Kontrafunk aktuell vom 14. August 2024
-
Die Zahl der Firmenpleiten steigt. Über die Frage, ob die Wirtschaft vor einer regelrechten Pleitewelle steht, sprechen wir mit dem Fachanwalt für Insolvenzrecht Dr. Josef Hingerl. Auch die Luftfahrt spürt den Kostendruck. Als Sparmaßnahme steht im Raum, statt zwei nur noch einen Piloten im Cockpit fliegen zu lassen. Mit dem Langstreckenpiloten Renato Stiefenhofer klären wir die Fragen nach der Sicherheit, der Durchführbarkeit und den Hintergründen. Der polnische Journalist Jan Opielka verrät uns Details über die polnischen Aufrüstungspläne, und Collin McMahon präsentiert in seinem Kommentar des Tages eine etwas andere Sicht auf das Interview des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Trump und X-Chef Elon Musk.
-
Kontrafunk im Gespräch mit Josef Hingerl
Pleitewelle in der deutschen Wirtschaft
-
Kontrafunk im Gespräch mit Jan Opielka
Die polnische Armee rüstet auf
-
Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Renato Stiefenhofer
Künftig nur noch ein Pilot im Cockpit?
-
Kontrafunk-Kommentar von Collin McMahon
Trump und Musk sprengen das Internet – Was heißt das für Deutschland?
Am Montagabend US-Zeit hat Elon Musk Donald Trump interviewt und trotz massivem Cyberangriff 1,3 MillionenLivezuhörer erreicht. Trump hat zeitgleich sein Twitter-Konto wieder aktiviert – zum ersten Mal, seitdem er mit 83 Millionen Followern am 8. Januar 2021 gesperrt wurde. Sein aktueller Wahlwerbespot erhielt über Nacht 40 Millionen Views. Kamala Harris’ Ankündigung ihres Vizepräsidentschaftskandidaten erhielt dagegen nur 16 Millionen Views. Für die hiesigen Medien war das Trump-Musk-Interview jedoch laut „Wirtschaftswoche“ eine Blamage, laut „T-online“ ein „PR-Desaster“ oder laut News.de ein „Stammelauftritt“. „Wie Elon Musk Trump im Gespräch auf X seine Lügen verbreiten lässt“, echauffiert sich das „Manager-Magazin“. Der „Spiegel“ versucht es mit dem Textbausteinklassiker „Trump wettert“ – diesmal „wettert“ Trump gegen die sehr beliebte Kamala Harris, die so beliebt ist, dass sie gar keine Interviews geben muss. „Trump poltert“ heißt es bei „Bild“. EU-Internetkommissar Thierry Breton warnt Musk in einem Schreiben davor, das Interview mit Trump könne „gefährlich“ sein, weil es „Hass“ und „Desinformation“ beinhalte. Verzweifelt versuchen also die EU-Kommissare und Systemmedien, die Deutungshoheit wiederzugewinnen.
Doch es hilft nichts. In den ersten drei Stunden erhielt das Interview laut X 73 Millionen Views. 4 Millionen Posts zum Thema wurden 998 Millionen Mal gesehen. Dank der medialen Verrisse erwartet Musk am Ende 200 Millionen Zuschauer für das Interview, scherzte er. Die Harris-Kampagne beklagte sich, dass Musk Trump so eine Plattform bieten würde. Musk wies sogleich darauf hin, dass er Harris die gleiche Plattform angeboten habe. Diese habe aber abgelehnt. Im Interview scherzte Musk, dass er froh sei, einen Gesprächspartner zu haben, der in der Lage sei, drei Stunden locker mit ihm zu reden. Weder Harris noch Biden könnten mehr als wenige Minuten ohne Teleprompter reden, spottete Trump – und wer würde ihm widersprechen? Niemand wisse so recht, wer jetzt überhaupt die USA führe, stellte Trump fest. Doch eines stünde fest: Niemandem in den USA gehe es jetzt besser als vor fünf Jahren, als Trump im Amt war.
Und hier können wir auch in Deutschland von der Trump-Plattform etwas abschneiden, von seiner erfolgreichen „Bürger zuerst“-Politik, laut der man die Grenzen und die Innenstädte sichern, die Energieversorgung und die Verteidigungsfähigkeit wiederherstellen und gleichzeitig aufhören muss, Kriege in aller Welt vom Zaun zu brechen. Als er Präsident gewesen sei, habe es keine neuen Kriege gebraucht, so Trump, weil Amerika in der Welt respektiert worden sei. Er habe ein gutes Verhältnis zu Leuten wie Wladimir Putin, Xi Jinping und Kim Jong-un gepflegt, auch wenn sie „sehr gefährliche Leute“ seien, denn schließlich sei es besser, ein gutes Verhältnis zu haben als ein schlechtes. Die Biden-Regierung sei einfach extrem inkompetent und habe keine Ahnung, wie sie aus dem Schlamassel wieder herauskommen solle, das sie angerichtet habe.
