Kontrafunk aktuell vom 1. August .2023
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Am 1. August spricht Marcel Joppa mit Andrej Hunko, dem europapolitischen Sprecher der Fraktion Die Linke im Deutschen Bundestag, über die globalen Veränderungen hin zu einer multipolaren Weltordnung. Thema eines Interviews mit dem Wissenschaftsphilosophen Prof. Michael Esfeld sind die Abhängigkeiten der Wissenschaft, die sich von Politik und Medien sogar für ihre Zwecke kaufen lässt. Im Gespräch mit Dr. Ulrich Schlüer, Chefredaktor der „Schweizerzeit“, blicken wir dann auf den Nationalfeiertag in der Schweiz: Der 1. August ist der wichtigste Feiertag im politischen Kalender der Schweiz. In einem Technikcheck von Helge Toufar geht es schließlich um Feuer, Flammen, Brennbarkeit und Elektroautos.
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Andrej Hunko
Multipolare Weltordnung
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Michael Esfeld
Abhängigkeiten der Wissenschaft
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Ulrich Schlüer
Der 1. August
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Helge Toufar
Feuer, Flammen und Brennbarkeit von Elektroautos
Es gibt einen Unterschied zwischen Brennbarkeit und Entflammbarkeit. Man denke an die Brandkatastrophe des Grenfell Tower in London 2017. Dort sorgte eine als schwer entflammbar eingestufte Polyurethanschaumdämmung des Hochhauses für ein infernalisches Feuer mit über siebzig Toten. Wie war das möglich? Nun, Polyurethan ist ein funktionalisierter Kohlenwasserstoff, dessen Brennwert nur geringfügig unter dem von Benzin liegt. Durch entsprechende Verarbeitung wurde dafür gesorgt, dass er schwer entflammbar ist, das heißt, dass es hoher Temperaturen über einen längeren Zeitraum bedarf, um ihn zu entzünden. Sind die Zündbedingungen aber einmal großflächig erreicht, brennt auch dieses Material wie der sprichwörtliche Zunder, und die 150 mm starke Dämmschicht setzt genauso viel Energie frei, wie wenn man eine 8 mm dicke Schicht Napalm auf die Gebäudehaut geschmiert hätte.
Schauen wir uns nun einen repräsentativen Kleinwagen mit Verbrennungsmotor an, und gehen wir davon aus, dass er genau 1000 kg wiegt. Davon sind 600 kg Stahl, der unter irdischen Bedingungen als unbrennbar gilt. Genauso verhält es sich mit weiteren 125 kg anderer Materialien wie Glas, Keramik, Kupfer usw.
Es bleiben 275 kg Brandstoffe im Auto. Davon sind 25 kg leicht entflammbar, nämlich das Benzin im Tank. Hier reicht ein Funke oder ein Streichholz bei Raumtemperatur. Allerdings ist das Benzin im Tank des Fahrzeugs eingeschlossen, und damit fehlen zwei der für eine Verbrennung nötigen Voraussetzungen – Zutritt von Sauerstoff und Zündquelle. Die weiteren Brennstoffe im Auto sind Kunststoffe aller Art, inklusive der Reifen mit etwa 150 kg, und 100 kg Aluminium.
Aluminium ist sehr schwer zu entzünden, die im Fahrzeugbau verwendeten Lithium- und Magnesiumlegierungen des Aluminiums schon etwas leichter. Aber wenn sie einmal brennen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, denkt man, die Sonne geht auf – denn die Reaktionstemperatur überschreitet locker 2000 Grad Celsius, während unser kleines Benzinfeuer kaum über 800 Grad hinauskommen dürfte. Insgesamt beträgt der Vorrat an Verbrennungsenergie unseres Beispielfahrzeuges etwa 2600 Kilowattstunden, davon stecken nur 12 Prozent im Benzin und mehr als die Hälfte in den verschiedenen Kunststoffen.
Wie sieht das jetzt im Elektroauto aus? Das kommt bekanntlich ohne Benzin aus, braucht daher keinen Tank und spart zusätzlich einiges an Metall im Antriebsstrang. Das sind ungefähr 100 kg und einiges an Brandlast weniger als im Verbrenner. Dafür bekommen wir eine 300 kg schwere Batterie, die nur zu 1 Prozent aus dem legendären Lithium besteht, aber zu drei Vierteln aus brennbaren Stoffen aller Art, zum Beispiel mehr als 50 kg Graphit, außerdem wieder Aluminium, diverse Kunststoffe und das teilweise organische Elektrolyt. Insgesamt ist unser E-Auto vielleicht 20 Prozent schwerer als der Verbrenner und hat mit 3400 Kilowattstunden eine etwa 30 Prozent höhere Brandlast.
