Kontrafunk aktuell vom 20. Dezember 2023
-
Die Bundestagswahl 2021 muss in Berlin laut Bundesverfassungsgericht in 455 Wahlbezirken wiederholt werden. Was das für die Bundespolitik bedeutet, verrät uns der ehemalige Abgeordnete, der die Wahl angefochten hat: Marcel Luthe. In der Schweiz schreckt derweil eine große Studie über Gewalt an Schulen Eltern und Schulleiter auf. Demnach ist jeder zweite Schüler körperlichen Angriffen von Mitschülern ausgesetzt. Über dieses Phänomen sprechen wir mit dem Psychologen und Psychotherapeuten Prof. Dr. Allan Guggenbühl. In unserer Weihnachtsreihe „Geheime Leidenschaften“ erfahren wir vom Kontrafunk-Kollegen Alexander Christ („Rechtsstaat“, „Philosophieren“), warum er gerade für das Lesen schwärmt und wie man es so richtig genießt. Und Hauptstadtkorrespondent Frank Wahlig widmet sich in einem Kommentar dem Bashing der AfD im Deutschen Bundestag.
-
Kontrafunk im Gespräch mit Marcel Luthe
Urteil Bundesverfassungsgericht zur Bundestagswahl in Berlin
-
Kontrafunk im Gespräch mit Allan Guggenbühl
Gewalt an Schulen
-
Kontrafunk aktuell im Gespräch mit Alexander Christ
Geheime Leidenschaften: Literatur
-
Kontrafunk-Kommentar von Frank Wahlig
AfD-Bashing
Ganz dünnes Eis, ganz brüchig. Etwas Nettes über die AfD sagen: die Schwefelbagage im Bundestag und überall. Das gehört sich nicht. Wer macht das schon? Wer traut sich? Das mediale und politische Establishment setzt seit langem den Rahmen. Darüber darf keiner raus. Da ist jede Unverschämtheit erlaubt. Gehört zum guten Ton.
Wer die Bundestagsdebatten der letzten Zeit verfolgt hat, bekommt so langsam eine Ahnung, warum die AfD in der Gunst der Wähler stark zulegt. Warum der Umgang der Medien mit dieser Partei mittlerweile einem Glaubensbekenntnis nahekommt. Haltung wird das genannt. Wer Haltung zeigt, gehört zu den Guten. Lasst die Show beginnen:
Bundestagsdebatte vor Weihnachten: Der ehemalige Frankfurter Stadtkämmerer, so etwas wie der Finanzminister der Mainmetropole, spricht über ein System der Einkommensbesteuerung. Wäre der Mann nicht mittlerweile von der CDU zur AfD gewechselt, wäre seine Rede ein interessanter Aspekt zur Steuerreform. Sachlich, ein Argument ans andere, fachlich von Gewicht. Der Mann ist Jurist.
Die Gegenrede kommt von einem Grünen-Kollegen. Studium: irgendwas mit Geisteswissenschaft. Erst mal beschimpft er den Juristen als rechts, dann als etwas unterbelichtet. Wenn er ihm zuhöre, dann könne er noch was lernen, der Jurist und Stadtkämmerer. Dafür bekommt der Grüne schenkelklopfenden Applaus von den Seinen. Inhaltlich ist die Rede des erregten Grünen eine Null. Um Inhalte geht es nicht – nur um Klassenkampf und Bashing.
Bleiben wir doch im Bundestag und wechseln von Grün zu Rot.
Eine SPD-Abgeordnete bezeichnet die AfD als eine krankhafte, schmerzhafte Wucherung am Volkskörper. Die Dame bezeichnet ihre herabwürdigende Rede als Rückkehr zur Sacharbeit. Applaus und Freudenrufe. Die hats der Schwefelpartei aber gegeben. Die AfD eine Wucherung. Das ist der Stoff, der Rot und Grün fröhlich sein lässt.
Eine Beschwerde der AfD wird nicht angenommen. Die Sitzungsleitung, SPD, will nichts gehört und verstanden haben. „Jetzt seien Sie mal wieder leise, setzen sich hin und machen keine Drohgebärden“, so weist die SPD-Frau die AfD wie Schulbuben zurecht.
