Kontrafunk aktuell vom 1. Januar 2024
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Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl ist Nahost-Expertin. Im Gespräch mit Tim Krause geht es um den Krieg in Israel und im Gaza-Streifen. Aus Anlass des Kant-Jahres 2024 sprechen wir mit dem Philosophen Matthias Burchardt über den Begriff der Aufklärung bei Immanuel Kant und den heutigen Zustand aufgeklärten Denkens. Der ehemalige Richter und Rechtsprofessor Thomas Seibert erläutert uns den Zustand des Rechtsstaates und berichtet über seine geheime Leidenschaft. Im Kommentar beschäftigt sich Kontrafunk-Hauptstadtkorrespondent Frank Wahlig mit dem deutschen Kanzler, der AfD und der politischen Großwetterlage.
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Kontrafunk im Gespräch mit Karin Kneissl
Der Nahostkonflikt
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Kontrafunk im Gespräch mit Thomas-M. Seibert
Geheime Leidenschaft: Malen
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Matthias Burchardt
Quo vadis, Aufklärung? Zum Kant-Jahr 2024
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Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig
Und wie weiter? Prost Neujahr, oder so …
Sie sind nervös wie Kinder vor dem Feuerwerk und dem ersten Gläschen Eierlikör. Jeder, der sich wahrer Demokrat nennt, möchte noch einmal in die großen Blätter. Ideologischer Wortmüll zum neuen Jahr. Offenbar hatten die Redakteure zwischen den Jahren frei. Die Volontäre schienen die Macht übernommen zu haben. In der FAZ, der Vornehmen aus Frankfurt, fand sich die Überschrift „Wetterdienst warnt vor Gefahr durch Ertrinken“. Noch einmal zum Mitdenken: Die Gefahr geht von den Ertrunkenen aus. Verheddern die sich in den Schiffsschrauben? Können die Anker nicht gelichtet werden, weil Ertrunkene sich daran festhalten? Die FAZ-Notstandsredaktion. Volontäre allein zu Hause. Der Kanzler schaut sich die Hochwassergebiete im Norden an. Der Respektkanzler als Kümmerer. Das soll die Botschaft sein, den Rest erklärte er in seiner Silvesteransprache. Die Rede klingt wie die vom letzten Jahr und wird in einem Jahr noch einmal gehalten werden.
In den Interviews zum neuen Jahr brilliert die Sozialdemokratie. Halb-SPD-Chef Klingbeil erklärt die Funktionäre der AfD zu Rechtsradikalen. Bei deren Wählern sei er aber bereit, eine Ausnahme zu machen, wenn die in den Schoß der Mutter SPD zurückkämen. Saskia Esken, als Frau gelesener zweiter Teil der SPD-Spitze, gibt sich radikal. Die Union spreche die Sprache der AfD. Im Chor mit der AfD gegen die Regierung. Für Esken eine Frechheit. Für andere selbstverständliche Aufgabe der Opposition und, nebenbei bemerkt, auch Aufgabe der Presse. Der Genosse Innenminister aus Thüringen wünscht sich eine Verfassungsänderung, damit es zu keinem AfD-Ministerpräsidenten komme. So klingt es, wenn man fürchtet, seinen Posten zu verlieren. Da sieht sich einer als Ertrunkener, bevor das erste Schlückchen die Kehle benetzt. Vielleicht war besagter FAZ-Redakteur männlich, weiblich, divers, kassandrahaft klug mit der Überschrift, die Gefahr gehe von den Ertrunkenen aus – oder solchen, die sich dafür halten.
Der Verfassungsschutz hat AfD-Landesverbände auf die Böse-Jungens-Liste gesetzt. Hätte der Verfassungsschutz bei den Parteitagen von SPD und Grünen zugehört, hätte er weitere Akten anlegen müssen. Die Jugendverbände von SPD und Grünen sind geistig in der Räterepublik angekommen. Ihre Jungfunktionäre nicht sehr bewandert, aber so was von radikal. Nur nicht so schnell wie Windhunde, dafür stahlhart in der Haltung. Die Union geht mit der Aussicht, Kanzler zu werden, ins neue Jahr. Die SPD hat sich beim wichtigen Thema illegale Migration/Massenzuwanderung hilflos radikalisiert. Die Innenministerin sieht Erfolge, wo doch nur offene Grenzen sind. Die Ampel will der Welt zeigen, was Humanismus ist, und zerstört das Land, die Kultur, die Sicherheit, den Zusammenhalt. Die Innenministerin redet von Rechtsstaat und zermürbt ihn dabei. Tausende Frauen wurden Opfer sexueller migrantischer Gewalt, Migranten tragen ihre heimatlichen Konflikte öffentlich auf deutschen Straßen und Plätzen aus, Millionen werden als Flüchtlinge bezeichnet – und sind es nicht. Milliarden werden dafür sinnlos ausgegeben. Es sind nicht die Bürger, die „Willkommen“ rufen, es sind die Funktionäre und Profiteure in Parteien und Institutionen von Rot und Grün, die den Bürgern Willkommenskultur verordnen. Muslime rollen ihre Gebetsteppiche vor dem Brandenburger Tor aus. Die Polizei schaut zu, und die Politik schaut weg.