Die Batterie ist natürlich vor allem Speicher elektrischer Energie, in ihr stecken also noch mal bis zu 45 Kilowattstunden, die zwar nichts mit Verbrennung zu tun haben, aber durch äußeren oder inneren Kurzschluss sehr schnell freigesetzt werden können und dabei Temperaturen erzeugen, die die anderen brennbaren Stoffe an Bord in Brand setzen können. Einmal angeworfen, liefert diese Zündquelle weiter Energie, bis sie komplett entladen ist; ein Versuch der Feuerwehr, ihr mittels Schaum oder CO2 den Sauerstoff wegzunehmen, ist wirkungslos. Kühlung mit Wasser hilft, die Temperaturen unterhalb des Zündpunktes der Konstruktionsmaterialien zu halten. Hört man aber auf zu kühlen, steigen die Temperaturen sofort wieder an, und die Kunststoffe entzünden sich erneut.
Bei normalen Brandursachen verhalten sich Verbrenner und E-Auto durchaus ähnlich. Bei einem Unfall wird der Tank zerstört, ein Funke ist auch zur Stelle, das Benzin zündet, und von hier breitet sich das Feuer auf die Konstruktionsmaterialien aus. Gleichermaßen kann der Unfall zu einem Kurzschluss der Batterie führen und dadurch zur Brandentstehung.
Kommt der Schwarze Block vorbei, zündet er die Reifen an, und von dort pflanzt sich das Feuer fort. In beiden Fällen brennt ein E-Auto etwas länger und lässt sich schwerer löschen. Beides ist unter freiem Himmel lästig, aber nicht dramatisch. Anderes sieht es in geschlossenen Räumen wie Parkhäusern oder Transportschiffen aus. Hier ist „einfach abrennen lassen“ keine Option, ebenso wenig wie das Eintauchen des brennenden Autos in ein Wasserbecken. Aber hier finden weder Unfälle noch Demonstrationen zum 1. Mai statt, warum also brennt es?
Das bringt uns zur wirklich spannenden Frage: Gibt es spontane Selbstentzündung von Lithiumbatterien? Ich kann darüber nur spekulieren. Denkbar ist sicher eine Überhitzung oder ein Kurzschluss der Batterie durch einen fehlerhaften Ladevorgang im Parkhaus. Auf dem Schiff müsste die Überhitzung und Entzündung völlig spontan erfolgen. Dass hoher Seegang mal Blechschaden verursacht ist vorstellbar, dass dabei die Batterie massiv beschädigt wird, eher nicht. Plausibler erscheint mir, dass die mit salzwasserhaltigen Aerosolen beladene Seeluft über den einen oder anderen Weg einen Kurzschluss der Batterie verursacht.
Hier sind Hersteller und technische Aufsichtsbehörden gefordert, diese Möglichkeit zu untersuchen und, falls sie sich bestätigt, technische und organisatorische Maßnahmen einzuführen, um das in Zukunft auszuschließen. Das ist Business „as usual“ in der Technikgeschichte – neue Technologien kommen mit neuen Risiken. Die sind nicht immer schon im Vorfeld klar, aber wenn sie sich manifestieren, müssen sie abgeklärt und ausgeräumt werden.
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Wochenrückblick vom 23. September 2023
Erstausstrahlung: 23.09.2023 05:05 Uhr
Das Beste aus unserem aktuellen Magazin, vorgestellt von Robert Meier.
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Kontrafunk aktuell vom 22. September 2023
Erstausstrahlung: 22.09.2023 05:05 Uhr
Europa in der Migrationskrise. Über überfüllte Unterkünfte, soziale Spannungen und eine hilflos wirkende Politik spricht Benjamin Gollme mit dem österreichischen Verleger Hannes Hofbauer. Um den Bergkarabach-Konflikt geht es in einem Interview mit dem Journalisten Thomas Fasbender. Hat Aserbaidschan auf ganzer Linie gewonnen? Und wir begrüßen den General a. D. des österreichischen Bundesheeres Günther Greindl. Greindl war für die Vereinten Nationen in mehreren Friedensmissionen in leitender Position im Einsatz. Welche Chancen gibt er einer Friedenslösung in der Ukraine?