Mit ihm wäre das alles nicht passiert, so Trump, weder die offenen Grenzen noch die 20 Millionen illegalen Einwanderer, die ausufernde Kriminalität in den Städten, die galoppierende Inflation, die jeder Amerikaner jetzt an der Supermarktkasse zu spüren bekomme, noch der Ukraine-Krieg und der Hamas-Anschlag vom 7. Oktober. Doch anstatt die Verbrecher und die illegale Einwanderung zu bekämpfen, seien die Behörden unter der Biden-Harris-Regierung hauptsächlich damit beschäftigt, gegen ihn zu ermitteln, so Trump – eben weil er die Verbrecher und die illegale Einwanderung bekämpfen wolle. Wenn Kamala Harris jetzt plötzlich verspreche, die Grenzen zu sichern und die Inflation zu bekämpfen, müsse man sich fragen, warum sie das nicht die letzte dreieinhalb Jahre gemacht habe. Warum sie nicht gleich damit anfange. Sie und der – wohl weitgehend amtsunfähige – Joe Biden hätten ja jetzt vor der Wahl drei Monate Zeit, all die Probleme zu lösen, die sie selbst verursacht hätten. Wenn es ihnen ernst damit wäre.
Und deshalb steht Trump so gut da: In den Rasmussen-Umfragen, den einzigen, die 2016 und 2020 nicht meilenweit danebenlagen, liegt Trump bundesweit vier Punkte vor Harris bei 49 zu 45 Prozent. Im föderalen US-Wahlsystem, das die bevölkerungsreichen demokratischen Küstenstaaten benachteiligt und die konservativen, ländlichen „Red States“leicht bevorzugt, ist das mehr als genug für einen Trump-Sieg. Elon Musk, der sich selbst als „moderater Ex-Linker“und Obama-Wähler bezeichnete, stellte sich hinter Trump, weil dieser Amerika die Hoffnung auf den „American Dream“ wiedergebe, die Hoffnung auf Wohlstand, auf große Projekte und Träume, und Kamala Harris das Land in den Untergang reiten werde.
Musk appellierte an alle moderaten Wähler, es ihm gleichzutun, denn, so sagte er zusammenfassend: „Wir wollen saubere und sichere Städte, wir wollen sichere Grenzen, vernünftige Staatsausgaben und den Respekt vor dem Justizsystem wiederherstellen.“ Das seien Forderungen, die weder links noch rechts, sondern vernünftig seien und die jeder Amerikaner unterstützen könne. Egal, was sich die Medien über Trump zurechtlügen: Ich glaube, diese Forderungen kann auch jeder hierzulande unterstützen.
Aber die Sendung war auch INSGESAMT hochinteressant .
... wenn ich jetzt schreiben würde, dass vermehrte Abstürze ja aus verschiedenen Gründen auch gewollt sein könnten, wäre das sicher eine VT.
(Weniger Menschen, die fliegen und "die Umwelt verpesten" wollen, zudem Bev.-Red.?)
1. **Rückgang der Unternehmensins olvenzen 2020**:
Im Jahr 2020 gab es insgesamt **15.841 Unternehmensins olvenzen**, was einem Rückgang von **15,5 %** gegenüber dem Jahr 2019 entspricht. Im Jahr 2019 wurden **18.749** Unternehmensins olvenzen verzeichnet.
2. **Niedrigster Stand seit Einführung der Insolvenzordnun g**:
Der Rückgang auf **15.841** Unternehmensins olvenzen im Jahr 2020 markierte den niedrigsten Stand seit Einführung der Insolvenzordnun g im Jahr 1999.
3. **Verteilung nach betroffenen Branchen**:
Besonders stark betroffen vom Rückgang waren Branchen wie der Handel und das Gastgewerbe. Im Handel sank die Zahl der Insolvenzen um **22,1 %**, und im Gastgewerbe um **17,7 %**.
4. **Anstieg der Insolvenzen nach Wiedereinführung der Antragspflicht* *:
Im Jahr 2021 stiegen die Insolvenzzahlen wieder an, besonders nach der Wiedereinführung der Insolvenzantrag spflicht ab Mai 2021. Beispielsweise stieg die Zahl der eröffneten Regelinsolvenze n im März 2021 gegenüber dem Vormonat um **37 %**.
Diese Zahlen verdeutlichen den erheblichen Einfluss der Aussetzung der Insolvenzantrag spflicht auf die Insolvenzstatis tik in Deutschland während der Corona-Pandemie.
Das sind Aussagen, die ich gerne von dem Fachanwalt für Insolvenzrecht gehört hätte.
Durch die Aussetzung sank die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzv erfahren im Jahr 2020 deutlich, obwohl aufgrund der wirtschaftliche n Lage eher ein Anstieg erwartet worden wäre. Die Gesamtzahl der Unternehmensins olvenzen fiel im Jahr 2020 auf den niedrigsten Stand seit der Einführung der Insolvenzordnun g im Jahr 1999, mit einem Rückgang von 15,5 % im Vergleich zum Vorjahr.
Insbesondere in den von der Pandemie stark betroffenen Branchen wie dem Handel, dem Gastgewerbe und der Kunst- und Unterhaltungsbr anche ging die Zahl der Insolvenzen überdurchsc hnittlich stark zurück. Dies war eine direkte Folge der Aussetzung der Insolvenzantrag spflicht, die es Unternehmen ermöglichte, die Insolvenzanmeld ung zu verschieben, solange sie pandemiebedingt zahlungsunfähig oder überschulde t waren.
Die Aussetzung wurde schrittweise wieder aufgehoben, was dazu führte, dass die Zahl der Insolvenzen im Jahr 2021 wieder anstieg, insbesondere nachdem die Insolvenzantrag spflicht ab Mai 2021 wieder vollständig in Kraft trat. Insgesamt verhinderte die Maßnahme kurzfristig eine größere Insolvenzwelle.
Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.