Kontrafunk aktuell vom 6. Oktober 2023
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Am 6. Oktober blicken wir auf die Ukraine, den Balkan und die Zukunft Europas: Benjamin Gollme spricht mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Ulrike Guérot über den Zustand des Kontinents. Außerdem fragen wir die Politologin, ob sie selber zur Europawahl antritt. Der Investigativjournalist Patrick Baab hat die Ukraine kurz vor und während des Krieges bereist und berichtet von seinen Eindrücken. Aus seiner Sicht sind die ukrainischen Verluste enorm und die Aussicht auf einen militärischen Erfolg geschwunden. Volkswirt Bernd Duschner engagiert sich seit Jahren für die deutsch-serbischen Beziehungen. Vor dem Hintergrund des schwelenden Kosovo-Konflikts warnt er jedoch: Serbische Interessen werden nicht berücksichtigt, stattdessen versucht die Nato an Boden zu gewinnen. Im Kommentar des Tages analysiert Burkhard Müller-Ullrich die Reaktionen in den Berichten und den Kommentarspalten auf die geplanten und ausgeführten Anschläge auf AFD-Exponenten.
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Kontrafunk im Gespräch mit Ulrike Guérot
Über den Zustand und die Zukunft Europas
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Kontrafunk im Gespräch mit Patrik Baab
Kriegsaussichten in der Ukraine
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Bernd Duschner
Zum schwelenden Kosovo-Konflikt
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Kontrafunk-Kommentar von Burkhard Müller-Ullrich
Die klammheimliche Freude ist zurück
Die klammheimliche Freude ist zurück. Vielleicht war sie nie weg, aber sie hat sich verändert. Mit klammheimlicher Freude hatte ein anonymer linksextremer Autor einer Studentenzeitschrift in Göttingen auf die Nachricht von der Ermordung des deutschen Generalbundesanwalts Sigfried Buback reagiert. Buback, dessen Fahrer und ein weiterer Begleiter waren von den Weltverbesserern der „Rote Armee Fraktion“ auf offener Straße im Auto erschossen worden. Der sogenannte deutsche Herbst, der darauf folgte, ist jetzt 46 Jahre her.
Die Wendung von der klammheimlichen Freude ist in die politische Sprachgeschichte eingegangen als ein besonders beängstigendes Beispiel moralischer Verrohung. Das kaltblütige Richten über den Wert des Lebens anderer Menschen hatte in Deutschland bloß eine Generation vorher eine eschatologische Dimension erreicht – und jetzt tat die nächste Generation das Gleiche, nur etwas anders motiviert und organisiert.
In Deutschland wird seither bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf diesen historischen Horizont verwiesen. Keine Sonntagsrede ohne die gebetsmühlenmäßige Ansage: „gerade wir als Deutsche“. Ganz vorne stets dabei: Bundespräsident Steinmeier mit seiner linksextremen Vergangenheit, der als erster Mann im Staate gern Kampagne macht gegen eine einzige Partei, die AfD. Genauso wie sein Kampfkumpan im Süden Söder, der schon den Allmächtigen beschwor, die AfD bloß kleinzumachen, während der Allmächtige, statt einen Blitz auf den blasphemischen Bayern zu werfen, die AfD offenbar wachsen lässt.
Nun hat es vor dem Hintergrund höchst offizieller Aufrufe, die AfD und ihre Vertreter auf jede Weise zu bekämpfen, zwei erschreckende Vorfälle gegeben, über welche die Öffentlichkeit bislang erstaunlich wenig erfährt. Die beiden AfD-Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla wurden offensichtlich in zeitlichem Abstand und separat von Attentätern ins Visier genommen. Weidel wurde bereits Ende September an ihrem Schweizer Wohnsitz von der Schweizer Polizei aufgrund einer konkreten Gefahrenlage abgeholt und in Sicherheit gebracht. Die Politikerin hat darum kein Aufhebens gemacht, sie hat die Sache klugerweise nicht instrumentalisiert, sondern sich für ein paar Tage mit ihrer Familie nach Mallorca begeben.
