Kontrafunk aktuell vom 2. Januar 2024
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Über die Ausschreitungen in der letzten Silvesternacht berichtet der Berliner Journalist Matthias Nikolaidis in unserer Sendung. Der Cottbusser Autohändler Thomas Knott ist einer der Sprecher der Mittelstandsinitiative Brandenburg und äußert sich zu Protesten gegen die Bundesregierung. Im Gespräch mit dem geburtsblinden IT-Experten Stefan Weiler von der Interessengemeinschaft sehgeschädigter Computerbenutzer geht es um Ausgrenzung blinder und sehbeeinträchtigter Menschen vom digitalen Fortschritt. Und Michael Andrick kommentiert das Wiederaufleben des Berufsbildes der guten alten Hofschranze.
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Kontrafunk im Gespräch mit Matthias Nikolaidis
Silvesterkrawalle
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Kontrafunk im Gespräch mit Thomas Knott
Der Mittelstand bereitet sich auf den 8. Januar vor
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Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Stefan Weiler
Digitalisierung - nichts für Blinde
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Kontrafunk-Kommentar von Michael Andrick
Wie ist es, Milliardär zu sein?
Hättest du einige Milliarden, was bekämst du da zu hören? Natürlich dies: „Visionär“, „Macher“ und „vorbildlicher Unternehmer“ oder auch „Thank you for your leadership“. Keiner spräche so mit dir, wie er will, sondern so, dass er vielleicht ein wenig deines Kleingelds abbekommt. Oder aber so, dass dein milliardenschwerer Ärger nicht erregt wird. Meistens schlägt dir als Milliardär Schmeichelei oder Selbstverleugnung entgegen. So wirst du jederzeit ermutigt, deine Ideen für heilbringend zu halten: Was du gestern gelesen oder von einem Youtube-Guru gehört hast, kannst du heute verkünden, und man wird erwidern: „Genial, so habe ich das noch gar nicht betrachtet“ – aber wenigstens „Aha, jaja, ich verstehe“. Und man wird dreinblicken, als offenbarte sich der Heilige Geist. Das ist das Geschäftsmodell derer, die übrigbleiben, nachdem alle, denen Kriecherei widerlich ist oder charakterlich schwerfällt, sich von dir abgesetzt haben – nachdem die Besten und die Klügsten also weg sind. Dein alter Mentor, der dich schon ewig kennt und der ehrlich mit dir ist, kann diesen Sozialklimawandel allein nicht aufhalten. Rund um jeden Milliardär geschieht das: Selbständige Geister werden durch eine sittliche Negativauslese verdrängt, und viele der Übrigen entwickeln sich zur „Schranze“: Als Schranze definiere ich, wer für ideologische Zuverlässigkeit und persönliche Loyalität bezahlt wird. Im Alltag widerspricht dir fast niemand. Und so bist du von deinen Ideen vollends überzeugt und willst deshalb auch Schranzen haben. Die Weltgesundung, meinst du, ist nah, wenn du nur „die Besten und die Klügsten“ auf deine Agenda einschwörst – damit sie dann dein Geld nutzen, um alle zu „verschranzen“, die deinen Ideen noch nicht applaudieren.
Ganze internationale Institutionen werden jetzt verschranzt, und alle – die emsigen Schranzen selbst, die von ihnen Bevorteilten und die Institutionsbesatzungen –, wirklich alle erkennen bei Geldeingang die Genialität deiner Ideen. Du wirst nicht aussprechen, dass deine „Besten und Klügsten“, die du bezahltst, einfach deine Schranzen sind; und die Schranzen wollen glauben, dass sie „die Besten und Klügsten“ sind. Man tut einvernehmlich so, als ob im Schranzensystem der Milliardäre gar keine Schranzen tätig sind, sondern nur Weltgesundmacher ohne Eigeninteressen. Um diese Lüge allen einzuimpfen, muss eine noch größere Lüge propagiert werden: dass das Gemeinwohl einfach mit Milliardärsinteressen identisch sei. Die Schranzen-Regierung heißt dann konsequenterweise auch „Global Governance“.
