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    Freitag, 14. April 2023, 6:05 Uhr
    Freitag, 14. April 2023, 6:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 15:05, 22:05)

    Kontrafunk aktuell vom 14. April 2023

    • In der Ausgabe vom 14. April spricht Marcel Joppa mit der Publizistin Gudula Walterskirchen über die Corona-Aufarbeitung in Niederösterreich; dort sollen Corona-Kritiker sogar entschädigt werden. In einem Interview mit der Immobilienmaklerin und Kolumnistin Silke Schröder geht es um die verheerenden Auswirkungen der neuen Wärmepumpen auf private Wohnungsbesitzer und den Immobilienmarkt. Mit dem Autor und Historiker Dr. Stephan Sander-Faes sprechen wir über die neuesten Pläne der EU: einen digitalen Reisepass mit biometrischen Grenzkontrollen und Smartphone-Pflicht. In einem Kommentar von Burkhard Müller-Ullrich geht es dann schließlich um Geheimdienste, geheime Operationen und um diejenigen, die darüber berichten.

    • Kontrafunk-Kommentar von Burkhard Müller-Ullrich

      Geheimdienst

      Late biosas, lehrte Epikur – zu deutsch: Lebe im Verborgenen! Natürlich gab es auch damals schon Geheimdienste, und vielleicht war der Philosoph selber ein Schlapphut. Jedenfalls gehörte auch schon damals das Täuschen und das Tricksen zu den wichtigsten strategischen Maßnahmen im Krieg, siehe Trojanisches Pferd. Seitdem beruht alles Geheimdienstliche auf diesen zwei Tätigkeiten: Verbergen und Verwirren. Im Wort Schwindeln steckt beides: die Lüge und die Nebelkerze. Um gut schwindeln zu können, muss man die ganze Welt schwindlig machen, am besten man dreht sich wie Baerbock permanent um 360 Grad. 

      Natürlich kippt von einem großangelegten Schwindel manchmal etwas auf. Dafür sind eigentlich die Journalisten zuständig. Die Presse ist eine Art Gegen-Geheimdienst, argwöhnisch gegenüber dem staatlichen Geheimdienst, aber ihm auch irgendwie verpflichtet. Denn für die heldenhafte Enthüllungsgeste braucht es auf der anderen Seite das Bestreben der Verschleierung. Und so gehören die Tarner und die Aufdecker symbiotisch zusammen. 

      Darum an dieser Stelle ein Karrieretip für Nachwuchsjournalisten: Schreiben Sie 

      über Geheimdienste! Schreiben sie, was sie wollen; lassen Sie Ihren wildesten Phantasien freien Lauf! Erstens haben Sie mit solchen Stories immer Erfolg, denn sowohl Ihr Chef als auch Ihr Publikum werden glauben, dass Sie hartnäckig recherchiert und sich womöglich schlimmen Gefahren ausgesetzt haben. Und zweitens können Sie, selbst wenn Ihr Artikel komplett falsch ist, unbesorgt sein, denn Geheimdienste verlangen keine Gegendarstellungen. Kein Geheimdienst ruft bei Ihrer Zeitung, um zu berichtigen: Es war nicht Sarin, sondern Rizin, womit wir den Mann vergiftet haben. Oder: Wir haben in dieser Sache nicht mit den Briten, sondern mit den Norwegern zusammengearbeitet. 

      Nur Vorsicht, wenn man sich mit erfundenen Sachen zu weit hinauslehnt, die zufällig der Wahrheit entsprechen. Das könnte Verwicklungen geben. Wie überhaupt Verwicklungen auf einem Gebiet, wo raffinierter Spin und krankhafte Spinnerei nicht weit auseinander liegen, viel Unheil stiften können. Sind beispielsweise die kürzlich an die Öffentlichkeit gelangten amerikanischen Militärdokumente eher ein GAU oder ein Schachzug der US-Regierung? Ist das negative Bild Selenskys und der ukrainischen Armee, das darin gezeichnet wird, für das Pentagon eine Peinlichkeit sondergleichen oder handelt es sich um einen raffinierten Versuch, einen beabsichtigten Stimmungsdreh herbeizuführen? Ist vielleicht der tatsächlich vorhandene Peinlichkeitsrest der Preis, den die US-Führung bezahlt, um den Verdacht, es könnte sich um Absicht handeln, zu zerstreuen? 

      Das Treiben von Geheimdiensten gleicht immer einer Richtungsänderung um 360, 720 oder 1080 Grad; man muss bloß stets eine Drehung mehr als der Gegner draufhaben. Es ist intellektuell weitaus herausfordernder zu lügen als einfach die Wahrheit zu sagen. Denn wer lügt, muss die Wahrheit immerhin kennen und einen passgenauen Überbau dazu zimmern. Irreführung ist das Gegenteil von Irrtum; es bedarf mehrspurigen Denkens wie beim Schachspiel.  

      Nun sind aber Geheimdienstaktionen kein bloßes Gedankenspiel, sondern oft schmutzig, blutig, böse. Die gewaltsame Fratze des Staates ist zumindest im freiheitlich-demokratischen Westen ein ungewohnter Anblick, und selbst hartgesottene Journalisten haben manchmal Mühe, diesen auszuhalten. Man gruselt sich auch nicht von ungefähr vor der Vorstellung, dass die hehren Lehren des Staatskundeunterrichts vor den kalten Imperativen der Staatsraison keinen Bestand haben könnten. 