Die Grünen-Politikerin Renate Künast twitterte dazu: „Hat Alice Weidel das Sicherheitsproblem passend zur Wahl erfunden? Ich traue ihr ein solch perfides Schauspiel zu.“ Natürlich kann man unter politischen Gegnern mit Dreck werfen, so wie Künast das tut. Aber es bleibt Dreck, und jeder kann ihn sehen. Herbert Wehner sagte einst über seine Gegner: „Und wenn ich auf der Bahre liege, dann sagen die: Das ist auch nur Taktik, der hat sich den richtigen Moment ausgesucht.“
Die Vorstellung, daß sich Spezialeinheiten der Schweizer Polizei für einen gefakten Stunt einer deutschen Politikerin einspannen lassen, ist absurd und der Vorfall insgesamt ernster als Künasts Kopf zu fassen vermag – insbesondere in der Zusammenschau mit dem Attentat auf Tino Chrupalla. Dieses geschah – symbolträchtig genug – auf Söders Territorium. Noch nach 24 Stunden war nur bekannt, daß der AfD-Chef tätlich angegriffen und ihm mit einer Spritze eine unbekannte Flüssigkeit in den Oberarm injiziert worden war, worauf er kollabierte und notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ machte daraus folgenden Titel: „AfD-Parteichef Chrupalla verbringt die Nacht im Krankenhaus“. Und der linksextreme Thüringer Ministerpräsident Ramelow veröffentlichte eine Karikatur, die Folgendes zeigt: eine Biskuitrolle mit AfD-blauer Füllung, genannt „Opferrolle“. Wir schreiben den 6. Oktober 2023, und das ist das Wort eines deutschen Ministerpräsidenten zu einem bis dahin ungeklärten Anschlag auf Gesundheit oder sogar Leben eines führenden deutschen Politikers einer anderen, mit seiner nicht nur konkurrierenden, sondern sie weit überflügelnden Partei.
Im Windschatten solcher Zivilisationsbrüche, die über hinnehmbare Gehässigkeiten weit hinausgehen, fühlen sich die Medien, also unser eigener Berufsstand, ermuntert und ermächtigt, auf der Klaviatur von Hass und Hetze immer neue Weisen zu spielen, während sie auf den Pedalen unausgesetzt Demokratietöne trampeln. Als „Politschwindel“ und „Posse“ bezeichnet die SPD-Zeitung „Frankenpost“ das Drama um Weidel und ihre Familie. Ein Zyniker könnte sagen: Ein Land, das solche Journalisten hat, braucht keinen Söder mehr. Aber der Optimist denkt: Übermorgen ist Wahltag. Oder wie Franz Beckenbauer sagte: Schaun mer mal, dann sehn mer scho.
Dem schließe auch ich mich an - und meine: Abgesehen von der inhaltlichen Qualität ist das einfach 'ne tolle Stimme, die man gerne hört. BMU sollte H ö r b ü c h e r einsprechen! ^^
einerseits und dem Bottich "Bürgerinnen und Bürger" andererseits hin und her, drückt
sich also vor einer klaren Positionierung. Allen recht und keinem weh, sagt da des
Bürgers Mund. Das kann man natürlich als eine Petitesse abtun. Buridans Esel jedoch
ist an sowas verhungert.
damit die wohl einzig noch verbliebene irgendwie schlüssig scheinende Rechtfertigung für
diesen Molochs klar zum Ausdruck gebracht zu haben. Europas EU ist ein Flickenteppich,
war einer und wird ein solcher auch noch in tausend Jahren sein - einzig effizient nur als
Futtertrog für die politische B-Sortierung. Wobei schon vielfach selbst die sogenannte
A-Klasse der Versandhäuser den Elchtest kaum noch bestehen (woran ich da wohl denke,
am Tag und in der Nacht?). Lange Rede, kurzer Nenner: dieses Gebilde bezieht seine einzige
Rechtfertigung nur dadurch, daß es an geeigneten Alternativen entweder fehlt, oder, wo sie
möglicherwei se aufscheinen, einfach der Deckel draufgelegt wird - vulgo: unerwünscht sind.
Schlecht für Europa, wenig bis gar nicht gut für seine Menschen.
damit die wohl einzig noch verbliebene irgendwie schlüssig scheinende Rechtfertigung für diesen Molochs klar zum Ausdruck gebracht zu haben. Europas EU ist ein Flickenteppich,
war einer und wird ein solcher auch noch in tausend Jahren sein - einzig effizient nur als
Futtertrog für die politische B-Sortierung. Wobei schon vielfach selbst die sogenannte
A-Klasse der Versandhäuser den Elchtest kaum noch bestehen (woran ich da wohl denke,
am Tag und in der Nacht?). Lange Rede, kurzer Nenner: dieses Gebilde bezieht seine einzige
Rechtfertigung nur dadurch, daß es an geeigneten Alternativen entweder fehlt, oder, wo sie
möglicherwei se aufscheinen, einfach der Deckel draufgelegt wird - vulgo: unerwünscht sind.
Schlecht für Europa, wenig bis gar nicht gut für seine Menschen.
Ich empfehle, dies auch bei anderen Sendungen - soweit sinnvoll möglich - zu nutzen.
Trotzdem ist es wichtig das nicht so stehen zu lassen. Denn die Welt hat sich immer weitergedreht, verändert. Diese Veränderungen - oft fälschlicher weise mit Fortschritt verwechselt - führten auch regelmäßig in verheerende Kriege, Hungersnöte oder Umweltzerstörung. Millionenfache Massenmorde waren oft das Ergebnis der Welt die sich weitergedreht hat. Veränderung sagt nichts über deren Qualität aus. Darum ist sie auch nicht geeignet als Qualitätskriteriu m verwendet zu werden. Im Gegenteil, durch die falsche Einschätzung wird erst recht neues Leid ermöglicht.