So einfach ist die Politik immer höher konzentrierten Kapitals – aber so einfach darf das nicht verstanden werden, wenn die immer wachsende Schranzenschar in den Milliardärsagenturen zur Weltgesundung nicht arbeitslos werden soll. Gewinnen die politisch Naiven Klarheit darüber, ist es mit dem Geschäftsmodell der Milliardäre und ihrer Schranzen vorbei. Also haben die Schranzen sich Schranzenschutzvereinigungen gegründet, die alle denselben dasselbe verkünden: „Wer sagt, wir seien Schranzen und das Interesse der Milliardäre sei nicht mit dem Gemeinwohl identisch, der ist ein Schwurbel-Verschwörungs-Extremisten-Antisemit.“ Wer sich wehrt, wird schranzengeprüft (man nennt es „Faktencheck“). Oder eine Justiz, deren Personal medial in den Ideen der Milliardäre so gut geschult ist wie alle anderen Naiven, diszipliniert die Querulanten. Als Milliardär bist du wirklich eine „demokratische Zumutung“ (Angela Merkel). Ich kann es wissen, denn ich bin keiner. Warum kommen in den politischen Parteien so bemerkenswert unauffällige Persönlichkeiten ganz groß raus? Welche Gesetze wirken hier?
Übergewicht ige bekommen Yogakurse, aber Sehgehinderte Menschen bekommen keine Hilfsangebote, wie sie digitale Medien anwenden können?
Und das in einer digitalen Welt. Die immer mehr nach Digitalität schreit?
Das ist absolut unverständlich und auch unwürdig, dass so viele Menschen mit diesem alltäglich umfassenden Lebensproblem finanziell und personell allein gelassen werden.
Auch die Barrierefreihei t gibt in D keine gutes Bild.
Ich bin immer sehr erstaunt, wie gut die Blindenleitsyst em in der Schweiz sind. Hier in Deutschland sind die Straßen kaputt, voller Löcher, Leitstreifen enden einfach irgendwo, oder sind voller Moos oder nicht vorhanden.
Aber gut, Deutschland ist halt ein armes Land. Wir haben kein Geld.
Aber eine ganz kleine kontrollierende Minderheit von einerseits super-Cracks und andererseits Skrupellosen, die behalten dann (partiell) eben doch insofern den Überblick, als sie darüber steuern und Macht ausüben.
Im Ernst: Ich will so oder so keine Digitalisierung . Ich verspreche mir davon keine Verbesserung der Lebensqualität. Im kollektiven Bewusstsein ist der Vorteil von Digitalisierung aber inzwischen derart verinnerlicht worden, dass man bei dem Thema immer einfach nur noch schweigt.
Ich verwende kein Smartphone, aus Prinzip nicht, aus selbigem Grund habe ich vorsichtshalber auch das 49-Euro-Ticket abgelehnt und zahle nun monatlich drauf.
Wir müssen alle mehr bar bezahlen und Digitalität kritisch hinterfragen, sonst stehen wir bald alle da mit digitaler ID, Total-Überwachung , Sozialpunktesys tem.
allerdings kann man sich bis heute zumindest noch, eine plastikkarte als 49euro ticket nach hause schicken lassen. undsich somit den unsinnigen digitalen schnickschnack ersparen.
Danke für die Info.
Ungeheuerlich!
So langsam kann man auf den Gedanken kommen, der Kontrafunk gehört zum Spiel der Eliten, hier für die unruhigen Geister!
die paar euro rabatt sind nicht im unteresse des kunden. ein händler gibt nichts aus karitativen gründen an den kunden zurück.
aber daß es die Bahncard jetzt nur noch auf dem smartphone geben soll finde ich ABSCHEULICH. ich habe keins und will keins, weil mir die schrift zu klein ist. und ich außerdem auf reisen meine beiden hände für andere dinge als dem hantieren damit brauche, z.b. um mich festzuhalten?!
Die Big-Data-Ernte aus unser aller Social Media Verhalten wurde garantiert in großem Stil dazu genutzt, unsere Manipulierbarke it auch zwecks Verwendung in "Corona" zu erkunden. Das ist doch ganz einfach: Welche Videos oder Nachrichten werden geteilt (was beschäftigt die Leute also aktuell, wie ist die Stimmung), welche eher ignoriert, womit lässt sich Empörung oder jedwede andere Emotion erzeugen (auf welchen Wegen kann man also Reaktionen gezielt hervorrufen, reagieren die Menschen beispielweise eher auf Bilder, auf Stories, auf Musik,... auf Kinder, auf Alte, auf Tiere als Trägermotive...)... Da kann man doch, wenn man an der Quelle sitzt, die reinsten Großstudien durchführen.
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