Es ist müßig, über die Weltfremdheit dieser ideologisch verbohrten Regierung zu klagen. Die Ampel wird weiter das Land bearbeiten und den Bürgern Mores lehren. Im Ausland heißt es, Deutschland werde von Hippies regiert. Das ist nicht richtig. Scholz und Konsorten wissen sehr wohl, was sie tun. Rot-grüne Abrissbirnen bei der Arbeit. Nur wenn diese Ampel weitermacht, kann es anders werden. Neuwahlen jetzt – das brächte Schwarz-Grün oder eben Schwarz-Rot. Auch wenn noch so viele AfD-Wähler zu SPD oder Grünen kämen, die Politik dieser Parteien würde sich nicht ändern. Die Union ist nicht in der Lage, an eine Minderheitsregierung zu denken, die sich ihre Stimmen wegen ihrer guten Politik holt. Meinetwegen auch von denen, gegen die man brandmauert. Vielleicht findet sich noch ein Rest Eierlikör. Prosit Neujahr – auf die nächsten zwei Jahre.
„Ich hatte letzte Woche ein Interview mit einem Radiosender namens Kontrafung …“
https://www.youtube.com/watch?v=ZLQHXkB1Wpg&t=1890s
(am 7. Jänner 2024 aus dem Krankenhaus)
Chapeau!
Das Interview war umso interessanter, als man doch spürte, dass Herr Krause doch vielleicht eine andere Perspektive auf die Fragen hätte, aber durch die Gesprächsführung wurde ein offener Blick von mehreren Seiten ermöglicht in bestem Sinne für die Anregung konstruktiver wenngleich kontroverser Diskussion. Danke!
Wahligs Worte mal wieder eine genial geworfene Bombe, die mitten im Idiotendenk explodiert.
Apropos. Von dem Wunsch, daß es besser ist, wenn die Ampel weitermacht und
nicht regiert, liest man in diesen Tagen auf allen Kanälen. Ich kann mich durchaus
mit einer solchen "Erkenntnis" anfreunden, denn vergessen wir doch eines nicht,
die Kunst des Regierens gehört mit zu den hochgeschätztesten Sondervermögen,
die Götter zu vergeben haben. Nicht umsonst werden in dieser Causa Einsteiger
zwar als eine Übergangslösung betrachtet, denen man aber konsequenterwei se
hundert Tage Kulanz "gewähren" sollte. Zugegeben, bei diesem Zeitmaß hatte
man ursprünglich wohl eher an helle Geister gedacht, aber auch die schwereren
Kapees sind doch letztlich nur Menschen, und da sollten wir unbedingt zu etwas
mehr Kondolenz bereit sein ... äh ... natürlich Konzilianz. Das ist nichts weniger
als eine Frage der Fairness. Also, was mich betrifft, und um die losen Gedanken
endlich wieder an unser Ausgangsthema anzudoggen: ich bin da durchaus sehr
optimistisch und fest davon überzeugt, daß die uns letzlich doch noch schaffen.
Sie sollten sich Kraft Ihres Verstandes nicht nur in jeden Fachbereich einarbeiten können, um die Qualifikation eines Urteils einschätzen zu können; fachliche Expertise ist der kleinste Anteil am Expertentum. Verstandesfähigkeiten sollen zuerst und zuvörderst erlauben, die Urteilsfähigkeit auf sich selbst zu trainieren. Intellektuelle Redlichkeit ist hier das Stichwort; die reine Lauterkeit der Absicht garantieren. Mit solch kantischer Grundhaltung würde ein Experte sich vermutlich in 99% der Fälle gar nicht äussern, weil er (und auch sie) die manipulierenden Fragesteller und Fragestellungen erkennte. Frohes Neues Jahr- auch wenn früher alles besser war...
Zufall oder geschickt zusammengestell t, das hat gepasst. Gepasst wie uns Frau Kneisel geholfen hat, mit dem eignen Verstand anders, neu über Israel und die Palästinenser in dieser Region nachzudenken. Zu wissen was vor der ausgebrochene Gewalt in diesem Raum alles passiert ist. Aber auch gut zu erfahren, was auch in den anderen Ländern im Nahen Osten als fürchterlich e Gewalt immer wieder in Erscheinung tritt, von Psychopathen verursacht. Solche Gewaltexzesse, die dem zwischen Israel und seien Gegner in nichts nachstehen.
Im Sinne von Kant, sich seines eignen Verstandes zu bedienen, von der schönsten Seite.
Danke dafür dem Kontrapunkt und alles Gute im Neuen Jahr.
wo kann ich den Kommentar von Herrn Walich in schriftlicher Form nachlesen?
Language Tool nehme ich auch sehr gerne als Korrekturhilfe. Ich weiß nicht wie es anderen geht,
aber meinen Text am Monitor, dort die manchmal peinlich dummen Rechtschreibfeh ler beim
Korrekturlesen zu finden, das gelingt mir oft nur unzureichend. Ausgedruckt auf Papier aber sehr
viel besser. Warum ist das so?
Nervig an den Lesereintragung en und auch im Kommentar sind die entstellenden Leerstellen. Wurde schon öfters bemängelt. Warum Mitarbeiter des Kontrafunks das nicht in den Griff kriegen, weiß ich auch nicht. Beste Neujahrsgrüße.
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