Noch einmal Bundestag: Ein SPD-Abgeordneter, ein Frischling, erklärt der AfD, dass die Menschenwürde des Grundgesetzes für alle Menschen gelte. Der erste Artikel der Verfassung wird von dem jungen Mann zum moralischen Selbstmordartikel erklärt. Alle Menschen könnten kommen, müssten behaust, versorgt und aufgenommen werden. Die AfD sei dumm, menschenverachtend und verfassungsfeindlich … und rechtsextrem, nicht zu vergessen. So einfach geht Völkerrecht und Masseneinwanderung zusammen. Das entspricht den Parteitagsbeschlüssen der SPD. Der junge Mann bekommt ein Fleißkärtchen und Applaus.
Das ist offene Verachtung der Bürger des Landes.
Hintergrundgespräch mit einer Grünen-Politikerin: Sie stellt fest: Die AfD sei sexistisch, voll Nazi und antisemitisch. Belege kann sie nicht nennen. Aber das weiß man doch, sagt sie. Auf Nachfrage wird der Name Höcke genannt. Den kennt man doch, sagt sie und hebt wissend den Finger.
Wir, die Vertreter der demokratischen Parteien, sagen die, die nicht AfD sind. Im Bundestag, in Interviews, wo immer ein Journalist mit Haltung das freundlich verbreitet. Nicht verbreitet wird, wenn ein Berliner Funktionär der Linken Israel-Unterstützer „Monster“ nennt. Es sei „menschenverachtender Hohn, dass Israel-Flaggen hierzulande wehten“.
Aber Nazi, das ist doch die AfD, und nur die.
Die Bürger wählen einen AfD-Mann zum Oberbürgermeister, zum Bürgermeister, zum Landrat. Die AfD ist in Sachsen, Thüringen stärkste Partei. Da ist der Rahmen längst gesprengt.
Alles scheint möglich.
Das dünne Eis hat gehalten. Nichts Gutes über die AfD gesagt. Nur gesagt, was die anderen sagen, wie sie handeln, was sie tun. Wie sie Anstand einfordern und demokratisch gewählte Politiker verachten. Wie sie in ihrer Wut die AfD wie Tumore wegschneiden möchten. Wie parlamentarische Regeln nur für manche gelten. Es gehört schon Demut dazu, so etwas jahrelang zu ertragen.
All dies geschieht aber im öffentlichen Raum. Jeder kann es sehen, kann es hören und sich seine Gedanken machen.
Es sieht so aus, als ob der Wahlbürger noch eine Vorstellung von Anstand und politischer Fairness besitzt … und seine Entscheidungen trifft.
An Alexander Christ: bei Ihrer Schilderung habe ich mich derart selbst wiedererkannt, dass ich mich des Gefühls nicht erwehren kann, dass wir - womöglich an einer Laterne- , einmal aufeinanderstoßen könnten 😂…
Danke - beides brauchen wir in diesen finsteren Zeiten, beides wünsche ich auch Ihnen & allen Mitlesern.
Diese Vorstellung von ideologieglenkt er Kommunikation scheint mittlerweile im Bundestag den politischen Konsens der Anti-AfD-Parteiensuppe bzgl. des Umgangs mit dem politischen Gegner wiederzugeben. Angedeutet hatte sich dies schon lange, als Nahles – Wer hat es noch nicht vergessen? – davon sprach, dem politischen Gegner eins in „die Fresse“ zu geben.
Eine Schande für die politische Kultur. Frank Wahlig- wie immer- hervorragende intellektuelle Orientierung, gepaart mit sprachlicher Souveränität und sprachlichem Genuss.
nach den neuesten Umfragen [Sonntagsfrage auf der Seite "Wahlrecht"] 23% die
Absicht haben, die AfD zu wählen - also knapp ein Viertel davon, oder konkreter:
rd. 15 Millionen Menschen. Und genau die sind es doch in letzter Konsequenz,
die gebäscht werden, wenn das Hohe Haus unaufhörlich seinem Automatismus
frönt und mit den geschmacklosest en Zuschreibungen und übelsten Ausfällen
gegenüber dieser Partei aufwartet - wobei das folgende Gejohle und Gebrüll der
Hinterbänkler die selbstverständlichste und billigste Rolle aller nur denkbaren
Begleitmusiken abgibt. Quasi der dazugehörige Senf. Natürlich sage ich damit
nichts sensationell Neues, es ist eher selbstredend, aber trotzdem sollte/muß
immer wieder daran erinnert werden.