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Kontrafunk aktuell vom 21. September 2023
Erstausstrahlung: 21.09.2023 05:05 Uhr
Am 21. September spricht Benjamin Gollme mit dem WHO-Kritiker und ehemaligen Chef des LKA Thüringen Uwe Kranz über den geplanten WHO-Pandemievertrag. Die Debatte um die Auslieferung ukrainischer Männer in ihr Heimatland und somit in den Krieg steht im Mittelpunkt des Gesprächs mit dem Friedenspolitiker Reiner Braun. Und die Bauunternehmerin Suzanne Hußmann hat einen geharnischten Brief an den Deutschen Bundestag geschrieben. Sie warnt vor katastrophalen Zuständen in der Bauwirtschaft und ist besonders von der FDP enttäuscht.
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Kontrafunk aktuell vom 20. September 2023
Erstausstrahlung: 20.09.2023 05:05 Uhr
Andreas Peter unterhält sich am 20. September mit der früheren langjährigen künstlerischen Sprecherin des öffentlich-rechtlichen Bayerischen Rundfunks, Beate Himmelstoß, über die Veränderungen, die sie sowohl in ihrem früheren Heimatsender als auch im öffentlich-rechtlichen Rundfunk allgemein wahrgenommen hat. Der Geschäftsführer der deutsch-kanadischen Kerntechnik-Firma Dual-Fluid, Götz Ruprecht, erläutert, worum es sich bei dieser neuen Technologie handelt und warum das afrikanische Land Ruanda fest entschlossen ist, mit dieser neuen Art, Strom zu produzieren, seine Energieprobleme zu lösen, aber warum auch die anderen afrikanischen Staaten, eigentlich sogar die Menschheit davon profitieren könnten. Im Interview mit dem früheren SVP-Mitglied der Regierung des Schweizer Kantons Wallis Oskar Freysinger geht es um den Plan, die Zahl der Wölfe in seinem Kanton radikal zu reduzieren. Und Michael Klein kommentiert den Konformitätsdruck, dem bundesdeutsche Bürger seiner Ansicht nach ausgesetzt sind.
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Kontrafunk aktuell vom 19. September 2023
Erstausstrahlung: 19.09.2023 05:05 Uhr
In der Sendung vom 19. September steht ein religiös motivierter Konflikt im Fokus: Aserbaidschan formiert aktuell Truppen gegen Armenien. Marcel Joppa spricht mit dem Völkerrechtler Prof. Dr. Michael Geistlinger über einen drohenden Krieg im Kaukasus. In einem Interview mit dem niedersächsischen Landwirt Anthony Lee geht es um den drohenden Untergang der deutschen Bauern, bedingt durch die Politik der Bundesregierung. Ukrainisches Getreide verstärkt die Probleme nun noch einmal akut. Im Gespräch mit dem Schweizer Gastronomen Bruno Sutter blicken wir auf die Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen: Der Restaurantbesitzer wehrte sich gegen die Auflagen, und nun hat er vor Gericht einen Sieg eingefahren. Für ihn ist der Fall aber noch lange nicht vorbei. In einem Kommentar von Frank Wahlig geht es schließlich um die jüngsten Verfehlungen der deutschen Innenministerin Nancy Faeser.
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Kontrafunk aktuell vom 18. September 2023
Erstausstrahlung: 18.09.2023 05:05 Uhr
In der Ausgabe vom 18. September 2023 spricht Gernot Danowski mit USA-Korrespondentin Susanne Heger über die aktuellen Themen in den USA: den Besuch der deutschen Außenministerin Baerbock, drohende Verfahren gegen den US-Präsident Joe Biden und dessen Sohn Hunter Biden. Der amerikanische Software-Riese Microsoft hat wohl ein Sicherheitsproblem – Hacker haben die Zugangsmöglichkeiten für die sogenannte Azure-Cloud erbeutet – betroffen sind Regierungen, aber auch wir Nutzer. Wie das passieren konnte und was Microsoft dazu sagt, dazu äußert sich IT-Fachmann Günter Born. Der Infektiologe Prof. Matthias Schrappe verrät, wie die Wechselbeziehung zwischen Politik und Wissenschaft funktioniert bzw. nicht funktioniert. Und der Bildungsexperte Josef Kraus spricht den Kommentar des Tages zum Thema Inklusion.
Wird von der AfD Abgeordneten seit zwei Jahren im Bundestag angeprangert. Aber spätestens als er das Wort Klimawandel zur Erklärung von Problemen gebraucht hat, statt diese Verirrung als Klimalüge klar und deutlich zu benennen, ab da habe ich weitergeschalte t.
Egal wer, von welcher der Monopolparteien , zu welchem Thema auch immer, einmal Klimawandel sagen ist zur Pflichtübung geworden.
Rüdiger Stobbe www.mediagnose.de www.fakten-energiewende.de
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