollten.
Erinnerungen an das Gemetzel im Bataclan 2015 kommen auf, bei dem islamische Terroristen 89 Frauen und Männer, Jungen und Mädchen ermordeten. In Israel sollen bis zu 270 Menschen auf dem Festival ermordet worden sein, genau Zahlen sind schwer zu bekommen, dafür ist es noch zu früh.
Beim Terroranschlag auf das Bataclan war der Schock tief und die Welle der Solidaritätsbekundungen gewaltig. Die dreifache Menge an Toten in Israel erschüttert Europa weit weniger. Ist es, weil Israel so weit weg ist, weil Israel nicht zum Kern Europas gehört? Oder gibt es auch noch andere Gründe?
Dass die extreme Linke einen schwer antisemitischen Hau hat, ist bekannt. Sie unterstellt Israel als einem Teil des Westens eben grundsätzlich Imperialismus und Kolonialismus und nimmt dem Staat der Juden seine Wehrhaftigkeit, an der sich bisher alle Gegner die Zähne ausbissen, übel. Für sie sind die Palästinenser die Chiffre für alle Entrechteten dieser Erde und Israel damit ein Unterdrückerstaat und Feind.
Dass die berühmt-berüchtigte demokratische Mitte Deutschlands mit Israel fremdelt, überrascht ebenfalls nicht. Zu lange war die offizielle Außenpolitik von Gestalten wie dem jetzigen Bundespräsidenten Steinmeier geprägt, der sich nur zu gerne am Grab eines der größten Judenmörder nach dem zweiten Weltkrieg verneigte, ich spreche von Yassir Arafat. In der Mitte des politischen Spektrums reicht das Fremdeln mit dem Statt Israel von einer Abwehrprojektion der historischen Schuld Deutschlands an den Juden über den Wunsch nach guten Geschäften mit dem Iran und anderen islamischen Ländern des Nahen Ostens bis hin zu der blinden Sympathie mit den vermeintlichen Opfern, als die man die Palästinenser gerne sieht.
Inzwischen ist aus dieser Mitte aus vielerlei Gründen eine rechte Abspaltung herausgewachsen, in der Teile genauso mit dem Westen – und damit mit Israel – fremdeln wie der linke Rand. Die Verzweiflung über die sich immer intoleranter gebärenden sogenannten Liberalen Demokratien, zu denen Israel zweifelsohne gehört, hat spätestens seit dem Corona-Regime zu einem so extremen Mistrauen geführt, dass man offizielle Versionen schlicht nicht mehr glauben will und hinter allem eine große Weltverschwörung entdeckt.
So bemühen sich auch jetzt auf Twitter oder Facebook viele dieser Corona-Enttäuschten, zu insinuieren, es wäre der amtierende Ministerpräsident Israels, Benjamin Netanyahu, der am meisten Profit aus diesem Terror zu schlagen imstande sei – und ergo sei der Terror von ihm und seinen religiösen Koalitionären angezettelt worden.
Das Geraune darüber – niemand traut sich ja, es offen auszusprechen – berührt mich sehr eigentümlich. Es wäre vergleichbar damit, dass man Macron unterstellte, das Bataclan Massaker angerichtet zu haben, um innenpolitisch daraus Nutzen zu ziehen. Oder dass der damalige Verfassungsschutzpräsident Hans Georg Maaßen den Anschlag auf den Breitscheidplatz 2016 wissentlich zugelassen habe, um die Regierung Merkel zu stürzen. Derartige Thesen und Unterstellungen sind so absurd, dass noch nicht einmal das Gegenteil richtig wäre.
Ich plädiere dafür, den Mechanismen des Rechtsstaats zu trauen. Sollte es in Israel so schwerwiegende Sicherheitsversäumnisse gegeben haben, wie sich andeutet, dann dürfte Netanyahu der letzte sein, der daraus einen Nutzen ziehen könnte. Sein Rücktritt wäre unvermeidlich, denn es war ja Netanyahu selbst, der seinen Israelis mehr Sicherheit versprach.
Was jedoch richtig ist: Die Drahtzieher hinter den Terroranschlägen in Israel, die nicht nur in der Hamas und Hisbollah sitzen, sondern vermutlich im Iran zu finden sind, haben den Zeitpunkt klug gewählt: Israel ist innenpolitisch so zerrissen wie nie, eine Justizreform aus der Feder Netanyahus führte zu Massendemonstrationen und völligem Stillstand im Land; die große Schutzmacht Israels – die USA – haben eine außenpolitisch irrlichternde Regierung, und die Republikaner haben soeben ihren eigenen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses gestürzt, so dass dieses im Moment handlungsunfähig ist. Und Europa? Der Umgang mit dem Krieg in der Ukraine hat so viel Aufmerksamkeit und Geldflüsse auf sich gezogen, dass der Konflikt um Israel eine nochmalige Überforderung dieses eh schon überfordert wirkenden Europas darstellt.
