Kontrafunk aktuell vom 11. März 2024
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In dieser Ausgabe geht es um das Thema Rente. Hierzu erörtern wir mit unserem Gast, Prof. Dr. Joachim Ragnitz vom Ifo-Institut in Dresden, inwieweit die Vorschläge zur Besserung der Rentensituation beitragen können. Mit dem Direktor des Sozialgerichts Fulda, Dr. Carsten Schütz, sprechen wir über die Grundrechtsverletzungen in der Corona-Zeit. Der Unternehmer und Physiker Dr. Bernhard Strehl tourt gerade durch Österreich und hält Vorträge über den Klimawandel sowie den Einfluss von CO₂ auf das Klima. Wir sprechen über seine Arbeit und vor allem darüber, wie die Klimastimmung in Österreich ist. Von Martina Binnig hören Sie einen Kommentar zum „Green Deal“.
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Kontrafunk im Gespräch mit Carsten Schütz
Grundrechtsverletzungen während Corona
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Kontrafunk im Gespräch mit Joachim Ragnitz
Rentenpaket II
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Bernhard Strehl
Auswirkungen von CO2 auf das Weltklima
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Kontrafunk-Kommentar von Martina Binnig
"Green Deal" gerät ins Wanken
Die Realität klopft in Brüssel immer lauter an die Tür. Nicht nur die Landwirte verleihen ihrem Unmut mit gezielten Gülleduschen im Brüsseler Europaviertel Ausdruck, sondern der „Green Deal“ der Kommission von der Leyen, durch den der europäische Kontinent bis 2050 klimaneutral werden soll, gerät insgesamt ins Wanken. Abstimmungen, die üblicherweise als reine Formsache gelten, bremsen plötzlich Gesetzesinitiativen der EU-Kommission aus, und es mehren sich die Stimmen aus der Industrie, die ein Umdenken fordern. Am 4. März sorgte eine Einigung im Europaparlament für Aufsehen, der zufolge Elektroautos nicht mehr automatisch als klimaneutrale Fahrzeuge eingestuft werden sollen. Wurde bisher bei der „Verkehrswende“ vor allem auf E-Autos gesetzt, sollen künftig die bei der Herstellung und für die Stromerzeugung anfallenden CO₂-Emissionen mitberechnet werden, sodass sich die Bilanz des Batteriebetriebs massiv verschlechtert. Dadurch wird sogar der EU-Beschluss, dass ab 2035 keine Fahrzeuge mit Verbrennermotor mehr neu zugelassen werden dürfen, infrage gestellt, und es ergeben sich Anreize für die Industrie, auch andere Technologien weiterzuentwickeln. In erster Linie soll damit der starken Konkurrenz Chinas auf dem E-Auto-Markt entgegengesteuert werden; ausschlaggebend für den Gesinnungswandel in Brüssel ist aber wohl auch die Angst vor Stimmverlusten bei der Europawahl.
Bereits am 20. Februar hatten 70 hochrangige Unternehmer in ihrer sogenannten Antwerpen-Deklaration eine industriefreundlichere EU-Politik und Nachbesserungen am Green Deal gefordert. Zwar stellen die Konzernchefs den Green Deal nicht generell infrage, doch sie verlangen unmissverständlich, dass sich die EU in ihrer Gesetzgebung zurückhalten und näher an der industriellen Realität bleiben soll. Dabei beklagen sie etwa überbordende Dokumentationspflichten und zu hohe Energiekosten. Kurz danach, nämlich am 28. Februar, fiel dann die Lieferkettenrichtlinie im Ministerrat vorläufig durch. Ursprünglich sollten Unternehmen in der EU dazu verpflichtet werden, ihre gesamten „Wertschöpfungsketten“ auf „tatsächliche oder potenzielle nachteilige Auswirkungen auf die Menschenrechte und die Umwelt“ abzuklopfen und ausufernden bürokratischen Berichtspflichten nachzukommen, was vor allem von kleinen Unternehmen kaum leistbar gewesen wäre.