      Und doch ist es nicht ungewöhnlich, dass Verbündete einander mißtrauen und ausspionieren, zumal unter Kriegsbedingungen. Schlimmer ist es, wenn auf dem Altar der Staatsraison Menschenleben geopfert werden, und am Schlimmsten, wenn es die eigenen Leute sind. Aber die Geschichte bietet zahllose Beispiel hierfür: Massaker wurden verübt, nur um sie der Gegenpartei unterschieben zu können, Blutbäder an der eigenen Bevölkerung um eines Propagandavorteils willen. Das ist die Manifestation des Bösen, vor dem es jeden Menschen, der noch eine Seele hat, nur grausen kann. Und doch spricht viel dafür, dass dergleichen im Ukrainekrieg genauso vorkommt, wie es im Jugoslawienkrieg der Fall war und bei tausend anderen Gelegenheiten. 

      Die Geheimpapiere, die jetzt wie eine Tischbombe geplatzt sind, können Fake sein und sie können ein Spiegel sein, in dem wir einen großen Fake erkennen. Sie können jedoch wegen dieser Unentscheidbarkeit auch ein Training für die Welt sein, damit man abstumpft und Fake für Normalität hält; so wie die Pipeline-Sprengung in der Ostsee mit soviel widersprüchlichem Nonsense erklärt wird, daß die Öffentlichkeit in Hypnose fällt. 

      Wir erleben seit geraumer Zeit eine Agonie des Realen, ein ontologisches Verdunsten von Wirklichkeit. Bald treten die bildgebenden Möglichkeiten der sogenannten künstlichen Intelligenz hinzu. Daran ist nichts intelligent, aber es führt zu einer babylonischen Verwirrung mit höchster Rechenleistung. Die abendländische Unterscheidung von wahr und falsch wird irrelevant. Die zwischen gut und böse droht dann ebenfalls in Rente zu gehen. 

    Kommentare
    Axel
    Wärmepumpe & Co.: Ein Aspekt, der meines Erachtens bei dieser Diskussion ziemlich unter den Tisch fällt: Beim Tausch einer Gas- oder Ölheizung gegen eine Wärmepumpe (zumindest Luft-Luft) sind aufgrund der deutlich geringeren Vorlauftemperat ur auch andere, erheblich großflächigere Heizkörper fällig; in vielen Fällen dürfte das auf eine zu installierende Fußbodenheiz ung hinauslaufen. Bedeutet nicht nur immense Zusazkosten - der Einbau einer Fußbodenheiz ung, womöglich in Verbindung mit weiteren Wärmedämmungsmaßnahmen, kommt de facto einer Kernsanierung gleich - sondern auch, dass man in den Wochen (Monaten?) des Umbaus seinen Hausstand komplett irgendwo unterstellen und in dieser Zeit woanders wohnen muss; die Hoteliers dürften sich schon freuen. Das ganze Vorhaben ist ein dermaßener Irrsinn, dass man beim besten Willen so langsam keine andere Erklärung mehr hat als dass unsere derzeitige Regierung (incl. der Scheinoppositio n CDU/CSU und Linke) dieses Land bewusst zerstören will. Mit Dummheit alleine (Hanlons Razor) ist das jedenfalls nicht mehr zu erklären.

    Machtin
    Eine rundum gelungene Sendung. Spannende Gesprächspartner und Top Moderation. Wie sie es schaffen dieses Niveau aufrecht zu erhalten erstaunt mich. Vor allem wenn man sich den bunten Krach und das Versagen des milliardenschwe ren ÖRR vor Augen hält.
    germainer
    Frank Wahlig spricht einen Kommentar, und ... keiner geht hin, hätte
    ich jetzt bald gesagt. Gesagt und heftig moniert werden muß aber, daß
    der gute Mann in der Vorschau mit keinem Wort Erwähnung findet. Welch
    ein Lapsus. Ich baue stark darauf, daß Sie da noch nachbessern. Oder
    war die Aktion etwa geplant - undercover sozusagen?



    Endoro
    Geheimdienste

    „Außen- und Sicherheitsexpe rten der EU sehen die ukrainische Armee im Kampf gegen die russischen Invasoren weiterhin in der Defensive. Das geht aus einem internen Konzeptpapier des Europäischen Auswärtigen Dienstes hervor, das Telepolis exklusiv vorliegt.

    Das mehrseitige Dokument "zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte durch die Bereitstellung von Munition" geht von einem massiven Munitionsmangel der ukrainischen Artillerie aus. Diese Einschätzung deckt sich im Wesentlichen mit US-Geheimdokumente n, die kürzlich im Internet aufgetaucht sind.‟

    https://telepolis.de/-8935831

    Weiss
    Ich frage mich immer öfter; Was nehmen die Politiker zu sich, so dass nur noch unerträglicher Unsinn herauskommt?
    zeno
    @ Weiss:
    sie heizen mit Koks

    eisenherz
    ++ digitaler Reisepass mit biometrischen Grenzkontrollen und Smartphone-Pflicht ++
    Wer bezahlt mir den Kauf des Smartphones?
    Wer bezahlt mir den notwendigen Provider, um ins Internet zu gehen und die APP zu laden und zu benutzen?


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