Hinzukommt dass Israel, das sich aus guten Gründen von einer Konfrontation mit Russland in der Ukraine-Frage ferngehalten hat, mit Sorge und Unbehagen den wachsenden Einfluss Russlands bei den sogenannten BRICS-Staaten beobachtet. Diese Vereinigung, deren Ursprungsname sich aus den Anfangsbuchstaben Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas zusammensetzt, hat vor kurzem sechs weitere Mitglieder aufgenommen, unter denen auch der Iran, Ägypten, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind. Alles Player in der Region, zu der Israel gehört.
Wir werden also momentan Zeuge eines geopolitischen Ränkespiels, bei dem viele Karten neu gemischt werden. Dass diese geopolitischen Neuausrichtungen den Westen ganz direkt betreffen werden, ist eindeutig. Ob er dabei als Sieger vom Platz geht, noch lange nicht ausgemacht. Dass in Deutschland viele Menschen eher unken, sollte dieser Westen zerfallen, mag aufgrund der desaströsen Erfahrungen der letzten Jahre noch verständlich sein. Dass aber, sollte der Westen vergehen, Israel das erste Opfer sein wird, haben die letzten beiden Tage nahe gelegt.
Die Terroranschläge treffen diesmal nicht Europa oder die USA, sondern ein Land, das oftmals als Bollwerk des Westens im Nahen Osten angesehen wird. Die einzige Demokratie in einem Radius von mehreren Hundert Millionen Menschen. Dass es also im Ukraine-Krieg und im Umgang mit Russland und China nicht nur um die Ukraine geht, sondern die Existenz Israels noch nie so gefährdet war wie jetzt, ist das Neue an der geopolitischen Situation. Denn so schwach, wie der Westen im Moment ist, war er noch nie.
Wer sich darüber freut, wirft Israel den Bestien zum Frass vor.
Diese Herrschaften gehören (zusammen mit den sog. Grünen) zwangsweise zurück in den Biologieunterri cht - und zwar solange bis sie kapiert haben, daß CO2 KEIN! Schadgas ist sondern die GRUNDLAGE der Photosynthese, die salopp gesagt aus CO2 die Luft zum Atmen und die Kohlenhydrate für die Ernährung der kohlenstoffbasi erten Lebewesen herstellt und für die Grüne Lunge unseres Planeten die Nahrung ist - kein CO2 keine Pflanzen, keine Pflanzen kein Sauerstoff, kein Sauerstoff keine verdummte Menschheit.
Allgemein wird die Tatsache, daß CO2 für Planet, Tier- und Pflanzenwelt einschließlich Menschheit LEBENSGRUNDLAGE ist und nebenbei von jedem Sauerstoffatmer AUSGEATMET wird, in den kruden Klimadiskussion en sowieso nicht berücksichtigt und ich ich hätte mir gewünscht, daß wenigsten Herr Joppa die Dame danach gefragt hätte,
vorausgesetzt, daß er diesen Umstand auch weiß.
Und noch eins: NICHTS, was in der Natur im Kreislauf vorhanden ist, ist gefährlich für den Planeten, sondern erfüllt einen wichtigen Zweck ... wobei, bei der langsam abdrehenden Menschheit bin ich mir da nicht mehr so sicher...
Zum Kommentar von (dem mir sonst geschätzten) Herrn Vahlefeld: Die Anschläge sind zu verurteilen! Da bin absolut dabei; egal in welchem Land und von welchen Terroristen ausgeführt, da es immer Unschuldige trifft. Allerdings würde mit dieser Rhetorik niemals Frieden für irgendjemanden zu realisieren sein. Da ist Hr. Vahlefeld wohl mehr von seinen Emotionen als von der Analyse getrieben entgleist. Ebenso wie manche Kommentare hier. Schade!
Ansonsten war es ein Erdbeben mit Tsunami und ein AKW, das zu nah am Wasser gebaut wurde (kein Problem mit der Kernspaltung als Solches).
Gruß
Geht's noch?!?
Im Übrigen ist die CO2 Bepreisung auch kein Anreiz, sondern eine gezielte Verarmung der Bevölkerung gerade der Unter - und Mittelschicht: Es gibt faktisch keine anderen Energiequellen, vor allem, wenn man keine Kernkraft will. Womit soll die Bevölkerung heizen und sich fortbewegen? Abgesehen davon wird die Wirtschaft in einem ungeahnten Ausmaß schrumpfen, da sich keiner mehr Mobilität und Heizung, sowie alle Produkte mit Energieverbrauc h bei Herstellung oder der Nutzung leisten kann. Schon jetzt machen große Teile der EU Länder da nicht mit, ganz zu schweigen vom Rest der Welt. Das ganze ist bei nüchterner Betrachtung selbst bei Annahme der "Klimasensitivit ät" des CO2 wirkungslos... dazu sollten Ökonomen mal Stellung nehmen.