Schon Ende November letzten Jahres war das Pestizidgesetz, durch das der Einsatz chemischer Pestizide bis 2030 um 50 Prozent gesenkt werden sollte, am Widerstand des EU-Parlaments überraschend gescheitert. Die ursprünglich vorgesehenen Pauschalverbote von Pestiziden hätten nach Ansicht etwa des hessischen Bauernverbandes die Existenz vieler heimischer Landwirte bedroht und dadurch die Ernährungssicherheit ernsthaft gefährdet. Auch die Sanierungspflicht für Wohnhäuser ist durch die Überarbeitung der Gebäuderichtlinie im Dezember zunächst gekippt worden. Und Landwirte müssen in diesem Kalenderjahr nun doch nicht vier Prozent ihres Ackerlandes brachliegen lassen, sondern dürfen stattdessen auch stickstoffbindende Pflanzen wie etwa Linsen oder Erbsen anbauen. Kurskorrekturen werden der EU-Kommission allerdings nicht leicht fallen: Hat sie doch die Weichen bislang weiterhin Richtung Green Deal gestellt. So hat sie gerade erst am 6. Februar als Klimaziel für 2040 die Verringerung des CO₂-Ausstoßes um mindestens 90 Prozent im Vergleich zu 1990 beschlossen. Und am 21. Februar wurden die neuen EU-Normen zur Luftqualität verabschiedet, durch die eine schadstofffreie Umwelt in der EU bis 2050 erreicht werden soll. Dabei orientiert sich die EU übrigens an den Empfehlungen der WHO. Auch die Halbzeitbilanz des Corona-Wiederaufbaufonds, die von der EU-Kommission ebenfalls am 21. Februar vorgelegt worden ist, zielt nach wie vor auf eine klimaneutrale Industrie ab. Doch von der Leyen wird in ihrer nächsten Amtsperiode nicht umhin können, von der Green-Deal-Ideologie abzurücken. Zu sehr bricht sich gerade die Wirklichkeit Bahn.
Ihr werdet nichts mehr besitzen, und glücklich sein. (Oder auch nicht.) Auf jeden Fall werdet ihr selbst nichts mehr besitzen. Außer eurer Arbeitskraft, ihr jungen Leute. Und die tauscht ihr jeden Monat für Essen, Strom und ein kleines Mauseloch als Wohnung ein, übrig bleibt nichts.
Aber es gibt keine Wohnungen mehr. Auch nicht, wenn sich jeder bescheiden möchte, und Eltern z.B. für ein begleitendes Elternteil und den zukünftigen Azubi ein 2-Zimmer Wohnung anmieten möchte. Nichts zu machen. Absolute Mondpreise für kleine dunkle Löcher. Die man aber nicht bekommt, weil mindestens 500 andere Interessenten auch angefragt haben.
Azubis können die Ausbildung nicht mehr annehmen, oder, wenn es doch irgendwie einen glücklichen Zufall gibt, zahlen die jungen Leute Mieten, die vor 20 Jahren gutsituierte Angestellte gezahlt haben. Kostete eine Wohnung in HH z.B. vor 20 Jahren in einer guten Lage mit 60 qm (2Zi) 600,00 Euro für einen Facharbeiter oder Angestellten, so zahlen die jungen Azubis heute 700,00 Euro nur für ein WG-Zimmer, eher geht es momentan an die 800/900 Euro. Günstige Wohnungen kann man nicht mehr mieten, die Konkurrenz ist viel zu hoch. Ein Azubi mit 850 Euro netto kann das gar nicht mehr zahlen. Eltern müssen einspringen und abstruse Preise mitzahlen, damit die Kinder überhaupt ausgebildet werden können. Die Menschen zahlen nur noch für Wohnen.
Ja sowas von krass. "Schülerspreche rin beim Klimagipfel".
Und das "müssen" Sie, MirBar, wirklich "loswerden"?
Das ist ja wirklich über alle Maßen interessant.
Frau Binnig ist also - Ihren Worten zufolge - "heute"(sic!) zugleich die "Liebe Frau Binnig" und "wie eine Schülerspreche rin beim Klimagipfel"?
Pardon, aber was für ein Stuss.
Darauf einen echten Helge Schneider: "In der Phantasie geht alles!"
:-)
1. Demokratie ist, wenn ein Schaf und 2 Wölfe abstimmen, was es zum Abendessen gibt. Rechtsstaat ist es, wenn das Schaf das Abendessen überlebt.
2. der Klassiker von Abraham Lincoln: Wer Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu bekommen, wird am Ende beides Verlieren.
Zum Thema Rentenversicher ung:
Mir ist das erste Mal in den Sinn gekommen, dass das Wort "Versicherung" eigentlich falsch ist, wenn man an all die anderen Versicherungen (staatlich, wie privat) denkt. Eine Versicherung ist eine Wette darauf, dass man die Leistung NICHT in Anspruch nimmt, aber es KÖNNTE, sollte der Versicherungsfa ll eintreten.
Im Fall der Rente kann man davon ausgehen, dass ALLE Einzahler (so sie denn nicht vorher versterben) Rente bekommen werden. Das Prinzip der Wette geht da nicht auf.
Dass sich der Staat nun als Spekulant mit unserem Geld auf dem Börsenmarkt betätigen will, gefällt mir ganz und gar nicht.
Fair wäre zu sagen, dass das Schneeballsyste m, wie wir es jetzt haben, nicht funktioniert. Zahlt eine steuerfinanzier te Grundrente, die bei jedem, der 2/3 seines Lebens sozialversicher ungspflichtig beschäftigt war, die mindestens 50% über Bürgergeld liegt und lasst dafür den Leuten ALLES, was sie privat vorsorgen. So sind alle mindestens abgesichert und wer mehr will und kann, soll selbst vorsorgen.