Wir sollten immer ins Detail gehen. Worüber reden wir eigentlich. Welche Auswirkungen hat es für wen. Vor- und Nachteile.
Nein es geht um kein Gefühl. Es geht um die Realität. Um das was gemacht wird. Und das lehne ich bei der aktuellen EU komplett ab.
Demokratie bedeutet: Ich wähle die, die das machen was ich will. Wer das bezogen auf das Prinzip nicht will, ist gegen Demokratie.
Und sollte ich Guérot nach den zahlreichen Interviews die ich mit ihr gehört habe falsch einschätzen entschuldige ich mich natürlich. Dann sei aber der Hinweis erlaubt wie sei bei einem Durchschnittsbürger wie mir rüberkommt.
Dann werden in der neuen "Umverteilungspa rtei" zwei starke Frauen sein und es wird dann ziemlich deutlich der Kampf gegen die unternehmerisch en Freiheiten ausgetragen werden
Das Versprechen von damals hätte z.b. die Nationalstaaten gestärkt. Als Verfechter der Selbstbestimmun g vor Ort bin ich gegen Zentralisierung in der - meist korrumpierte - wenige Menschen über viele Millionen bestimmen. Die Zusammenarbeit in notwendigen Punkten begrüße ich jedoch. Doch weder die Außengrenzen noch das Friedensprojekt gibt es. Der Erhalt der kulturellen Vielfalt Europas in den Regionen wich einem mit Gewalt vorangetriebene n, teils rassistisch motiviertem Bevölkerungsau stausch. Der Einfluss von Industrie und externen Mächten gegen die europäische Bevölkerung ist grundsätzlich abzulehnen.
So wie wir die USA heute kennen, immer wieder als Amerika geschrieben und gesprochen, was schon die erste Geburtslüge zu den USA ist. Denn die USA sind nicht Amerika! Dazu bedarf es nur eines kurzen Blicks auf eine Weltkarte, um das zu verstehen. USA gleich Amerika, was für ein Sprach-Imperialismus wird hier gepflegt.
Und Russland und China, Nationen, die nicht wenige als die USA durch militärische Annexionen entstanden sind. Können die Vorbilder für ein vereintes Europa sein, Frau Guérot?
als lautes Geklimpere, werter Kommentator - für Mozart oder Bach gibt es die
N o t e n . Weshalb also ereifern?
Und ihr kindlicher Wurf mit Schmutz gegen die AfD gehört zu ihr selbstverschuld etes Sprechgefängnis. Denn die Auflösung der EU und den Austritt Deutschland aus der EU hat die AfD mitnichten gefordert, sondern mit vielen Änderungen bei den aktuellen Strukturen der EU verbunden. Das mit dem Verschlussdecke l von Getränkeflasche n, als Beispiel für EU-Politik, das ist beileibe kein Einzelfall. Und die Außensteueru ng der EU durch die Interessen der USA kommen bei ihr nicht vor.
Einzelne Parteimitgliede r der AfD mögen solche Gedanken hegen, aber solche Vielfalt der Meinungen würde ich mir für die anderen Parteien in Deutschland wünschen und nicht dieses "Führer befehle, wir folgen".
Wie Ulrike Guérot denkt:
"Orwell 1994", hier der Crimstop:
Crimestop bedeutet die Fähigkeit gleichsam instinktiv auf der Schwelle jedes gefährlichen Gedankens HALT zu machen.
Es schließt die Gabe ein, Analogien nicht zu verstehen, außerstande zu sein logische Irrtümer zu erkennen.
Die einfachsten Argumente mißzuversteh en...
Crimestop bedeutet kurz gesagt, sich selbst schützende Dummheit.
Und Gegenprobe: auch ohne Brüssel funktioniert nichts siehe Bundesbahn, Flughafenbau, U-Bahnbau 10 Jahre für 2 Km in Berlin etc.
Vernünftigerwei se weiß auch die AfD, dass an einer EU als europäischen Friedensprojekt kein Weg vorbei führt. Aber die aktuell vorhandenen, unerträglichen Defizite hinsichtlich Demokratie, überbordend er Bürokratie, Subsidiaritätsprinzip, Währungspoli tik, Rechtsstaatlich keit etc. müssen durch Neuverhandlung der vertraglichen Grundlagen der EU behoben werden. Lediglich für den Fall des Scheiterns dieser Verhandlungen hat die AfD quasi als Ultima Ratio und zum Eigenschutz einen DEXIT ins Spiel gebracht.
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