Ach, lieber Herr Wahlig, Ihr wieder einmal zielsicher ins Schwarze treffende
Kommentar hat bei mir die Lust ausgelöst, mir einmal die Fülle der Synonyme
von "Bodensatz" anzusehen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, außer vielleicht,
daß es sich hierbei um eine vorzügliche Zustandsbeschre ibung der aktuellen
Zeitläufte handelt. Es sind äußerst deprimierende.
Was KÖNNEN wir tun?? Das kann, das DARF doch so nicht weitergehen! Muss das NOCH weiter eskalieren; müssen AfD-Abgeordnete erst aus dem Bundestag entfernt, verschleppt, in "Schutzhaft" genommen werden...?
Im Grunde kann man sich nur ähnlich verhalten wie beim Mobbing in der Schule :
Die Opfer unterstützen, die Täter benennen und denjenigen beistehen, die sich um Konsequenzen für die Täter bemühen.
Erfreulich finde ich, daß Frank Wahlig die Vorgänge in dieser Deutlichkeit schildert.
Beeindruckend finde ich immer wieder die Souveränität, mit der die Diskreditierten auf die Vorwürfe reagieren.
Die immer extremer werdenden Formen der Auseinandersetz ung haben aber sicher auch damit zu tun,
daß die AFD in Umfragen langsam, aber kontinuierlich zunimmt, während die Ampelparteien kontinuierlich schrumpfen.
Bei einer offenbar zunehmenden Anzahl von Bürgern verfangen diese unsinnigen Nazi-Vorwürfe offenkundig nicht mehr und
werden als das Geschrei derer erkannt, denen dämmert, daß sie im nächsten Bundestag entweder nicht mehr in
ihren Funktionen oder gar nicht mehr sitzen werden.
Ich wünsche Ihnen und allen, die das kritisch sehen, Mut und Zuversicht.
Ich wurde auf bzw. vom Weg zur Grundschule bspw. mit Kohlen beworfen von Jungs aus meiner Klasse!
In der weiterführenden Schule wurde ich überwiegend psychisch fertig gemacht. Meine Lehrerin sagte damals wortwörtlich (!) zu mir "Stell dich nicht so an!". Das war so einschneidend, dass ich mich bis heute daran erinnern kann!
Die Hänseleien hörten übrigens erst dann auf, als ich anfing mich körperlich zur Wehr zu setzen. So viel dazu - man muss sich selbst helfen, Mitschüler, Lehrer, Eltern - man wird nur im Stich gelassen.
angehen.
Auch wenn sich die Gelegenheit eines Gesprächs nicht sofort bietet, würde ich zumindest deutlich machen :
Ich bin für dich da, ich habe dich wahrgenommen - auch wenn es gerade nicht passt, dann werden wir zeitnah die Gelegenheit
haben, das anzuschauen, was dich belastet.
Ich könnte gar nicht unbeschwert Weihnachten feiern, wenn ich einem Nahestehenden nicht signalisiert hätte, daß ich gemerkt habe, daß ihn etwas belastet.
Ich würde sogar sagen, es gibt kaum eine passendere Gelegenheit als das Weihnachtsfest, um das zum Ausdruck zu bringen.
kommen Sie bitte aus ihrem Elfenbeinturm. Nehmen Sie die Realitäten in Zeiten von Massenmigration zur Kenntnis. Sie reden - meine Meinung - aus dem hohlen Bauch. Vom Kopf möchte ich nicht reden.
Rüdiger Stobbe www.mediagnose.de www.fakten-energiewende.de
Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.