Wäre zumindest ein Ansatz und dafür dann den Rententopf und die "Versicherung" streichen.
200 Milliarden „Sonderver mögen“ (= Steuergeld) bez. neue Schulden für die zukünftigen Rentenzahlungen ?
Frage: Wer legt dieses Geld wo an, um möglicherwei se Dividenden aus den Anlagen zu erzielen?
Eine Behörde von der Regierung? Blackrock, der größte Vermögensverwal ter der Erde, darf dann mit deutschem Steuergeld spekulieren?
Wie machten es die Länder wie Österreich oder die Schweiz, von denen wir bisher weder etwas von dem Heraufsetzen des Rentenalters hören, welches einer verstecken Rentenkürzung gleich kommt?
Und welche Sozialabgaben stehen als Rentenrücklagen nicht mehr zur Verfügung, wenn mehr als 50 Milliarden Euro, mit steigender Tendenz, nur für die sog. Flüchtlinge jedes Jahr mit eingeplant werden müssen?
Kurz, welche versicherungsfr emden Leistungen werden aus den Rentenbeiträgen alle mitbezahlt?
Das und noch viel mehr hätte ich von dem Herrn Ragnitz gerne gehört.
Nur zur Ergänzung:
Was das Verbrenneraus anlangt - werfen wir einen Blick auf die hidden Agenda von Franzosen und Italienern. Der Chef von Stellantis ist nicht müde, für das Verbrenneraus zu werben, wohlwissend, daß das Moratorium in der Entwicklung von Verbrennern zuvorderst den deutschen Herstellern schadet. Wenn alle wieder bei Null anfangen irgendwann in drei oder fünf Jahren ist der Vorsprung der Deutschen dahin.
Den Direktor vom Sozialgericht Fulda kann man in der letzten Ausgabe vom "Rechtsstaat" hören, eine überaus interessante und wichtige Folge der Reihe. Allerdings und typisch für Juristen, die glauben, sie müßten immer mit dem Ball ins Tor rennen, die Hybris, sie wüßten alles genauso gut und besser als die Leute vom Fach, wenn sie sich nur mit Fleiß über die Bücher machten - hier: Medizin.
Und was die Schnapsidee mit den 200 Mrd angeht - was soll man schon von Politikern und anderen Ballastexistenz en erwarten. So lange das Geld nachwächst, okay. Wenn nicht, dann Matthäi am letzten.
Ich persönlich habe zu Beginn der sog. Pandemie wirklich noch geglaubt, dass Gesetze und Verordnungen, die in einer Ministerpräsidentenko nferenz ausgewürfelt werden, bestimmt einkassiert werden, weil zu lächerlich, zu dreist, zu weit weg von einer freiheitl. demokratischen Grundordnung und zu weit weg von jedem Rechtsstaatspri nzip und und und....
Na ja, heute wäre ich ja fast froh, wenn eine MPK über das Demokratiebegräbnis, den Kriegseintritt, den digital-gläsernen Menschen usw. tagen würde.... So trifft einen jede Verkündung aus jedem Ministerium immer gleich mit voller Wucht. Schäbbich!
Es gibt kein demokratisches Problem, wenn eine Demokratie abgeräumt ist.
Rente - Der Prof. sollte, was die Zahlen anbelangt, besser vorbereitet und genauer sein sowie das "oder so" und andere "Ungenauigkeitsf üller" vermeiden. Darüber hinaus sollte er klar Stellung beziehen: 200.000.000.000 Euro in den Aktienmarkt zu investieren, um 10 Mrd. € für die Rentenversicher ung zur erzielen, ist kompletter & grober Unfug. Zumal die 200 Mrd. nicht irgendwo beim Bund rumliegen, sondern am Kapitalmarkt mit Zinskosten aufgenommen werden müssen.
Klima - Wer noch immer an den menschengemacht en Klimawandel per CO2 glaubt, dem ist nicht zu helfen. Das NARRativ ist eine gewaltige Gelddruckerei. Prof. Strehl argumentiert vorbildhaft: Klar, verständlich und wahrhaftig.
Green Deal - Die Verkehrswende und damit die Energiewende ist in Deutschland am Ende. 15% weniger Zulassungen von reinen E-Autos als im Februar 2023. Plus sofortiger Wegfall der Förderung von E-Bussen und E-Nutzfahrzeugen. Das Verbrenner-Aus wird gekippt werden. Mein persönlicher Traum: Die EU-Bürokratie implodiert wegen Geldmangels.
Rüdiger Stobbe www.mediagnose.de www.fakten-energiewende.de
Rüdiger Stobbe
Rüdiger Stobbe
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