Skip to main content
  • Die Nachrichten von gestern Abend
  • Die Nachrichten von gestern Mittag
  • Die Nachrichten von gestern Morgen
    Mittwoch, 27. Dezember 2023, 5:05 Uhr
    Mittwoch, 27. Dezember 2023, 5:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 18:05, 21:05)

    Kontrafunk aktuell vom 27. Dezember 2023

    • Welche Auswirkungen hat die polnische Migrationspolitik auf Deutschland? Darüber spricht Tim Krause mit der Journalistin und Polen-Expertin Aleksandra Rybinska. Der Ökonom Max Otte klärt Sie über seine geheime Leidenschaft auf. Hauptstadtkorrespondent Frank Wahlig erklärt, warum es 2023 auch viele gute Nachrichten gab, und Michael Andrick geht in seinem Kommentar der Frage nach, ob es irgendwo eine Art ideologischer Schneiderei für Mittelmaßanfertigung gibt.

    • Kontrafunk im Gespräch mit Aleksandra Rybinska

      Die polnische Migrationspolitik und ihre Auswirkungen auf Deutschland

    • Kontrafunk im Gespräch mit Max Otte

      Geheime Leidenschaft: Singen

    • Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Frank Wahlig

      Gute Nachrichten zum Jahresende

    • Kontrafunk-Kommentar von Michael Andrick

      Zum Mittelmass ideologisiert

      In aller Regel profitieren Berufstätige in unserem System von solider Kompetenz und Leistung: Sie verdienen dann mehr, bekommen als Selbstständige auch den nächsten Auftrag, leiten bald ein Team. Die gewöhnliche Arbeitswelt „normaler“ Leute ist ein Leistungsmilieu. Anders sieht es in den politischen Parteien und den ihnen angeschlossenen Denkpanzern („think tanks“) aus. Dort kommen stetig formal sehr wenig qualifizierte, auch kaum kompetenzauffällige Persönlichkeiten ganz groß heraus, die allenfalls einen matten Glanz verbreiten.

      Anders als im Leistungsmilieu der Wirtschaft ist eine abgebrochene Berufsausbildung, ein unfertiges Langzeitstudium, schlechtes Englisch und holter-die-polternde Rhetorik hier kein Problem. Denn zwei Gesetze bestimmen im Wesentlichen über das Fortkommen in den Parteien. Sie lauten: 1. „Du musst mit jedem (wirklich jedem) gut Freund sein.“ 2. „Du darfst keine Meinung äußern, bevor die Mehrheitsmeinung deines Freundesnetzwerks dir nicht bekannt ist.“ Die Befolgung dieser Regeln erschafft ein Mittelmaßmilieu.

      Wir wählen zwar die Politiker – aber erst nachdem die wenigen Funktionäre unter den 1,4% der Bevölkerung, die Mitglieder der Bundestagsparteien sind, ihre Personalauswahl für uns zur Wahl aufgestellt haben.

      Deshalb schmeichelt sich (Gesetz 1 folgend) in den Parteien jeder Aufstiegswillige vorsichtshalber bei allen wahllos ein – denn jeder könnte mit jedem „verbandelt“ sein. Und deshalb sagt (Gesetz 2 folgend) niemand, der etwas werden will, in der Partei sorglos seine Meinung – denn man weiß nie, wie das eigene Netzwerk eine Sache sieht. Unvorsichtige Diskutanten spalten das Netzwerk, von dem sie sich doch aufstellen lassen wollen. Folglich bleibt das inhaltliche Niveau der Diskussion in Parteien systembedingt weit unter dem informierter Bürger in der Küche und auf ihren Spaziergängen zurück.

      Das aber verschreckt Menschen, die aus einem Leistungsmilieu kommen, in dem Netzwerken und Nettsein allein für den Aufstieg nicht ausreicht. Neueste, gar noch praxiserprobte Kenntnisse und Fähigkeiten aus Wirtschaft und Forschung sind in den Parteien deshalb kaum vertreten. Die beliebig anmutenden Querverschiebungen von Politikern von einem Ministeramt in ein ganz anderes sprechen dazu Bände.

