Kontrafunk aktuell vom 15. Januar 2024
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In Warschau gab es letzte Woche Proteste von Zehntausenden gegen die neue polnische Regierung. Anlass war zwar eine Demonstration, die sich gegen den Umbau der öffentlich-rechtlichen Medien richtete, die Unzufriedenheit mit dem Vorgehen der neuen Regierung ist aber noch viel größer. Welche turbulente Zeit Polen bevorstehen könnte, diskutieren wir mit der polnischen Journalistin Aleksandra Rybińska. Dann rechnet uns der Unternehmer und Baumaschinenverkäufer Werner Haller vor, wie viel Material für einen Windpark mit 39 Windrädern von jeweils 285 Metern Höhe vonnöten ist. Mit dem Schweizer Schriftsteller, Journalisten und Kommunikationsberater Giuseppe Gracia betrachten wir ein Phänomen, das mittlerweile alltäglich angewendet wird, nämlich das Framing. Wir sprechen darüber, wie sich negatives Framing zeigt und man ihm begegnen kann. Und im Kommentar des Tages nimmt sich Uwe Jochum die „Flucht der Minister“ zum Thema.
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Kontrafunk im Gespräch mit Aleksandra Rybinska
Proteste in Polen gegen die Regierung Tusk
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Kontrafunk im Gespräch mit Giuseppe Gracia
Negatives Framing und was man dagegen tun kann
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Werner Haller
Materialwahnsinn in Windparks
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Kontrafunk-Kommentar von Uwe Jochum
Die Flucht der Minister
Am 4. Januar wollten am Fährhafen von Schlüttsiel Bauern öffentlich mit dem Minister Habeck sprechen, aber Habeck nicht mit den Bauern. Drei Tage später, am 7. Januar, reiste die Bundesaußenministerin Baerbock in den Nahen Osten, um dort im Westjordanland vor laufenden Kameras und mit schicker Ray-Ban-Brille zu verkünden, wie wichtig eine Zweistaatenlösung für die Sicherheit Israels sei. Das wollte sich Habeck nicht zweimal sagen lassen und tat es seiner Parteikollegin gleich: Zwei Tage nach Baerbock flog auch er in den Nahen Osten, um dort, wie es seine Pressestelle verkündete, den Dialogprozess in der Region mit allen Kräften zu unterstützen und zur Deeskalation beizutragen. Wie das?, werden Sie fragen. Auch das weiß die Pressestelle und weiß der Minister, den ich hier zitiere: „Die palästinensische Bevölkerung braucht eine klare Perspektive hin zu einer Zweistaatenlösung. Das Töten muss aufhören.“
Nun ist Deutschland derzeit natürlich gar nicht in der Lage, irgendetwas Sinnvolles zur Lösung des Nahostkonflikts beizutragen. Man muss daher fragen, was diese wirkungslose Herumreiserei eigentlich soll
Die Antwort auf diese Frage ist leicht zu finden: Die Herumreiserei soll ablenken.
Baerbock, deren sprachliches und diplomatisches Unvermögen beim besten Willen nicht mehr zu übersehen ist, hat sich offenbar auf das Geknipstwerden im Ausland verlegt, weil ihr das wenigstens schöne Bilder einträgt. Durch diese qualifiziert sie sich nun zwar nicht für das diplomatische Korps, aber doch wenigstens für die deutschen Lifestyle-Magazine. Und Habeck, der in Schlüttsiel sich der Diskussion mit den aufgebrachten Opfern seiner ministeriellen Tätigkeit durch Flucht entzog, versucht diese Scharte nun auszuwetzen, indem er an einen Brennpunkt der Weltpolitik reist und dort mutig in die Kamera spricht und die Gewalt der israelischen Siedler kritisiert.
Beide, Baerbock und Habeck, sind längst auf solche Bilder angewiesen, um von ihrem politischen Dauerversagen abzulenken. Dieses Versagen besteht nun aber nicht alleine in den ganz offenkundig falschen, weil die außenpolitischen Beziehungen und die deutsche Wirtschaft ruinierenden Entscheidungen. Das Versagen hat vielmehr eine noch ganz andere Dimension, die an die Grundlage unseres demokratischen Gemeinwesens rührt.
Diese Grundlage ist die Bereitschaft und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Standpunkte in angemessener Weise reagieren zu können, und das heißt im Minimum: zuhören und eigene Argumente zur Sprache bringen zu können. Und zwar in einem öffentlichen Raum, in dem die Sprecher mit ihrer Person dafür einstehen, dass das, was sie sagen, ihrer Meinung nach nicht nur sachhaltig richtig ist, sondern sie persönlich auch davon überzeugt sind.
Der Ort, an dem so etwas klassischerweise stattfindet, ist das Parlament. Nachdem sich unser Parlament aber zu einem Arbeitsparlament entwickelt hat, in dem die Brüsseler Vorgaben nur noch in nationales Recht umgegossen werden, sind Parlamentsdebatten längst überflüssig geworden. Sie haben sich daher vor vielen Jahren schon in die Talkshows zu verlagern begonnen, wurden aber auch dort immer fader, als man dazu überging, die Shows umzustellen von kontroversen Diskussionsforen zur Verkündigung politisch orthodoxer Lehrmeinungen unter Hinzuziehung vermeintlicher Experten. Wie ernst man es mit der politischen Orthodoxie meint, kann man daran ablesen, dass diese Shows seit Jahren dazu dienen, Andersmeiner, Falschmeiner und sogenannte Schwurbler öffentlich hinzurichten.