Gekämpft - Gehofft - Verloren.
Am 26. September 2021 ging KLARA VERSTAND auf tragische Weise von uns.
Der Nachlass wird zwangsverwaltet durch B. Liebig, B. Kloppt, B. Scheuert, B. Trug, G. Schwafel, G. Mein, G. Fährlich und D. Saster.
Es trauern die Freunde und Weggefährten ihrer alten Heimat.
Von Beileidsbekundu ngen bitten wir Abstand zu nehmen.
Ihr war wichtig, dass sie keiner vergisst.
Ebenso, daß Herr Joppa, keine diesbezüglichen Zwischenfragen stellt, wo er bereits Gespräche mit Kernforschern auf diesen Felder geführt hat.
Die Expertise des unzufriedenn Wahlvolkes als Argument für eine "Energiepolitik" zu bemühen ist wiedermal typisch die Sicht von ahnungslosen Reportern. Hätte mir diesbezüglich vom Kontrafunk mehr erwartet.
Ich war zeitlebens ein Gegner der klassischen Hochdruckreakto rtechnik mit ihren nicht bewältigbaren dramatischen Abfällen und hier vor allem versteckten unabschätzbaren Kosten. Doch die neueste Technik hilft sogar diesen alten hochradioaktive n Müll wieder zu verwenden und ihn in einen verhältnismäßig ungefährlichen Aggregatzustand zu bringen.
Doch jenseits all dieses immer noch sehr unbefriedigende n Tuns in Sachen Energiepolitik, wird überhaupt nie von den eigentlichen Zukunfttechnike n wie der freien Energie gesprochen.
Gerade in diesen Tabubereichen sollten freie Medien vorreitend sein.
Hier wiederum stört die zwanghafte Sicht auf Gewinn und Rendite, die das Vorstellungsver mögen von etwas Freiem - noch dazu etwas Lebensnotwendig em - vollkommen verunmöglicht.
Viele Palästinenser wollen sicher in Frieden leben. Hamas, Hisbollah u. a. sind gleichwohl Bestandteil des alltäglichenLeb ens in Gaza und anderswo. Kinder werden bereits auf Hass gegen Israel gedrillt: https://www.youtube.com/watch?v=pWSdC4Cd5uU. Zivilisten werden als Schutzschilde missbraucht. Die Bevölkerung wehrt sich nicht. Kann sie vielleicht auch nicht. Der wirkliche Feind der friedlichen Palästinenser sind die eigenen Leute des Terrors, nicht Israel. Auch wenn sie jetzt wieder massiv durch Israel gnadenlose Gegenwehr leiden. Das gehört zum perfiden Konzept der palästinensisc hen Terroristen, die nur ein Ziel haben: Israel komplett vernichten. Wird ganz offen gesagt. Ist kein Geheimnis. Wundert da die Reaktion der Israelis? Einen Holocaust 2.0 wird es nicht geben!
Zur Klimaökonomin: Es geht um 150€ Klimageld für jeden, um angeblich soziale Verwerfungen durch die Klimasteuer zu vermeiden. Da ist die Dame spezialisiert. Professorin. Mit gutem Gehalt. Ich tendiere zur Meinung von Exilant. Zur Sache: Die ganze Klimakiste ist ein enormer Schwindel um richtig Kohle abzugreifen und dennoch ´gut` zu erscheinen. Man gehe mit Ressourcen und Umwelt schonend um. Und gut is´. Meine Meinung.
Rüdiger Stobbe www.mediagnose.de www.fakten-energiewende.de
Extrem beeindruckend !
Das wäre natürlich eine enorme Entlastung für ärmere Haushalte.
Zwar steigen die Preise für die meisten Dinge an, vom Brot bis zu den Versicherungsbe iträgen, aber bei 130 € im Jahr bliebe natürlich genügend Spielraum für die Anschaffung einer Wärmepumpe und eines Elektroautos.
Was wir dann einsparen, stossen die Chinesen zwar in kürzesten Zeiträumen aus,
aber das gehört nicht in das Arbeitsfeld von Klimaökonomen.
Wie konnten unsere Vorfahren nur überleben, ohne daran zu denken, daß sie Kohlendioxid ausstoßen? Nach heutiger Logik hätten die sich alle entleiben müssen. Zum Glück waren sie keine Anhänger der modernen Sekte, deswegen gibt es uns!
(NB: Wird der Krieg in der Ukraine eigentlich klimaneutral geführt?)
Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.