      Aufwärtselektion und Abwärtsprotektion des Mittelmaßes sind die Bewegungsgesetze des Personals in Parteien: Nach oben kommt, wer leidlich beliebt, inhaltlich weich und für die Mächtigen erkennbar harmlos ist. Wer oben ist protegiert unter sich Personal, das die eigene Position nicht gefährden kann. „Ein schwacher Chef stellt noch schwächere Leute ein“, so weiß man in der Wirtschaft. 

      Und fertig ist die Parteien-Demokratie, in der v.a. Parteien mit ihrer internen Logik und erst in zweiter Linie Menschen repräsentiert sind. Deshalb sind z.B. Betrug (in Berlin sogar wiederholter Betrug) bei Publikationen, offene Interessenkonflikte und Korruptionsaffären keine Karrierehindernisse in Parteien: Die Armseligkeit mancher Akteure stört das Netzwerkspiel der Kandidatenkür nicht und schafft noch dazu Optionen, Mitbewerber öffentlich (nicht aber parteiintern) zu diskreditieren.

      Wer klare Wertvorstellungen vertritt und sachkompetent ist scheidet bei der Aufwärtsselektion des Mittelmaßes in unseren Parteien schnell aus. Deshalb sollten sich selbst genügende Parteiapparate im Rahmen einer Verfassungsreform an Einfluss verlieren. Die Bürger müssen viel öfter direkt selbst und für alle bindend abstimmen und ihre Abgeordneten direkt wählen. Die Hinterzimmer-Landeslisten der Parteien, über die eine netzwerkende Funktionärsschicht sich an die Regierung schleicht, müssen weg.

      Bis zu unserer nächsten, diesmal gesamtdeutschen Wende zu direkterer Demokratie werden wir mit der Mittelmaßanfertigung deutscher Politik leben und alle paar Jahre die blassen Farben unserer Parlamente verhältnisjustieren.

    Kommentare
    ktgund
    Eine sehr gute Sendung! Eine Anmerkung zu Frank Wahlichs Schlusswort: eine "Völkerrechtl erin" im Außenministe rium wäre grundsätzlich eine sehr gute Wahl. Wenn sie denn eine wäre. Ist sie aber nicht, nach den akademischen Standards deutscher Universitäten hat sie weder einen Abschluss, geschweige denn einschlägige Berufserfahrung .
    Es lohnt, einmal die Einstellungsvor aussetzungen im diplomatischen Dienst zu betrachten. Die Trampolinspring erin bekäme auf eine Bewerbung nicht einmal eine Rückantwort.

    Kantapperkantapper
    Halthalthalt! Bitte.

    Seit Baerbock nicht mehr!
    Aus die Maus.
    UNDIPLOMATIE ist die grausige Ansage der "grünen" Feministerin!

    Trampolinspring e*rrrrülllps*Inne n sind seit der Bundes-sausen-ministerin ganz hoch im Kurs.
    Je dümmer, desto Auswürfiges Amt.
    Das ist, seit Ende 2021, Baerbockierung in Reinform (an anderer Stelle ist das dann die Habeckierung des Landes).

    Niveaulimbo, bis dass die Idioten-Schwarte kracht.
    "Grüne" Logik eben: "Schlimmmer muss immer".

    Zahlen die "Grünen" der Merkel eigentlich Beraterkosten?

    Quellen:
    https://www.achgut.com/artikel/baerbock_senkt_anforderungen_an_deutsche_diplomaten
    https://www.merkur.de/politik/csu-cdu-annalena-baerbock-diplomaten-test-regeln-neu-voraussetzung-deutschland-aenderung-kritik-91675636.html

    Madame
    Herr Andrick, wie steht es mit der Aufwärts-Selektion des Mittelmaßes in der AfD?
    germainer
    Die längste Bank der Welt, das ist die Kuchentafel in Deutschland - quasi einer
    horizontalen Fahnenstange ähnlich, die es nicht gerade eilig hat, an ihr Ende zu
    gelangen. Eher ist das Gegenteil richtig. Wenn andernorts bereits der Zugang
    zum Brot arg beschnitten wird, besorgen hierzulande fleißige Zimmerleute
    unverdrossen den Luxus, was ja nichts anderes heißt, als daß der Ausbau oben
    genannter Beköstigungsei nrichtung blinden Auges weiter vorangetrieben wird.
    Auf Teufel komm raus. Der Spruch vom Einstein, das Weltall und die menschliche
    Dummheit betreffend, behält weiterhin seine Gültigkeit - ohne Zweifel.