Bei Baerbock und Habeck fällt nun auf, dass sie nicht einmal das Standing haben, um in solchen Talkshows bestehen zu können. Treten sie dort auf, findet der Talk regelmäßig ohne Talkgäste statt, sodass Baerbock und Habeck von der Moderatorin die Stichwörter zugespielt bekommen, auf die hin sie ihre Phrasen in die Kamera sagen können, ungestört und unwidersprochen.
Dass das keine Bequemlichkeit ist – das ist es sicherlich auch –, sondern dass es reales Unvermögen und realer Unwille zur politischen Auseinandersetzung ist, zeigt sich eben genau darin, dass Habeck, als es darauf angekommen wäre, sich dem Volk zu stellen, gekniffen hat. Dieses Kneifen muss man begreifen als das Signum einer links-grünen Politik, die davon überzeugt ist, dass sie im Besitz der Wahrheit ist, weshalb sie jede Debatte über ebendiese Wahrheit als Sakrileg betrachtet. Und auf ein Sakrileg hin hat noch jede Orthodoxie zu radikalen Strafen gegriffen, nämlich zum sozialen und im Extremfall zum physischen Tod des Delinquenten. Das Urteil, das der Bestrafung des links-grünen Sakrilegs vorausgeht, kennen wir alle sattsam. Es lautet: „Du bist ein Nazi.“
Es ist nicht einmal ganz gelogen, denn in der Tat bedient sich die Hamas terroristischer Methoden. Dabei wird allerdings vergessen gemacht, dass das palästinensisc he Volk gar keine andere Möglichkeit hat, sich gegen die israelische Besatzung zu wehren, da es nun einmal nicht über eine reguläre Armee verfügt, mit der es auf Augenhöhe nach den Regeln der zivilisierten Kriegsführung für seine Interessen kämpfen könnte.
Bei diesem Framing wird selbstverständlich auch unterschlagen, dass die rechtsradikale israelische Regierung selbst die Hamas bewusst gefördert hat, weil sie keine friedliche Lösung des Nahostkonflikts mit Verhandlungen und gerechtem Interessenausgl eich will.
Ansonsten verhalten sich die deutschen Medien und die Linken gegenüber Polen sehr verlogen und heuchlerisch. Auch in Deutschland werden die Richter des Verfassungsgeri chts durch das Parlament gewählt. Gleich wie in Polen. Wenn in Polen Linke an der Macht sind und diese Richter bestimmen, dann ist das natürlich für deutsche Linke und Medien kein Problem. Sind aber Rechte in Polen an der Macht, da stellt man dies als illegalen Akt dar, der keiner ist und verhängt Sanktionen!
Aber DAS war ja für unsere Regierung gar kein Kritikpunkt - wie auch, wenn doch jeder bejubelt wird, der Deutschland schadet.
Nein, daß es eine konservative Regierung war, nur das hat gestört.
Vielleicht bekommt Tusk sogar "Reparationen", ohne sie zu fordern?
Unserer Regierungstrupp e würde ich selbst das zutrauen.
Auch der Rest war sehr interessant.
Beiträge in Dialekt und Mundart gehören nicht in eine überregiona le Sendung.
Schulbücher, Zeitungen, Fernsehen, Literatur sind alle in Hochdeutsch verfasst.
Herr Haller ist leider nicht fähig , hochdeutsch zu sprechen obwohl er es können sollte.
Herr Danowski kommt leider auch nicht auf die Idee, ihn darauf hinzuweisen und für eine allgemein verständliche Ausdrucksweise zu sorgen.
Ich mußte mich auch erst hineinhören, aber es war definitiv kein entsprechendes schwäbisches "Volkstheater".
Aus dem Beitrag plus aus dem mit dem guten Herrn Gracia kombiniert eine Anregung: Wie wäre es mit einer Reihe "Negativ-Framing in Europa"? Es ist doch wohl überall das Gleiche: Finanziert von George Soros und ähnlichen "Menschenfreunde n" werden alle Parteien, die NICHT "bunt", NICHT woke, NICHT kriegsgeil und NICHT internationalso zialistisch sind, sondern Politik für DAS EIGENE VOLK machen (wollen), als "nationalsoziali stsch", "rechtsextrem" oder sonstwie "böse" diskriminiert und vom Diskurs ausgeschlossen. Gracia nannte mit der SVP das Beispiel für die Schweiz; in Österreich ist es die FPÖ, in Ungarn Orban und seine Partei (deren Name mir gerade nicht einfallen will) usw. - überall das Gleiche: Das politische rechte Lager wird verteufelt und dabei "rechts" mit "rechtsradikal" und "rechtsextrem" synonymisiert. Und UMGEKEHRT werden sämtliche TATSÄCHLICHEN demokratiefeind lichen Aktionen der Regierenden - die Beispiele für Deutschland sind bekannt, von Frau Rybińska erfuhren wir welche für Polen - ignoriert, verschwiegen, relativiert.
Um die Situation in den einzelnen europäischen Ländern zu beleuchten, wäre doch eine solche Reihe nicht verkehrt; vielleicht lose jede Woche zwei Folgen mit jeweils eben einem europäischen Land.
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"... "
Bei anderen Beiträgen geht es ohne" Schwänzchen", ja sogar ohne speaker.api.
Wenig professionell.
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