    eisenherz
    Geht nicht, geht doch!
    Allgemeines Geraune: Es wird sich auch mit der AfD nichts ändern.
    Lasst es uns bitte deutlich aussprechen.
    Wie es viele bei den etablierten Medien seit Jahren mit ihrer Brandmauer vormachen und in den alternativen Medien klammheimlich mit ja-aber "auch wenn die AfD unappetitlich ist" verschleiert werden soll, alle zusammen wollen die AfD nicht. Wollen die nicht gewählt, nicht in den Parlamenten und schon gar nicht in einer Regierung sehen.
    Nur zur Erinnerung, die alte CDU bis Helmut Kohl, eine Volkspartei, die hatte Rita Süssmuth und Heiner Geißler als Ökosozialis ten und die hatte streng national gesinnten sog. Stachelfraktion wie Alfred Dregger und Martin Hohmann, beide durchaus erfolgreich, in ihren Reihen.

    Und dass andere Länder durchaus dazu in der Lage sind, mit der regierenden Partei, mit einer anderen Partei den alten Kurs an verschiedenen Stellen zu korrigieren, das machen die Schritt um Schritt um Deutschland herum uns vor, wie Schweden oder Dänemark.

    Dänemark, sozialdemokrati sch regiert, ändert den Zustrom von Flüchtlingen mit Grenzen kontrollieren, mit Grenzen schließen. Dänemark kürzt die Sozialleistunge n. Fordert von den Flüchtlingen sich zu integrieren. Fordert von seinen Flüchtlingen zu arbeiten und eine Bürgerbeteil igung zum Wohl des Landes. Schweden ist vergleichbar.

    Und weil die deutsche SPD nicht dazu in der Lage ist den dänischen oder schwedischen Weg zu gehen, muss die folgerichtige Antwort die AfD zusammen mit der CDU sein.

    Michael Sailer
    Ein schöner Kommentar von Michael Andrick. Aber der Ausdruck "Denkpanzer" ist nicht ganz neu (siehe etwa hier: https://sailersblog.de/2022/03/16/periphere-notate-denkpanzer-schlimmer-als-hitler/).
    Exilant
    " .. auch wenn du mir nicht glaubst". Dieser florettartig vorgebrachte Stoß, köstlich😆

    Was mir sonst noch auffällt: Das Migrationsprobl em ist nur noch militärisch zu lösen. Wobei die Frage ist, wie man mit den fremden Heerscharen in den eigenen Reihen umgeht. Die zivile Variante, die mit der Krall'schen Utopie einhergeht ist gar nicht so unmöglich wie es scheint. Elon Musk hat es mit der Übernahme von Twitter gezeigt und hat 8 von 10 "Mitarbeitern" auf die Straße gesetzt. Und der Laden läuft. Das ahnt selbstverständlich auch der Blindleisterapp arat in den Behörden, Ämtern, Rathäusern und Ministerien, weshalb 2024 als das Jahr der massiven Wahlfälschungen in die Geschichte eingehen wird. Womit ich auf dem Anfang meines zweiten Absatzes zurückkomme, siehe oben.

    germainer
    Sicher, es gibt durchaus auch Gutes zu berichten, und das nicht nur zur
    Weihnachtszeit. Beim Kontrafunk z.B. kommt es immer wieder zu den
    Auftritten des Hl. Frankiskus - eine Erscheinung, die sich eher am Rande
    dem Klima verbunden fühlt, dafür umso mehr mit "lustvollem" Eifer die
    eher zeitaktuell ereignisreichen Wetterphänomene aufgreift. So weit der
    sicher nur unzureichende Versuch einer Kurzcharakteris ierung. Jedenfalls
    steht dem Radio mit ihm nicht nur ein Geistes-, sondern in gleichem Maße -
    das bedeutet: in Personalunion - auch ein Geisterfahrer zur Verfügung. Was
    ihm da so alles entgegenkommt - unser Mann in Berlin kann ein Lied davon
    singen - fast immer ist das "Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied!"








    Xaver Huber
    Ein großes Lob an den Moderator Herrn Krause für seine stimmliche und sachlich-thematische Sendungsführung.
    Ein wahrer Genuß.
    Weiter so - auch im komenden Jahr.


    Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.